Muslimische Trauerfeier: Tausende ehren Boxlegende Muhammad Ali

Muslimische Trauerfeier: Tausende ehren Boxlegende Muhammad Ali - Auch der türkische Präsident Erdogan und Musiker Yusuf Islam sind angereist

Der Tod von Muhammad Ali (✝74) am Freitag, den 3. Juni 2016, erschütterte die Welt. Die zweitägigen Trauerfeierlichkeiten für die Boxerlegende haben nun im US-Bundesstaat Kentucky begonnen. Zu Beginn, während einer Jenazah, einer traditionellen muslimischen Trauer-Zeremonie gedachten Tausende dem verstorbenen Boxer, darunter auch Sänger Yusuf Islam (früher Cat Stevens) und der türkische Präsident Erdogan.

In der „Freedom Hall“ in Louisville, Kentucky, wurde die muslimische Zeremonie zu Ehren des verstorbenen Muhammad Ali abgehalten. Der Ort wurde nicht ohne Grund gewählt, denn in der „Freedom Hall“ hatte Muhammad Ali 1961 seinen letzten in Louisville ausgetragenen Boxkampf gewonnen.

Muhammad Ali hatte "besondere Bedeutung"

Muhammad Ali habe eine „sehr, sehr besondere Bedeutung“ für die Religionsgemeinschaft gehabt, sagte der Imam Zaid Shakir, der bei der Organisation der Trauerzeremonie mitgewirkt hatte. Im Jahr 1964 konvertierte Muhammad Ali zum Islam und gab damit seinen bürgerlichen Namen Cassius Clay auf.

Die Beerdigung soll Muhammad Ali bereits vor Jahren selbst geplant haben, hieß es im Vorfeld. Während der Zeremonie sah man Muhammad Alis Tochter Laila Ali, die sich fest an ihre kleine Tochter kuschelte.

Trauerzug durch Louisville mit Will Smith

Heute, 10. Juni, soll der Sarg von Muhammad Ali durch die Straßen seiner Heimatstadt Louisville, vorbei an dem Haus, in dem er seine Kindheit verbrachte, getragen werden. „Damit alle die Gelegenheit bekommen, sich von ihm zu verabschieden“, so der Sprecher der Familie, Bob Gunnell. Den Sarg werden unter anderem Lennox Lewis, Boxweltmeister im Schwergewicht, sowie Will Smith tragen, der im Film „Ali“ Muhammad Ali dargestellt hatte.

Danach ist eine weitere, große Trauerfeier geplant, zu der auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, sowie erneut Türkei-Präsident Erdogan erwartet werden. 15.000 Menschen werden vermutlich daran teilnehmen. Für trauernde Fans wurden innerhalb von einer Stunde kostenlose Eintrittskarten vergeben.

Wegen der Befürchtung, aus den Tickets könne ein Geschäft geschlagen werden, erklärte der Sprecher von Alis Familie, dass jeder angezeigt würde, „der versucht, Tickets im Internet zu verkaufen“. Es sei „erbärmlich“ und „abscheulich“, mit dem Tod des Boxers Profit machen zu wollen. Außerdem bat der Sprecher die Medien, von dem privaten Teil der Beerdigung auf dem Cave-Hill-Friedhof keine Fotos zu machen.