Klargestellt: Die Mythen der Naturkosmetik
Alles im grünen Bereich

Natürlich schön: Der Trend geht immer mehr zur Naturkosmetik.

Ecocert-zertifiziert: "Mizellar Reinigungswasser" von Lady Green, ca. 15 Euro, stararoma.com

Duftet herrlich nach Orange: "Duschgel Orange Feeling" von Lavera, ca. 4 Euro

Fairtrade: "Lavendel Kokosnuss Körperlotion" von Dr. Bronner's, ca. 13 Euro

Ohne synthetische Konservierungsstoffe: "Everyday Shampoo" von Farfalla, ca. 20 Euro

Bei Unverträglichkeiten: "ZZ Sensitive Regenerierende Tagescreme" von Annemarie Börlind, ca. 34 Euro

Für Schwangere geeignet: "Wildrosenöl" von Weleda, ca. 11 Euro

Naturnahe Kosmetik: "African Ximenia Scrub"-Peeling von The Body Shop, ca. 22 Euro
Bio boomt - und damit nicht nur die Auswahl natürlicher Produkte in den Beauty-Regalen, sondern auch die Mythen rund ums Thema Naturkosmetik. Was stimmt, was ist falsch und wo ist tatsächlich auch Natur drin - wir klären auf.
Naturkosmetik ist automatisch Bio
Leider nicht. Denn „Bio“ bedeutet, dass die Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus der Wildsammlung stammen müssen. Die Höhe des jeweiligen Bio-Anteils entscheidet sich dabei je nach Zertifizierung.
Wo Natur draufsteht, ist auch Natur drin
Dass ein Produkt Wirkstoffe aus der Pflanzenwelt enthält, erklärt nicht, ob es sich dabei um Naturkosmetik handelt. Während echte Naturkosmetik auf synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe verzichtet, verwendet naturnahe Kosmetik Zusatzstoffe aus dem Labor. Dafür wird auf Silikone oder Paraffine verzichtet.
Naturkosmetik enthält keine Konservierungsstoffe
Das stimmt nur bedingt. Naturkosmetik verzichtet auf synthetische Konservierungsstoffe. Ganz ohne Haltbarmachung kommen die „Grünen“ jedoch auch nicht aus. Denn jedes Gemisch aus Wasser und Fett stellt den idealen Nährboden für Bakterien dar. Deshalb kommen natürliche Konservierungsstoffe wie ätherische Öle, grüner Tee oder Vitamin E zum Einsatz.
Biokosmetik ist nicht für Allergiker geeignet
Richtig ist, dass bestimmte Duft- und Konservierungsstoffe sowie ätherische Öle, Woll- und Bienenwachs, Kamille sowie Teebaumöl allergische Reaktionen auslösen können. Der Verzicht auf synthetische Wirkstoffe und Mineralöl macht Naturkosmetik gut verträglich. Eine hohe Anzahl an Pflanzenstoffen (Flavonoide) stärken zudem die Hautbarriere.
Naturkosmetik darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden
Das stimmt nur dann, wenn bestimmte ätherische Öle enthalten sind, die eine wehenfördernde Wirkung haben und großflächig angewendet werden, z. B. als Massage oder Vollbad. Hierzu gehören u. a. Rosmarin, Thymian, Wacholder, Zimt, Minze und Muskat.
Biokosmetik enthält immer Inhaltsstoffe aus fairem Handel
Nein, denn zertifizierte Biokosmetik ist weder Garant für fair-trade-gehandelte Wirkstoffe, noch ein Muss. Es müssen mindestens zwei beziehungsweise fünf Prozent faire Inhaltsstoffe im Produkt stecken. Achten Sie auf das „Fairtrade“- oder „fair for life“-Siegel.
Naturkosmetik riecht nicht gut
Der Verzicht synthetischer Duftstoffe führt nicht unbedingt zu einem schlechten Geruch. Zur Parfümierung werden alternativ ätherische Öle eingesetzt und angenehme Texturen geschaffen, die je nach Konzentration und Duftrichtung mehr oder weniger intensiv riechen.