"Widerwärtig": Vergewaltigungs-Szene in "Der letzte Tango in Paris" echt - Stars fassungslos

"Widerwärtig": Vergewaltigungs-Szene in "Der letzte Tango in Paris" echt - Stars fassungslos - Bernado Bertolucci gibt zu, dass Maria Schneider nichts von der geplanten Sequenz mit Marlon Brando wusste

 “Wow. Ich werde diesen Film, Bertolucci oder Brando von jetzt an mit anderen Augen sehen. Das ist mehr als widerwärtig. Ich bin wütend“, twitterte Schauspieler Chris Evans am Wochenende. "Mir ist übel", schrieb eine fassungslose Jessica Chastain über den Kurznachrichtendienst. Der Grund: Die berühmte Vergewaltigungsszene im legendären Film "Der letzte Tango in Paris" ist echt!

Eklat um Vergewaltigungs-Szene von "Der letzte Tango in Paris"

Bereits vor drei Jahren, im Februar 2013, kam ans Licht, dass die skandalträchtige Szene zwischen Marlon Brando (damals 48) und der damals erst 19-jährigen Maria Schneider eine tatsächliche Vergewaltigung zeigt. Denn der Regisseur Bernardo Bertolucci und sein Hauptdarsteller hatten die junge Französin absichtlich nicht über die Sequenz informiert, um eine authentische Reaktion herbeizuführen. 

Der Regisseur gestand bei einem TV-Auftritt in den Niederlanden, wie es zu der unfassbaren Entscheidung kam. Am Morgen hätten er und Brando am Filmset zusammen gefrühstückt und waren dabei beim Betrachten eines Stückchens Butter auf die Idee gekommen, die Butter bei der Liebesszene als Gleitmittel einzusetzen. 

Da war ein Baguette, da war Butter, und wir schauten uns an und, ohne ein Wort zu sagen, wussten wir, was wir wollen,

erklärte Bertolucci damals. Damit die Kamera ihre Reaktion „als ein Mädchen, nicht als eine Schauspielerin“ zeigen konnte, hätten die beiden Männer beschlossen, Schneider nichts zu verraten. 

Bernardo Bertolucci: "Ich wollte die Wut und die Entwürdigung"

Ich wollte, dass Maria es fühlt, statt zu schauspielern, ich wollte die Wut und die Entwürdigung. Dafür hat sie mich dann ihr ganzes Leben lang gehasst,

so der italienische Regisseur. 

Warum kocht der Skandal erst drei Jahre später wieder auf?

Am Wochenende schlug diese drei Jahre alte Hintergrundgeschichte hohe Wellen und löste einen regelrechten Eklat aus. Zahlreiche Medien berichteten, Stars distanzierten sich öffentlich von dem freizügigen Film aus dem Jahr 1972. Der Grund für die neuerliche Aufmerksamkeit liegt offenbar am „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ (25. November). Laut "Spiegel Online" veröffentlichte eine spanische Non-Profit-Organisation das Jahre alte Interview, um die Debatte erneut anzustoßen.

Chris Evans: "Ich bin wütend"

Mit Erfolg: Stars wie Chris Evans und Jessica Chastain sorgten für weltweites Aufsehen, indem sie ihre Empörung und Fassungslosigkeit zum Ausdruck brachten:

Wow. I will never look at this film, Bertolucci or Brando the same way again. This is beyond disgusting. I feel rage https://t.co/uvaLogvv7I

— Chris Evans (@ChrisEvans) 3. Dezember 2016

Wow. Ich werde diesen Film, Bertolucci oder Brando von jetzt an mit anderen Augen sehen. Das ist mehr als widerwärtig. Ich bin wütend.

Jessica Chastain: "Ihr seht, wie eine 19-Jährige von einem 48-jährigen alten Mann vergewaltigt wird"

An alle Menschen, die diesen Film lieben – ihr seht, wie eine 19-Jährige von einem 48-jährigen alten Mann vergewaltigt wird. Der Regisseur hat diese Attacke geplant. Mir ist übel.

To all the people that love this film- you're watching a 19yr old get raped by a 48yr old man. The director planned her attack. I feel sick. https://t.co/qVDom2gYf6

— Jessica Chastain (@jes_chastain) 3. Dezember 2016

Evan Rachel Wood: "kranke Individuen, wenn sie dachten, dass das in Ordnung ist"

Evan Rachel Wood, die kürzlich selbst offenbar hatte, zweifach vergewaltigt worden zu sein, retweetete den Eintrag ihrer Kollegin, ergänzte:

I second that. This is heartbreaking and outrageous. The 2 of them are very sick individuals to think that was ok. https://t.co/Ft4SArjcgd

— #EvanRachelWould (@evanrachelwood) 3. Dezember 2016

Ich unterstütze das. Das ist herzzerreißend und abscheulich. Diese beiden sind sehr kranke Individuen, wenn sie dachten, dass das in Ordnung ist.

Echte Reue zeigte der Regisseur nicht. „Ich habe ein schlechtes Gewissen“, gestand Bertolucci lediglich, um anzufügen:“Ich bereue es nicht, aber ich fühle mich schlecht.“ Es sei „schrecklich für Maria“ gewesen, sie nicht über die Pläne in Kenntnis zu setzen.

Und Schneider? Die 2011 verstorbene Schauspielerinäußerte sich 2007 in der "Daily Mail" dazu: "Marlon hat zu mir gesagt: 'Maria, keine Sorge, es ist nur ein Film'." Entschuldigt habe auch er sich danach nicht.

Seht das Skandal-Interview hier im Video: