Was tun, wenn der Bauch schmerzt?

Was tun, wenn der Bauch schmerzt? - Was die Ursachen für Magen- und Darmprobleme sein können - und wann man zum Arzt muss

Aua! Der Bauch tut weh, der Magen schmerzt ... Haben wir nur etwas Falsches gegessen, oder ist es ein Fall für den Arzt? Hinter Bauchschmerzen stecken manchmal ernsthafte Krankheiten. OK! kärt auf, was die Ursachen sind und wie Magenprobleme vermieden werden können. 
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Der Magen schmerzt, der Bauch tut weh - das kann viele Ursachen haben.

Bauchschmerzen können viele Ursachen haben 

Bauchweh gehört zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Manchmal war einfach das fettige Mittagessen in der Kantine schuld oder zu viele Gläschen Wein nach Feierabend. Auch können Bauchschmerzen eine Reaktion auf verschiedene psychische Belastungen sein, etwa Angst und Stress. Aber es stecken womöglich auch Nahrungsmittelintoleranzen oder ernsthafte Krankheiten dahinter. Doch woran erkenne ich, ob mein Leid harmlos ist – ab wann muss ich zum Arzt? Und wie funktionieren eigentlich Bauch-, Magen- und Darmspiegelungen? OK! weiß Antworten auf diese Fragen ... 

Etwas Falsches gegessen 

Gerade noch die leckere Scholle im Fischrestaurant verdrückt und dann das: starke Magenkrämpfe und Durchfall. Klarer Fall: Hier handelt es sich um eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion. Ersteres wird normalerweise durch Toxine (Giftstoffe) hervorgerufen, die über das Essen in den Magen-Darm-Trakt gelangen.

Der gefürchtetste Keim heißt Staphylococcus aureus. Übertragen wird er meist durch unzureichende Personalhygiene. Bei einer Infektion dringt der Krankheitserreger (Salmonellen, Noroviren, Listerien) direkt in den Magen-Darm-Trakt ein, um sich dort zu vermehren und Beschwerden hervorzurufen. Vor allem proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier stellen eine große Gefahrenquelle dar. Erst recht, wenn sie nicht ausreichend erhitzt wurden. 

Das verträgt sich nicht: Allergien und Unverträglichkeiten

Viele Menschen leiden unter Lebensmittelintoleranzen. Das können beispielsweise Unverträglichkeiten gegenüber Fruchtzucker (Fructose), Milchzucker (Lactose), Gluten oder Histamin sein. Aber auch Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel wie Nüsse, Eiweiß, Fisch oder Hülsenfrüchte können zu Bauchschmerzen führen.

Bei Intoleranz sind die Symptome: Blähbauch, Durchfall und Bauchkrämpfe.

Allergien gehen dagegen mit dramatischen Körperreaktionen einher wie Atemnot, dem Anschwellen der Zunge, Hautausschlägen bis hin zum anaphylaktischen Schock. 

Stress als Ursache für Bauchweh


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Ja, auch die Psyche spielt eine Rolle! Nicht umsonst heißt es umgangssprachlich, man habe kein gutes Bauchgefühl. Die seelische Ursache sagt nichts über Harmlosigkeit oder Beschwerdegrad aus – auch bei psychisch basiertem Bauchweh hat man das echte Gefühl, man wäre krank. Das liegt am sogenannten Bauchhirn und seinen Nerven: Gesteuert wird der gesamte Verdauungsprozess nämlich vom enterischen Nervensystem (ENS), einem vielschichtigen Geflecht aus etwa 100 Millionen Nervenzellen.

Muss das Gehirn mit Stress oder großen psychischen Belastungen fertig werden, bezieht es in seine Reaktion oft Magen und Darm mit ein – was schmerzhafte Konsequenzen hat. Leidet man ständig unter stressbedingten Bauchschmerzen, sollte man einen Psychologen aufsuchen oder die eigenen Probleme erforschen. Haben Sie zu viel Stress auf der Arbeit? Oder haben Sie Angst vor einer großen Entscheidung? 

Die Frauen haben es schwer: Die rote Woche


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Wir haben es echt schwer: Aus einer aktuellen „Stern“-Umfrage, an der sich 12.000 Frauen beteiligt haben, geht hervor: 79 Prozent leiden regelmäßig unter Beschwerden während der Monatsblutung. Und das hat Auswirkungen auf den Alltag: 68 Prozent leiden stark bzw. sehr stark unter den Einschränkungen während ihrer Periode. Erste Hilfe bietet die Wärmflasche oder eine Schmerztablette – doch seien wir mal ehrlich. In den meisten Fällen muss man das Ziehen einfach aushalten und abwarten. 

Magen-Darm-Grippe: Es ist zum Kotzen!


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Jeden vierten Deutschen erwischt es mindestens einmal im Jahr: die Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis). Hierbei handelt es sich um eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die durch Viren, Bakterien oder Parasiten ausgelöst wird, die über den Mund in den Körper gelangen. Diese vermehren sich und greifen die Schleimhaut des Magens und des Dünndarms an. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen sind die Folge. Das Erbrechen ist zwar quälend, dient jedoch dazu, den Erreger auszuscheiden.

Wie kann man das vermeiden? Gründliche Hygiene kann vorbeugen. Eier, Fisch, Fleisch und Meeresfrüchte sollten immer ausreichend durchgegart und bis zur Zubereitung gekühlt werden. Wer an einer Magen-Darm-Grippe leidet, sollte sich in der Zeit nach Angaben des Arztes ernähren. Kaffee, Alkohol und Zigaretten sollten in der Krankheitsphase dringend gemieden werden

Parasiten: Hier ist der Wurm drin  

Nicht nur Haustiere sind betroffen – Parasiten sind auch eine Gefahr für uns Menschen! Durch halb rohes oder rohes Fleisch können Bandwürmer in den Körper gelangen. Auch durch das Essen von nicht gewaschenen Pilzen und Beeren ist eine Infektion möglich. Manchmal kann eine Stuhlprobe den Erreger feststellen. Meistens muss jedoch eine Kernspin- oder Computertomografie gemacht werden, um die Zysten der Bandwürmer zu lokalisieren und auszumessen.

Die Behandlung richtet sich immer nach Art des Wurms. Es gibt z. B. den Kleinen Fuchs- und Hundebandwurm, den Fischbandwurm und Rinderbandwurm. Ziel bei der Behandlung ist immer, den Erreger samt Kopf aus dem Körper auszuscheiden. Dafür werden Medikamente verabreicht oder eine Kur im Krankenhaus vollzogen. 

Das können weitere Ursachen sein

Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Gründe für Bauchschmerzen. Darunter fallen beispielsweise chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Nierensteine, Eileiter- oder Eierstockentzündungen, Magenschleimhautentzündungen, Blinddarmentzündungen oder auch einige Krebserkrankungen wie Darm-, Magen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Sind keine Unverträglichkeiten bekannt und ziehen sich die Schmerzen über einen längeren Zeitraum hin, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Denn grundsätzlich können Bauchschmerzen auch ein Anzeichen für eine schlimmere Erkrankung sein, die nicht durch Eigenmedikation, eine gezielte Ernährung oder Selbstheilungskräfte behoben werden kann. 


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Den Unterschied kennen: Magenspiegelung, Bauchspiegelung und Darmspiegelung


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Die Magenspiegelung

Ösophago-gastro-duodenoskopie: Ein kompliziertes wort, eine unkomplizierte (aber unangenehme) Untersuchung: Wer sich einer Spiegelung des Magens unterzieht, bekommt einen Schlauch mit Kamera durch den Mund in den Magen eingeführt. Die meisten Menschen setzen hier auf eine Kurzzeitnarkose, das macht die Prozedur erträglich. Bei der Spiegelung werden auch die Speiseröhre sowie das an den Magen angrenzende Stück Darm und der Zwölffingerdarm untersucht. Bei Schluckstörungen, Sodbrennen, Erbrechen, Übelkeit und chronischen Bauchschmerzen wird dieser Eingriff unternommen. 

Die Bauchspiegelung 

Auch Laparoskopie genannt. Hierbei werden die Organe im Bauch oder Beckenbereich untersucht. Meist wird die Bauchspiegelung ambulant unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei wird die Bauchdecke in einer kleinen OP an mehreren Stellen nur wenige Zentimeter geöffnet und ein Sichtgerät eingeführt. Um die Organe besser voneinander zu trennen, wird Kohlendioxid in den Bauchraum gefüllt und nach der OP wieder abgelassen. Die Bauchspiegelung dient dazu, Gewebe (wie endometriose) zu entnehmen, unklare Unterbauchschmerzen oder den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft abzuklären oder eine Blinddarmentzündung auszuschließen

Die Darmspiegelung

Die Koloskopie: Diese Methode wird bei der Früherkennung von Darmkrebs oder bei Verdacht auf eine Darmerkrankung eingesetzt. Wer ständig Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen hat, sollte sich einer Darmspiegelung unterziehen. Bevor der Arzt loslegen kann, muss der Patient den Darm durch Abführmittel reinigen. Auch bei der Koloskopie kann eine Kurzzeitnarkose angewendet werden – sie ist aber ebenso ohne Dämmerschlaf möglich. Ein fingerdickes, schlauchartiges Gerät (Endoskop) wird in den Dickdarm eingeführt. Dabei wird Luft oder Kohlendioxid in den Darm gelassen, damit dieser sich weitet. Beim Herausziehen kann der Arzt die Darmschleimhaut betrachten – auch Gewebeproben können so entnommen werden. 

Text: Vivienne Herbst

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