"Angst, Wasser zu trinken": Model Kayley Chabots Essstörung brachte sie fast um

"Angst, Wasser zu trinken": Model Kayley Chabots Essstörung brachte sie fast um - Exzessiver Sport und weniger als 500 Kalorien täglich wegen Magerwahn

Dass das Modelbusiness nicht ohne ist und oft mit Magerwahn einhergeht, ist nicht neu. Doch wie stark der Druck auf die Models wirklich ist, bewies nun noch einmal Kayley Chabot, 19. In der „Daily Mail“ schildert sie ihre Erfahrungen mit einer Essstörung, sowie die erschreckenden Anforderungen von Modelagenturen, die sie zum Missbrauch von Drogen und Alkohol brachten.

Im zarten Alter von 13 Jahren begann Kayley Chabot aus Kanada mit dem Modeln. Mit 15 Jahren unterzeichnete sie den Vetrag der Modelagentur „Ford Models“ in New York, für die auch Christie Brinkley und Naomie Campbell bereits arbeiteten. Kayley Chabot lief bereits für Calvin Klein und Valentino und zierte bereits das Cover der Vogue.

Ihr Model-Traum wurde zum Albtraum

Ihre Vorfreude auf New York wurde enttäuscht. Ihre Hüften seien mit 95,25 cm Umfang 6,35 cm zu breit gewesen. „Sie sagten mir, ich müsse abnehmen und es sei mein Job, dünn zu bleiben“, so Kayley Chabot. „Ich hörte, wie sie mich fett nannten und hörte quasi auf zu essen“, erklärt die heute 19-Jährige.

Ab diesem Moment habe sie weniger als 500 Kalorien täglich zu sich genommen und gleichzeitig fünf Stunden am Tag trainiert. Zweieinhalb Stunden am Morgen und am Abend. Sie habe sogar Angst gehabt, Wasser zu trinken oder ihrem Körper irgendetwas zuzuführen.

Ihre Essstörung weckte Suizid-Gedanken bei Kayley Chabot

Dass dieser Lebensstil nicht spurlos an ihrer Gesundheit vorbei ging, ist selbstverständlich. „Mein Haar fiel aus und ich wurde immer wieder ohnmächtig“, erinnert sich Kayley Chabot an diese Zeit.

Ich habe den Tag in der Schule nicht durchhalten können und bat meine Mutter, mich abzuholen, weil ich so schwach war oder so viele Abführmittel genommen hatte.

„Meine Agentur fragte mich immer wieder, ob mein Körper bereit sei, aber ich dachte nicht, dass er bereit sei, ich dachte noch immer, ich sei zu fett. Ich war erst 15 und dabei zu sterben.“ Nach sechs Monaten brach sie zusammen und gestand ihrer Mutter, dass sie nicht mehr leben wolle. Ihre Familie brachte den Teenager sofort in ein Krankenhaus, wo ein Psychotherapeut Kayley dazu riet, mit dem Modeln aufzuhören und nicht nach New York zurückzukehren.

"Ich wollte berühmt sein"

Doch das kam für Kayley Chabot nicht in Frage. Sie gab vor, sich erholt zu haben und ging zurück. „Ich wollte berühmt sein“, gibt sie zu. „Ich gab vor, zu essen, aber eigentlich übergab ich mich ständig“, so Kayley. Sie habe sich noch immer fett gefühlt, doch die Agentur sei zufrieden damit gewesen, wie dünn sie war.

Sie sei dann in eine WG mit zehn anderen Models in New York eingezogen, die ebenfalls keine Hilfe für ihre Genesung waren. Sie alle seien besessen davon gewesen, dünn zu sein. „Wir tranken en ganzen Tag Diät-Limonade und schauten Dokumentationen während wir Sit-Ups machten.“

Zu allem Übel begann Kayley Chabot dann auch noch damit, Drogen und Alkohol zu konsumieren, um ihren emotionalen und körperlichen Schmerz zu betäuben.

Es war wie ein Teufelskreis. Sie machten alles noch schlimmer. Ich hatte dadurch keinen Appetit mehr und dadurch verschlimmerte sich meine Essstörung. Und ich wurde noch depressiver.

Erst 2014, mit 17 Jahren, zog Kayley endlich einen Schlussstrich und kehrte dem Big Apple den Rücken und kehrte nach Kanada zurück. Zweieinhalb Jahre später hat sie sich endlich von dieser emotionalen und gesundheitlichen Achterbahn erholt. Ernährung sei mittlerweile zu ihrer Leidenschaft geworden.

Auf Instagram nimmt sie die Schuld auf sich

Auf Instagram meldete sich Kayley Chabot ebenfalls zu Wort, um klarzustellen, dass sie nicht die Modelindustrie oder ihre Agenturen für ihre Essstörung oder den Drogenmissbrauch verantwortlich mache. Ihre Essstörung habe bereits mit 11 oder 12 Jahren begonnen, trotzdem hätten die Standards der Modelagenturen ihr nicht geholfen.

Ihre Geschichte habe nichts mit der Model- oder Mode-Industrie zu tun, sondern sie handele von der Liebe zu sich selbst und von Akzeptanz. „Über die Jahre habe ich begriffen, wie wichtig meine Gesundheit ist und dass sie am Ende des Tages das Einzige ist, was wir haben“, sagt sie und sendet damit eine wichtige Botschaft.