
Auch wenn wir Fotos heutzutage immer öfter mit dem Handy machen, befinden sich Erinnerungen an vergangene Reisen oder Familienfotos noch immer auf der Festplatte im PC oder Laptop. Wenn der Blitz im Haus einschlägt, sind auch solche Daten in Gefahr.
Wie schadet ein Blitz der Festplatte?
Ein durchschnittlicher Blitzschlag entlädt etwa 30.000 Ampere, aber es können bis zu 100.000 Ampere sein und das ist eine Menge. Im Vergleich dazu kann eine Computerplatine normalerweise nur ein wenig statische Elektrizität aushalten, bevor sie ihren Geist aufgibt. Dann hilft nur noch ein Service zum Festplatte reparieren und Beten.
Selbst eine Spannungsschwankung von 10 Volt kann die Mikroprozessoren bereits zerstören. Deswegen wird beim Zusammenbau eines Computers auch immer dazu geraten, ein antistatisches Armband zu tragen. Schon ein kleiner elektrischer Impuls vom Finger auf das Motherboard kann es zerstören.
Die Festplatte ist genauso gefährdet. Ihre Leiterplatte steuert den Strom- und Datenfluss zwischen den internen Komponenten des Laufwerks und dem Computer. Kleine externe USB-Festplatten werden über ein Kabel vom Computer mit Strom versorgt, größere haben ein eigenes Netzkabel für die Steckdose.
Wenn ein Blitzschlag in der Nähe des Hauses oder in einer Stromleitung in der Umgebung einschlägt, kann ein Stromstoß ins Haus, durch die Steckdose und durch das Stromkabel geleitet werden. Die Leiterplatte der Festplatte ist dann ein willkommenes Ziel. Die Folge: ein Kurzschluss oder ein Brand.
Warum hat der Überspannungsschutz nicht geholfen?
Natürlich weiß man um diese Gefahren und nutzt Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz. Dennoch kann es zu einem Defekt der Festplatte durch einen Blitzschlag kommen. Warum? Dafür gibt es zwei Gründe.
Zunächst ist ein solcher Überspannungsschutz nicht dazu gedacht, einen massiven Stromstoß nach einem Blitz abzufangen, sondern kleinere Spannungsschwankungen auszugleichen.
Darüber hinaus ist in einer solchen Steckdosenleiste ein Varistor verbaut. Dieses Bauelement hat einen hohen Widerstand, der abrupt kleiner wird, wenn eine Überspannung vorliegt. So kann die Ladung abgeleitet werden. Doch dieser Varistor ist ein Verschleißteil. Mit jedem Spannungsstoß altert er und wird schwächer bis er schließlich überhaupt nicht mehr arbeitet.
Deswegen ist es immer am besten, elektrische und elektronische Geräte bei einem drohenden Gewitter komplett vom Stromnetz zu trennen und sich nicht auf den Überspannungsschutz zu verlassen. Wie die Experten sagen, ist es das Beste, was Sie bei einem Gewitter tun können, wenn Sie Ihre empfindliche Elektronik ausschalten.
Symptome von Blitzschlag-Festplatten
Hat ein Blitz eingeschlagen, ist ein Schaden an der Festplatte in der Regel sofort feststellbar (im Gegenteil zu anderen Geräte wie z.B. einer Nähmaschine). Normalerweise fährt sie überhaupt nicht mehr hoch, weil die kurzgeschlossene Platine keinen Strom mehr zum Motor der Festplatte und zu anderen internen Komponenten senden kann. Wenn die Leiterplatte stark beschädigt wurde, riecht es zudem verbrannt oder es ist sogar Rauch zu sehen.
Auch das Klicken oder Piepen der Festplatte kann ein Hinweis auf einen Defekt sein. Ein Stromausfall kann dazu führen, dass die Lese- und Schreibköpfe der Festplatte auf den Plattenteller stürzen. Dadurch können die Köpfe zerstört werden, wodurch die Festplatte Klickgeräusche macht oder Teller und Spindelmotor sitzen fest und ein schwaches Piepsen ist zu hören.
Bei diesen Symptomen kann nur noch ein Spezialist für die Wiederherstellung von Festplatten helfen. Er wird versuchen, Fotos, Videos und andere Daten zu retten. Weil das Austauschen einer defekten Leiterplatte und das Ersetzen anderer interner Komponenten komplizierte Vorgänge sind, sollten sie nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden.