Krass! Der "Echo" wird abgeschafft!

Krass! Der "Echo" wird abgeschafft! - Die Rap-Album-Debatte um Farid Bang und Kollegah ist schuld

Damit hätte wohl niemand gerechnet. Der "Echo" wird abgeschafft - und das, weil in diesem Jahr eine riesige Debatte - aufgrund der antisemitischenTextzeilen von Farid Bang, 31, und Kollegah, 33, - aufgekeimt war. Der Bundesverband Musikindustrie gab vor wenigen Minuten das Ende des "Echos" bekannt.
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Der "Echo" wurde nun abgeschafft - nachdem die antisemitischen Lyrics von Farid Bang und Kollegah eine Mega-Debatte ausgelöst hatten.

Kontroverse um Farid Bang und Kollegah

Schon im Vorfeld des Musikpreises hatte das Rap-Duo um Farid Bang und Kollegah eine enorme Debatte ausgelöst. Die beiden Rüpel-Musiker waren in mehreren Kategorien nominiert - ergatterten sogar einen der begehrten "Echos" - und das, obwohl sie in einem ihrer Songs antisemitische Textzeilen verarbeitet hatten. 

Nachdem die beiden Rap-Stars von "Die Toten Hosen"-Frontmann Campino, 55, live am "Echo"-Abend in einer langen Rede kritisiert wurden und sich kurz danach auf der Bühne über ihn lustig gemacht hatten, nahm die Diskussion erneut ihren Lauf. 

Zahlreiche deutsche Promis gaben ihre Preise zurück, Stars wie Helene Fischer, 33, und Co. meldeten sich zu Wort und kritisierten die Lyrics von Farid und Kolle.

Bundesverband Musikindustrie zieht Konsequenzen

Der Bundesverband Musikindustrie reagierte nun auf die Kontroverse um die Preisvergabe an das antisemitisch kritisierte Rap-Ablum und teilte mit: Den Musikpreis "Echo" wird es in Zukunft nicht mehr geben! Das habe der Vorstand des Bundesverbandes am Dienstag, den 25. April, in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen.

Auf der offiziellen Seite des Verbandes heißt es:

Der ECHO sei viele Jahre ein großartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent mit vielen bewegenden Momenten und herausragenden Künstlerinnen und Künstlern gewesen. [...] Man wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen wird. Das um den diesjährigen ECHO herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole.

Aus diesem Grund wurden Konsequenzen gezogen und der "Echo", wie ihn die Deutschen kennen, wird abgeschafft. Sie wollen neue Wege gehen:

Die Marke ECHO sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, der auch eine Neuaufstellung bei ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ nach sich ziehe. In dieser Überzeugung nennt der Vorstand bereits erste konkrete Schritte: Er wird die drei Preise in eine eigene Struktur überführen. Im Zuge dessen werden auch die bisher involvierten Gremien ihre Tätigkeit einstellen. Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe werden dabei vollständig verändert. Wie beim ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ, die von Anfang an reine Jury-Preise waren, soll beim neuen Musikpreis auch für den Pop-Bereich die Jury stärker in den Vordergrund rücken.

Für die Konkretisierung der Änderungen werde sich der Vorstand die erforderliche Zeit nehmen, heißt es weiter.

Farid und Kollegah bekommen Anzeige wegen Volksverhetzung

Wie das Bielefelder 'Westfalen-Blatt' aktuell berichtet, habe ein Mann aus Hamburg bei der Polizei Gütersloh Strafanzeige gegen die Rapper gestellt. 

Die Anzeige richte sich dem Portal nach zu urteilen, gegen Farid und Kollegah und den Vorstandschef der Bertelsmann Music Group (BMG), Hartwig Masuch. Es gehe um den Vorwurf der Volksverhetzung.

Der Staatsschutz in Bielefeld überprüfe die Anzeige aktuell, heißt es weiter.