Prinz Charles: Brisante Briefe aufgetaucht

Prinz Charles: Diese Briefe sind ein Skandal

Prinz Charles, 73, geriet erst im vergangenen Jahr wegen dubioser Kontakt in heftige Kritik. Eine neue Doku enthüllt nun einen brisanten Briefwechsel des Thronfolgers mit einem mutmaßlichen Sexualstraftäter.

  • Prinz Charles Stiftung "The Prince’s Foundation" erlebte im vergangenen Jahr einen Spendenskandal.
  • Schon damals stand Charles wegen seiner Kontakte zu undurchsichtigen Geschäftsmännern in der Kritik.
  • Eine Doku bringt nun eine weitere Verbindung zu einem skandalbehafteten Fernsehstar ans Licht.

Prinz Charles: Verhängnisvolle Kontakte

Prinz Charles erlebte im vergangenen Jahr einen Skandal, der für ihn zur absoluten Unzeit kam. Eigentlich schien es Anfang letzten Jahres so, als habe Charles sich bei den Briten endlich ein wenig Respekt erarbeitet.

Nach den Skandalen rund um die Scheidung von Prinzessin Diana war Charles bei seinen Landsleuten lange unbeliebt, doch nach dem Tod von Prinz Philip schien sich das Blatt zu wenden. Charles übernahm noch mehr öffentliche Aufgaben, um die Queen so gut wie möglich zu entlasten, zeigte sich dabei volksnah und konnte auch über eigene Fehltritte lachen.

Doch im vergangenen Sommer holte ihn der Finanzskandal um seine Stiftung "The Prince’s Foundation" ein und machte viele der Sympathien, die er gerade wieder gewonnen hatte, zu Nichte. Charles Vertrauter Michael Fawcett, soll einem saudischen Geschäftsmann die Chance auf einen Ehrentitel versprochen haben.

Gleichzeitig spendete der Geschäftsmann eine großzügige Summe an Charles Stiftung. Damals stritt Charles jegliche Verantwortung in der Sache ab. Doch in dem Skandal, den eine Netflix-Dokumentation nun enthüllt, dürfte das für den Thronfolger wesentlich schwieriger werden.

Wird ihm diese Verbindung zum Verhängnis?

Denn seit Kurzem ist die zweiteilige Dokumentation: "Jimmy Savile: Eine britische Horror-Story" beim Streamingdienst verfügbar. Darin geht es um TV-Moderator Jimmy Savile. Charles hatte öfter in seiner Funktion als Thronfolger mit dem Moderator zu tun, Diana eröffnete 1983 sogar eine Station in einem Krankenhaus, das Savile finanziert hatte.

Doch nach seinem Tod 2011 gab es schlimme Anschuldigungen gegen den TV-Star: Ihm wurde vielfach sexueller Missbrauch vorgeworfen. In Großbritannien wirkt der Skandal um ihn bist heute nach. Und in der Dokumentation werden nun neue Details bekannt, die besonders für Charles unangenehm sein dürften.

Denn der Film zeigt, dass der Thronfolger und Savile viel engeren Kontakt hatten als bisher bekannt. Wegen eines PR-Desasters um Prinz Andrew bat Charles den Moderator sogar explizit um seine Hilfe. Andrew hatte nach dem Absturz eines Flugzeugs bei Lockerbie unempathisch reagiert, die Königsfamilie sah sich zum Handeln gezwungen und Charles wandte sich ausgerechnet an Savile.

Der erarbeitete darauf hin einen Plan, den er "Handlungsempfehlungen für Mitglieder der Königsfamilie und ihre Angestellten" nannte. Darin sprach er von einem "Notfall-Raum", den die Königsfamilie einrichten solle. Darin müsse es unabhängige Telefonverbindungen und Zugang zum Teletext geben, vermutlich, damit alle Royals in solch schwierigen Situationen immer bestmöglich über die Berichterstattung informiert sind.

In seinem Papier schrieb Savile: "Die Queen sollte im Vorfeld über jede mögliche Handlung von Mitgliedern der Familie informiert werden." Die Dokumentation zeigt nun auch einen Brief von Charles, der belegt, dass dieser die Vorschläge des TV-Stars durchaus ernst nahm. Er habe sie an Prinz Philip weitergegeben, schreibt Charles später an Savile und sein Vater habe sie der Queen gezeigt.

Verblüffende Worte von Charles

Doch das ist noch nicht alles. Ein weiterer Brief, der in der Dokumentation gezeigt wird, macht deutlich, wie viel Wert Charles wirklich auf Saviles Meinung legte. 1989 bat er ihn sogar darum, für ihn Orte auszusuchen, die sich gut für einen Auftritt eigenen würden, bei dem der Thronfolger sich als volksnah inszenieren kann. "Vielleicht irre ich mich, aber du bist der Typ, der weiß, wie es läuft. Was ich wirklich brauche, ist eine Liste von Vorschlägen von dir."

Damit ist belegt: Charles muss Savile eine zeitlang wirklich geschätzt haben und sehr an seiner Meinung interessiert gewesen sein. In einem anderen Brief von Charles an Savile, den der Prinz von Wales 1990 verfasste, heißt es:

Lieber Jimmy, ich kann dir nicht sagen, wie dankbar für deine hilfreiche Unterstützung bei der Rede in Guildhall bin.

Für Charles könnte dieser enge Kontakt nun brandgefährlich werden. Denn natürlich machen sich enge Verbindungen zwischen einem zukünftigen König und einem mutmaßlichen Sexualstraftäter alles andere als gut - und wegen des Skandals um Prinz Andrew ist die Königsfamilie bei dem Thema ohnehin vorbelastet.

Neuer Skandal für die Royals?

Dass Charles sich zu dem Thema äußert, gilt als unwahrscheinlich. Doch für die Königsfamilie kommen die Enthüllungen natürlich zur Unzeit.

Kate und Williams Probleme während ihrer Mittelamerikatour machten gerade erst deutlich: Die Monarchie hat in vielen Teilen der Welt aktuell einen schweren Stand. Ein neuer Skandal, noch so kurz, nachdem Prinz Andrew eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs verhindern konnte, würde dem Königshaus massiv schaden.

Für Queen Elizabeth II., über deren Gesundheitszustand es weiterhin viele Spekulationen gibt, sind das alles andere als gute Nachrichten. Und auch Charles dürfte sehr unglücklich darüber sein, dass seine Verbindungen zu Savile nun noch einmal so thematisiert werden. Bisher hat Charles sich nur selten zu Kritik an den Leuten geäußert, mit denen er zu tun hat. Ob er diesmal anders reagiert, bleibt abzuwarten.

Verwendete Quelle: The Sun