König Charles III.: In diesem Moment wurde es richtig peinlich

König Charles III.: In diesem Moment wurde es richtig peinlich

Prinz Harry arbeitet in seinen Memoiren "Reserve" auch die schwierige Beziehung zu seinem Vater König Charles III., 74, auf. Dabei erzählt der 38-Jährige von einem Moment in seinen Teenagerjahren, als sein Vater ihn in eine peinliche Lage brachte. 

König Charles III. & Prinz Harry: Schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis

Prinz Harry lässt in "Reserve" (Originaltitel: "Spare") kaum etwas aus: Die von Rivalität geprägte Beziehung zu Bruder William ist ebenso Thema wie das angespannte Verhältnis zu seinem Vater Charles. Harry glaubt, dass dies daraus resultiert, dass die beiden völlig unterschiedlich seien - und der Vater immer wieder enttäuscht davon gewesen sei. Während Charles für Literatur und vor allem Shakespeare brannte, konnte Harry damit nichts anfangen. Ein Graus für den heutigen König, der sich in glühenden Reden dafür einsetzte, den britischen Dramatiker wieder mehr in den Schulunterricht zu integrieren.

Dennoch wollte man Harry nicht aus dem Elite-Internat Eton entlassen, wo der Heranwachsende sich heillos überfordert fühlte, "solange ich nicht Theater spielte". Und so wurde Harry als Neunzehnjähriger in die Rolle des Konrad im Shakespeare-Stück "Viel Lärm um nichts" gesteckt. 

Er war ein Zecher, vielleicht ein Trunkenbold, was der Presse jede Menge Möglichkeiten gab, mich auch als Trunkenbold zu bezeichnen. 'Seht an! Die Rolle ist ihm auf den Leib geschneidert.' Die Artikel schrieben sich von selbst. 

Prinz Harry: Theaterpremiere wird zum Fiasko - wegen Papa Charles

Am Premierenabend im Spätfrühling 2003 "saß mein Vater mitten im voll besetzten Farrer Theathre, und niemand amüsierte sich köstlicher als er", erinnert sich Harry in seiner Autobiografie. "Sein Traum war in Erfüllung gegangen, einer seiner Söhne spielte Shakespeare, und er kam voll auf seine Kosten. Er brüllte, er johlte, er applaudierte." Dennoch wurde der Auftritt zu einem Fiasko für den Herzog von Sussex, wie er weiter schildert:

Aber unerklärlicherweise immer im falschen Moment. Sein Timing war merkwürdig verschoben. Er saß stumm da, wenn alle anderen lachten. Er lachte, wenn alle anderen still waren. Er war nicht nur auffällig, er lenkte richtig heftig ab. Die Zuschauer hielten Pa für einen Maulwurf; sie glaubten, er sei Teil der Aufführung. 'Wer lacht denn da andauernd ohne Grund? Ach - ist das der Prince of Wales?'

Harry konnte nicht umhin und seinen Vater zur Rede zu stellen, als dieser ihn hinter der Bühne mit Komplimenten überhäufte ("Du warst wunderbar, darling boy"): 

Pa, du hast ständig an den falschen Stellen gelacht!

Wiederholt Charles unbewusst die Fehler seines eigenen Vaters Prinz Philip?

Doch offenbar konnte Charles mit den Vorwürfen wenig anfangen: "Er war baff. Ich auch. Wie konnte es sein, dass er keine Ahnung hatte, wovon ich redete?" Doch dann glaubt der royale Rotschopf den Grund zu kennen - und die hat mit Charles' eigenem Vater Prinz Philip (†99) zu tun:

Er hatte mir einmal erzählt, dass er in meinem Alter selbst in einer Shakespeare-Aufführung in der Schule mitgespielt hatte und dass Grandpa da gewesen war und das Gleiche getan hatte. An den falschen Stellen gelacht. Großes Aufsehen erregt. Nahm Pa sich seinen Vater zum Vorbild? Weil er sonst nicht gewusst hätte, wie Vatersein ging? Oder war es unterschwelliger, irgendein rezessives Gen, das sich da offenbarte? Ist jede Generation dazu verdammt, unbewusst die Sünden der vorherigen zu wiederholen?,

gibt der 38-Jährige zu bedenken. Er hätte Charles fragen wollen, "aber auf solche Dinge konnte man Pa nie ansprechen. Oder Grandpa. Also verdrängte ich es und versuchte, mich auf das Positive zu konzentrieren." 

Und das Positive war: "Pa ist gekommen, sagte ich mir, und er ist stolz, und das ist doch was. Das war mehr, als viele andere Kinder hatten. Ich dankte ihm für sein Kommen und küsste ihn auf die Wange."

Verwendete Quelle: Prinz Harry: "Reserve"

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