Deutsche Promis sprechen über Japan-Katastrophe Deutsche Promis sprechen über Japan-Katastrophe von okmagazin 23.03.2011, 13:26 Uhr OK! hat mit einigen deutschen Promis über die Vorkommnisse in Japan gesprochen. OK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Birgit Schrowange: Nein, die Welt hat sich verändert. Die Menschen haben gemerkt, dass solche Katastrophen jederzeit passieren können. Mich bewegt das alles sehr. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Birgit Schrowange: Im Moment denke ich nur an die armen Leute in Japan, aber ich fühle mich auch hilflos in dieser schrecklichen Situation. Jeder sollte sich mehr Gedanken machen und evtl. auch bereit sein, etwas mehr für Ökostrom zu zahlen. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Birgit Schrowange: Das Thema ist hat jetzt natürlich eine tragische Aktualität bekommen. Ich finde, dass sich alle Länder gemeinsam mit alternativen Energiequellen auseinandersetzen müssen. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Frauke Ludowig: Momentan blickt die ganze Welt nach Japan. Die furchtbaren Bilder der Zerstörung bleiben natürlich langfristig in Erinnerung. Solche tragischen Momente verändern das Bewusstsein der Menschen. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Frauke Ludowig: Natürlich bin ich etwas besorgt, dass es eines Tages auch bei uns zu einer solchen Katastrophe kommen könnte, mit Tschernobyl hat damals auch niemand gerechnet. Aber ich halte es für falsch, jetzt plötzlich in eine weltweite Panik zu verfallen. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Frauke Ludowig: Es ist absolut unerlässlich, dass die Sicherheitsstandards der Atomkraftwerke erhöht werden. Ich bin sicher, dass viele Menschen nun auf erneuerbare Energiequellen umsteigen werden, was langfristig auch den Ausstieg aus der Atomkraft unterstützen wird. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Herbert Grönemeyer: Ich glaube, es ist nicht nur eine Frage des Geldes. Ich glaube, es ist eher eine Frage nach einer schlüssigen, klugen Idee. Wem fällt was ein, daszeigt, dass man sich Gedanken macht, das ist, glaube ich, viel, vielwichtiger als jetzt nur Geld zu spenden. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Herbert Grönemeyer: Die Situation ist so außer Rand und Band geraten. Vielleicht sollte man Luftbrücken einrichten und die Kinder rausfliegen. Vielleicht könnten sichalle Fluglinien dieser Erde verständigen, dass sie den Süden Japansanfliegen, um so viele wie möglich rauszuholen. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Herbert Grönemeyer: Es zeigt, dass wir unseren Wohlstand einer Technik verdanken, die wir überhaupt nicht kontrollieren können. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Jörn Schlönvoigt: Mir bricht es das Herz, die Menschen derartigen Katastrophen ausgesetzt zu sehen. Das hinterlässt nicht nur in unseren Herzen Spuren. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Jörn Schlönvoigt: Ich habe grundsätzlich Respekt vor den Dingen, die geschehen, aber Angst habe ich nur vor der Einstellung der Menschen, wie sie mit unserer sensiblen Umwelt umgehen. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Jörn Schlönvoigt: Nein, aber wir sollten lernen, mit unseren natürlichen Resourcen zu haushalten und mehr mit unserer Umwelt im Einklang zu leben. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Kai Schumann: Wie kann man so etwas fragen, nachdem wahrscheinlich zehntausende Menschen in den Fluten des Tsunamis umgekommen sind. Natürlich nicht. Und ich wünsche mir auch sehr, dass die Welt sich rasend schnell von Ihrer Vergangenheit entfernt, aber davon spüre ich kaum etwas. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Kai Schumann: Im Moment bin ich einfach nur geschockt und schicke alle meine Gedanken und mein Mitgefühl zu den Menschen in Japan. Mehr Angst? Nein! Mehr Wut! Auf die Atomlobby und die geschmierten Politiker, die seit Jahrzehnten die Entwicklung und Ausbau alternativer Energiequellen blockieren. © dpaOK!:Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Kai Schumann: Was heißt hier jetzt? Ich bin in der Zeit des kalten Krieges aufgewachsen, als die Angst vor der Atombombe und der atomaren Katastrophe ein permanent vorherrschendes Gefühl war. Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke war ein Schlag ins Gesicht des deutschen Volkes. Und das sollte zurückschlagen, wenn die Regierung nicht endlich ihre Versprechen hält. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Katja Burkard: Vielleicht findet in Deutschland ein Umdenken statt. Viele andere Staaten werden sich davon nicht beeindrucken lassen. Ich befürchte, dass die Welt nach dem Japan-GAU genauso wenig Lehren annimmt wie damals nach Tschernobyl. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Katja Burkard: Ich werde in Zukunft noch mehr darauf achten, woher die Produkte kommen, die wir so kaufen. Das fängt an beim Fisch und endet bei Spielzeug. Und ja - ich habe auch mehr Angst. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Katja Burkard: Ich bin mit 18 Jahren bei einer Veranstaltung im rheinland-pfälzischen AKW Mühlheim-Kärlich rausgeflogen, weil ich nicht locker gelassen habe bei der Frage: Was passiert eigentlich, wenn hier ein Erdbeben passiert? Die Gegend gehört zu den deutschen Erdbeben-Gefahrenzonen. Das Thema wollten die Betreiber nicht diskutieren. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Leo: Ich denke, dass es ein tiefer Einschnitt für die gesamte Weltist, vor allem natürlich aber für Japan. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, werden sich sicherlich viele Dinge ändern. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Leo: Solche schrecklichen Katastrophen machen einem immer wieder bewusst, wie gesegnet ich bin mit meinem Leben und dem was ich mache. Ich denke, dass man versuchen sollte, bewusster zu leben und sich auch stärker für Menschen einzusetzen, die es nicht so gut haben. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Leo: Ich war schon vor den Vorfällen in Japan für den Atomausstieg und finde es sinnvoll, dass nun in Deutschland nochmal darüber nachgedacht wird, wie dieses Thema in Zukunft behandelt werden soll. © dpaOK!: Glauben Sie, dass die Welt nach dieser Katastrophe jemals wieder so wird wie vorher? Sophia Thomalla: Es ist furchtbar, welches unermessliche Leid diese Katastrophe den Menschen in Japan zugefügt hat. Diese Katastrophe wird die Welt und hoffentlich auch unser Bewusstsein bzgl. der Atomenergie verändern. © dpaOK!: Müssen wir jetzt alle Atom-Gegner werden? Verona Pooth: Dass es nach der Katastrophe in Japan jetzt zu einer Atomdebatte und der Diskussion über die Abschaltung der AKWs in Deutschland kommt, finde ich richtig. Man sollte aber nicht leichtsinnig und übereilt handeln. Ich finde es wichtiger, sich ernsthaft mit dem Thema "Atomkraftwerkeâ auseinander zu setzen: Welche Risiken gibt es? Gibt es Alternativen z. B. grüner Strom aus erneuerbaren Energien? Hier erwarte ich eine Aufklärungskampagne seitens der Politik. © dpaOK!: Was ändert sich jetzt in Ihrem Leben? Verona Pooth: Natürlich mache ich mir sehr viele Gedanken, aber ob es mein Leben verändern wird, kann ich momentan noch nicht einschätzen. Deshalb habe ich auch nicht mehr Angst als vorher. Angst lähmt einen und das wäre kontraproduktiv. Wichtig ist, über das Geschehene zu sprechen und den Menschen Hoffnung und Hilfe zu geben. 1 / 24