Personal Training vs. Medizinisches Personal Training: Das ist der Unterschied

Personal Training vs. Medizinisches Personal Training: Das ist der Unterschied - Worauf ihr bei eurem Sportprogramm achten solltet

Neues Jahr, neues Glück und vor allem neuer Körper! Diesen Vorsatz haben sich schon viele genommen, doch oft endet die anfängliche Sport-Eurphorie zum Jahresbeginn in Verletzungen und dem gefundenen Grund, warum man nun verletzt auch nicht weiter trainieren kann. Wir haben uns mit der Hamburger Physiotherapeutin und Personal Trainerin Anna Springer unterhalten, welche Fehler wir bei den "Standard"-Übungen machen und wie wir diese vermeiden können. Damit ihr 2017 endlich euer Fitness- und Figurziel erfolgreich erreichen könnt!
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Der Squat sieht einfach aus, aber auch bei dieser Übung kann man eine Menge falsch machen

Sport ist Mord und Massensport ist Massenmord

Nix da Leute, wir wissen genau, dass ihr schon jetzt, Ende Januar auf der Suche nach einer Ausrede seid, warum ihr nun in diesem Monat eure Vorsätze nicht erfüllen könnt und das Sportprogramm wieder abrechen müsst. Damit ihr auch diese Ausrede über Bord werfen könnt, haben wir uns professionelle Unterstützung geholt und klären euch auf, wie ihr zukünftig trainieren müsst.

Körperliche Belastbarkeit und Fitness wird oft falsch eingeschätzt

Die Fitnessbranche ist der momentan am stärksten wachsende Absatzmarkt. Sowohl „neue“ Trainingsmethoden, als auch neue Trainings-Tools, überschwemmen den Markt und Fitnesstrainer werden wie Popstars verehrt. Nur ist der Begriff Personal Trainer kein geschützter Begriff, was die Suche nach wirklich qualifizierten Personal Trainern erschwert. Die Bereitschaft der Gesellschaft, sich auf dem Weg zu einem gesünderen und schöneren Körper von einem Personal Trainer unterstützen zu lassen, wächst. Besonders im Trend ist die 10 Wochen-Körpermetamorphose, die verspricht in möglichst kurzer Zeit großartige, sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Ein geringer Zeit- und Schweißaufwand des Sporttreibenden ist natürlich zusätzlich gewünscht. Hierbei tritt in den Hintergrund, dass ein wirklich effektives und langanhaltendes Ergebnis so nicht zu erreichen ist. Häufig fehlt es den Personal Trainern an Hintergrundwissen bezüglich Anatomie, Biomechanik und Stoffwechselprozessen. Dies führt häufig zu einer Trainings-und Übungsauswahl, welche den Kunden gnadenlos überfordert, denn oft schätzen diese ihre körperliche Belastbarkeit und Fitness viel zu hoch ein. Eine Minderung der körperlichen Belastbarkeit, bis hin zu Verletzungen ist die Folge des unpassenden Trainings.

Vorteile des Medizinischen Personal Trainings

Medizinisches Personal Training setzt an einem ganz anderen Punkt an, eine intensive Eingangsuntersuchung, inklusive Belastungs-Belastbarkeitsanalyse, ermittelt die Ausgangslage des Kunden. Im Eingangsgespräch werden individuelle Nah-und Fernziele besprochen, welche realistisch sind! Auch eventuelle körperliche Einschränkungen und Krankheiten können berücksichtigt werden. Danach wird ein Trainingsplan erstellt, der sich an den grundmotorischen Eigenschaften orientiert: Beweglichkeit, Koordination, Kraft, Ausdauer. Auch soll der Kunde lernen, ein gesundheitsförderndes Training sukzessiv eigenständig auszuführen und seine Leistungsfähigkeit, auch tagesformabhängig, realistisch einzuschätzen,

erzählt Pysiotherapeutin Anna Springer.

Weitere Vorteile eines medizinischen Personal Trainings sind u.a:

  • Optimierung von Haltungs-und Bewegungsverhalten

  • Wahrnehmungs- und Koordinationstraining zur Verminderung von Überbelastung und Verletzungen

  • Stabilisationstraining der Tiefenmuskulatur zum Schutz der Gelenke

  • Mobilisationstraining zum Abbau von Fehlbelastung

  • Ausdauer-und Stoffwechseloptimierendes Training

  • Reduktion von Verspannungen und Schmerzen

  • Optimierung der Atmung zur verbesserten Sauerstoffaufnahme

  • Ständige Kontrolle und Korrektur der Übungen für ein verbessertes Körpergefühl

  • Regenerationszeiten werden eingehalten und dadurch kann die Muskulatur die Trainingsreize optimal umsetzen

  • Der Kunde erhält ein besseres Verständnis für Trainingsparameter und eine optimale Übungsauswahl speziell für seine Bedürfnisse

Grundübungen und die richtige Ausführung:

Squat:

Die Füße stehen parallel und etwas weiter als hüftbreit auseinander (die Spurbreite kann variiert werden). Der Rücken ist aufgerichtet und die Bauchdecke wird nach innen aktiviert. Der Bewegungsablauf ist der gleiche, als würde man sich auf einen tiefen Stuhl setzen, der Po geht nach hinten und unten, die Arme gehen nach vorne und oben als Gegenbewegung. Der Rücken bleibt aufgerichtet. Beim nach oben Kommen werden die Knie nicht durchgestreckt, sondern es wird eine minimale Beugestellung eingehalten. Bei der Ausatmung in die Knie gehen und beim Einatmen hochkommen.

Crunches:

Ausgangsstellung Rückenlage, die Beine sind angebeugt und die Füße aufgestellt. Zwischen den Knien ist eine Faust breit Platz. Der untere Rücken hat eine leichte Hohlstellung (nicht platt in den Boden drücken). Die Hände können am Hinterkopf verschränkt werden, sollen aber nicht am Nacken ziehen. Fortgeschrittene halten die Hände neben dem Körper. Mit der Ausatmung wandert der Blick von der Decke langsam Richtung Knie, es findet eine Aufrollbewegung der Wirbelsäule statt, während die Bauchdecke Richtung Wirbelsäule spannt. Mit der Einatmung rollt man langsam zurück in die Ausgangsstellung. Die Bewegung wird ohne Schwung ausgeführt.

Plank:

Ausgangsstellung Vierfüßlerstand, die Hände stehen unter den Schultern, die Knie unter den Hüften. Ein Bein nach dem anderen wird nach hinten ausgestreckt und die Zehen aufgesetzt. Der Po wird nicht Richtung Decke geschoben, sondern bleibt in einer Linie mit dem Rücken. Die Ellenbogen schauen nach hinten und sind leicht gebeugt, die Arme sind eng am Körper. Die Bauchdecke zieht nach oben Richtung Wirbelsäule.