Nach Terror in Deutschland: Tarek Mohamads Facebook-Appell für Frieden geht viral

Nach Terror in Deutschland: Tarek Mohamads Facebook-Appell für Frieden geht viral - "Hört auf, die Frauen hier als Schlampen zu betrachten": Muslim ruft zu Toleranz und Integration auf

Sein Facebook-Posting vom 22. Juli bewegt das Netz: Tarek Mohamad hat einen emotionalen Appell an die Deutschland lebenden Muslime veröffentlicht, der derzeit tausendfach geliket und geteilt wird. Darin fordert er seine Glaubensbrüder auf, aufzustehen und ein Zeichen gegen Hass und Terror zu setzen. 

Tarek Mohamads Appell für Frieden: "Ich habe lange genug die Klappe gehalten"

"Mir liegt etwas großes am Herzen. Ich habe lange genug die Klappe gehalten." So beginnt der bewegende Aufruf des in Deutschland lebenden Muslims, der sich nach dem Terror von Würzburg und München an seine muslimischen Glaubensbrüder wendet und zu mehr Respekt und Frieden aufruft. 

Ich will in FRIEDEN mit meinen türkischen, deutschen, kurdischen und jüdischen Brüdern und Schwestern leben! Unsere Länder sind verseucht von Bomben, Gewalt und Krieg! ,

so Mohamad.

"Der Islam ist eine friedliche und tolerante Religion"

Und schreibt weiter, dass der Islam Hass, Terror und Intolerenz in keinster Weise unterstütze:

Der Islam ist eine friedliche und tolerante Religion! Er toleriert jedes Lebewesen auf dieser Erde! Ich liebe die Menschen hier in diesem Land, meine Freunde, egal woher sie kommen und bin Gott dankbar, dass mir hier ein Leben in Wohlstand und Sicherheit gegeben wird! JA! Ich bin dankbar! Ich verehre keinen Saddam Hussein, der Tausende von Kurden ermordet hat, keinen Assad, der sein Volk in Massen vernichtet und keinen Gaddafi, der sein Volk hat hungern lassen! 

"Hört auf, die Frauen hier als Schlampen zu betrachten!"

Weiter fordert seine Landsleute auf, sich in die Gesellschaft zu integrieren:

Ich bin jedes Mal traurig, wenn ich sehe, wie kurdische und türkische Brüder, Schwestern und Freunde sich hier einen Krieg über Facebook leisten! Wenn ihr es wirklich so ernst nehmt, geht dorthin und kämpft! Aber hört auf, euch hier in einem Land, in dem die Menschen sich den Frieden mit Blut errungen haben, zu bekriegen! Wir sind aus genau dem Grund hier her gekommen! Wir haben die Frauen, die Männer und die Menschen hier zu respektieren und uns in die Gesellschaft einzufügen. Hört auf, kriminelle Sachen zu machen! Hört auf, die Frauen hier als Schlampen zu betrachten! Hört auf, den Menschen den Glauben aufzwingen zu wollen! Lebt den Islam selbst friedlich und ansonsten geht eurer geregelten Arbeit friedlich nach.

"Es muss einen Ruck in der neuen Generation der Migranten in Deutschland geben"

Tarek Mohamad plant eine Großdemonstration in Köln, bei der zeigen möchte, dass "die Moslems, die Deutschen und alle anderen Nationen gegen die Bastarde von Salafisten, IS-Kämpfern, Amok-Läufern und Nazis Hand in Hand in Deutschland aufstehen und denen, die uns und unseren Kindern das Leben zur Hölle machen wollen, zeigen, dass sie hier an der falschen Adresse sind."

Wir sind es den Deutschen schuldig, wir sind es dem friedlichen Islam schuldig und wir sind es unseren Kindern schuldig! Wir müssen aufwachen, und es muss einen Ruck in der neuen Generation der Migranten in Deutschland geben! 

Das komplette Posting im Wortlaut liest du hier: 

"Hass-Nachrichten und Morddrohungen"

Nur wenige Tage nach Veröffentlichung des Postings ist die Resonanz "überwältigend". Bislang wurde es fast 40.000 Mal geteilt (Stand: 27. Juli, 13 Uhr) und wird bei Facebook gefeiert. "Ich möchte mich bei allen aus tiefstem Herzen für die rege Anteilnahme bedanken. Ich habe mit solch einer Resonanz nun wirklich nicht gerechnet", kommentiert Mohamad am Montag. Dennoch habe er auch "Hass-Nachrichten und Morddrohungen"erhalten. "Ich weiß nicht, wie man dagegen sein kann, das wir friedlich miteinander umgehen", wundert er sich. 

Auch die Medien sind mittlerweile auf ihn aufmerksam geworden. So postete der User vor wenigen Stunden, dass er morgen (28. Juli) zu Gast im Frühstücksfernsehen von Sat.1 sein werde. Auch dort wolle er sich öffentlich gegen Hass und Intoleranz stellen: