Till Schramm: "Ich springe auch nachts über die Friedhofsmauer, um an seinem Grab zu sein"
Henry ist weg, doch für Till Schramm ist er immer noch da:
"Das Schicksal reißt den wohl tollsten Menschen, den ich je kannte, von uns"
Sein Sohn Henry starb vor einem halben Jahr. Am 29. Januar postete der Kölner Athlet auf seiner Facebook-Seite:
"Schreiend, flehend und weinend bin ich in den Kindergarten gerast"
Was war passiert? Henry starb, weil er sich im Kindergarten an einem großen Stück Möhre verschluckte. Dies führte zum sogenannten Bolustod. Dabei drückt ein Fremdkörper auf ein Nervengeflecht und sorgt für einen vagalen Reflex. Die Folge ist ein Ausfall aller Systeme – Herzstillstand, Atemstillstand. Schramm sagt gegenüber dem "Express": „Du machst dir alle möglichen Gedanken als Eltern, setzt hinter jede Impfung deinen Haken, aber an so einen Scheiß denkt man einfach nicht.“ Auch von dem Moment, als sich sein Leben für immer veränderte, berichtet der zweifache Vater voller Trauer:
Till Schramm: "Und dann fährst du ohne dein Kind weg, in ein dunkles schwarzes Loch hinein"
Die Ärzte kämpften um das Leben des kleinen Jungen, doch schließlich starb Henry an den Folgen des Unfalls."Die Fahrt von der Klinik nach Hause war das Schlimmste, wir sind noch voller Hoffnung hin und dann fährst du ohne dein Kind weg, in ein dunkles schwarzes Loch hinein“, erzählt Schramm der Boulevardzeitung unter Tränen, und berichtet davon, wie er sich anschließend gefühlt habe:
"Theo ist wie eine Taschenlampe, die bei mir ins Dunkle leuchtet"
Diese Tragödie lässt den Sportler verständlicherweise bis heute nicht los, doch Trost bietet ihm sein zweijähriger Sohn Theo:
Soll er überhaupt weitermachen? Das sind Gedanken, mit denen sich der "Ironman"-Athlet in den vergangenen Monaten intensiv auseinandergesetzt hat: "Ich habe mich gefragt, ob ich weiter Triathlon-Profi sein kann. Ob ich hier in Köln noch leben kann. Aber uns ist wichtig, dass in dieser Phase, wo sich alles verändert hat, nicht noch weitere Veränderungen getroffen werden. Man kann vor der Trauer nicht weglaufen, aber man kann versuchen, damit zu leben."