US-TV-Star outet sich: So leide ich unter Schuppenflechte

US-TV-Star outet sich: So leide ich unter Schuppenflechte - Neue Studie belegt: Hautkrankheit schädigt auch die Seele

„Ich wünsche mir ständig ein Leben ohne Schuppenflechte“, bekennt Ciena Rae Nelson und führt weiter aus: „Ich denke jeden Tag daran, mehrmals täglich. Das Gefühl hört niemals auf.“ Die 24-jährige Schauspielerin („The Hard Times of RJ Berger“) aus Los Angeles leidet, seit sie denken kann, an Psoriasis, wie die Schuppenflechte medizinisch heißt. Den Alltag mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung zu bestreiten, stellt sie vor viele Herausforderungen. Wie ihr geht es weltweit bis zu drei Prozent der Bevölkerung. Eine jetzt veröffentliche Studie des Arzneimittelherstellers Novartis zeigt: Schuppenflechte ist mehr als nur eine Hautkrankheit – sie macht auch die Seele krank.

Studie beleuchtet verschiedene Lebensbereiche von Psoriasis-Patienten

Für die internationale Studie wurden mehr als 8.300 Menschen aus 31 Ländern mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis befragt: Wie wirkt sich die nicht ansteckende Krankheit auf das Leben der Betroffenen aus? Welche psychosozialen Folgen hat Diskriminierung im Patientenalltag? Was erhoffen sich Patienten von der Behandlung ihrer Schuppenflechte? Allein in Deutschland werden rund zwei Millionen erkrankte Menschen gezählt. Durch einen Fehler im Immunsystem erneuert sich die Haut der Betroffenen um ein Vielfaches schneller als gewöhnlich. Die Folge: gerötete, entzündete Hautstellen mit silbrig-weißen Schuppen, die stark jucken und überall am Körper auftreten können. Im Alltag belasten sie enorm – US-TV-Star Ciena kennt das nur zu gut.

Berufsalltag und Freizeit werden von der Krankheit überschattet

Die 1,70 Meter große Brünette arbeitet neben der Schauspielerei als Model – die chronische Hauterkrankung wirkt sich natürlich negativ auf ihren Job aus.Vor Kurzem habe ich neue Porträtaufnahmen für meine Sedcard gemacht und mich geschämt: Die Haut um meinen Mund herum war trocken und rissig, und ich wusste, der Fotograf sieht das und muss es nachbearbeiten“, erzählt Ciena. Selbst in ihrer Freizeit lassen die Beschwerden sie nicht los:Die Krankheit macht mich unglaublich müde. Ich bin dehydriert, manchmal bekomme ich keinen Schlaf und fühle mich krank“, bekennt Ciena. „All diese Dinge“, so fährt sie fort, „beeinträchtigen meine Gesundheit und wirken sich auf meine Freizeit aus: Wie oft kann ich mit meinen Freunden ausgehen? Habe ich genug Energie, mich weiter ins Zeug zu legen und an meiner Kunst zu feilen? Die Krankheit beeinflusst mich jeden Tag.“

Mutig: Mit intimen Fotos macht Ciena Rae Nelson auf die schwere Krankheit aufmerksam

Obwohl Ciena wie andere Betroffene täglich unter der Krankheit leidet und sich oft für ihr Äußeres schämt, hat sie einen mutigen Schritt getan: Sie veröffentlichte auf ihrem Instagram-Account ein Bild von sich, das sie während eines Psoriasis-Schubs zeigt. Ihr Gesicht, Hals und Dekolleté sind mit roten, trockenen Stellen übersät. Links daneben das gleiche Porträt, auf dem sie gesund erscheint. Doch Ciena betont: Sie habe das Bild lediglich bearbeitet, um zu demonstrieren, wie sie mit Make-up aussehe. Die meisten Menschen würden nicht bemerken, wie es darunter aussehe und wie sie sich in ihrer Haut fühle. Sie schreibt dazu: „Nicht alles ist so schlimm, wie es aussieht, und manchmal ist es sogar noch viel schlimmer.“

Psoriasis lässt die Betroffenen in einen Teufelskreis geraten

Nicht nur, dass Cienas Haut spannt und juckt: Die Krankheit kratzt auch an ihrer Seele. Wie ihr geht es sehr vielen Betroffenen, wie die weltweite Novartis-Umfrage unter Psoriasis-Patienten belegt. 38 Prozent aller Erkrankten leiden demnach infolge der Schuppenflechte an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen ist zudem der Ansicht, dass die Krankheit negative Auswirkungen auf ihr Berufsleben hat. Vor allem der starke Juckreiz beeinträchtige das Leistungsvermögen. Etwa jeder fünfte Befragte gibt sogar an, aufgrund der Krankheit Angst vor einem Jobverlust zu haben.

Im Alltag sind die Betroffenen ebenfalls mit den Auswirkungen der Psoriasis konfrontiert: Sie werden aufgrund der Hautveränderungen angestarrt. Man fragt sie, ob sie ansteckend seien, verweigert Händeschütteln und alltägliche Berührungen. Bei 43 Prozent der Umfrageteilnehmer wirkt sich die Krankheit zudem auf die Liebesbeziehung aus, manche meiden deswegen Partnerschaft und Geschlechtsverkehr gänzlich.

Das Tückische: Durch diese Distanz, durch psychische Belastungen wie Stress oder Probleme im Privatleben kann jederzeit ein erneuter Psoriasis-Schub ausgelöst werden. So entsteht ein Teufelskreis, das Leiden der Patienten verschlimmert die Krankheit zusätzlich. Insgesamt gilt Schuppenflechte mittlerweile als gut therapierbar, aber oftmals ist es ein quälend langer Weg, bis die richtige Behandlung gefunden ist.

Auch Ciena ist noch auf der Suche nach der Therapie, mit der sie ihre Schuppenflechte komplett in den Griff bekommt. Mit ihren Fotos möchte sie allen Betroffenen zeigen: „Man fühlt sich schnell allein gelassen mit der Krankheit, aber niemand ist damit allein. Wir müssen uns nur öffnen und uns gegenseitig unterstützen.“