Rückenschmerzen! Warum wölbt sich die Bandscheibe?

Rückenschmerzen! Orthopädische Sprechstunde: Warum wölbt sich die Bandscheibe?

Treten Schmerzen an der Wirbelsäule auf, denken die meisten an einen Bandscheibenvorfall. Aber viel öfter handelt es sich dabei um einen kleinen Verwandten: eine Bandscheibenvorwölbung. Was das ist und wie am besten behandelt wird, erklärt Dr. med. Arnim Gleichmann, Orthopäde und Mitglied im Deutschen Orthopädie Netzwerk (DON).

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Wenn es im Rücken zwickt, ist eine gründliche Untersuchung sinnvoll.

Rückenschmerzen: Vorfall oder Vorwölbung, was ist da der Unterschied? 

"Wenn sich der Faserring, der den Gallertkern der Bandscheibe umgibt, verformt, verlagert sich auch die Gallertmasse. Beides drückt auf die Nerven, es kommt zu Schmerzen, die weit ausstrahlen, und zu Taubheitsgefühlen im Genital-, Gesäß- und Oberschenkelinnenseitenbereich.

Wir sprechen von einer Vorwölbung (med. Protrusion), der Vorstufe eines Bandscheibenvorfalls. Oft ist altersbedingter Verschleiß schuld. Beim Vorfall (Prolaps) hingegen gibt es Risse im Faserring und Gallertmasse tritt aus. Aber so oder so: Es entsteht Druck auf die Umgebung, die Nervenwurzeln schmerzen dann.“ 

Was macht der Arzt bei einer Bandscheiben-Vorwölbung? 

"Behandelt wird konservativ, das heißt: mit Schmerzmitteln, dazu Krankengymnastik oder Physiotherapie, um die Muskeln zu kräftigen. Nach etwa zwei bis vier Wochen bessern sich die Beschwerden meist, nach einigen Monaten kann sich die Vorwölbung sogar zurückbilden. 

Vorbeugend sollte vor allem stilles, langes Sitzen vermieden werden. Sport wie Pilates ist optimal, das stärkt die Tiefenmuskulatur entlang der Wirbelsäule."

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