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Bambi Mercury: Schockierende Beichte! Auf Reisen "angefeindet und bespuckt"

Bambi Mercury: Schockierende Beichte! Auf Reisen "angefeindet und bespuckt"

Als Dragqueen ist Bambi Mercury viel unterwegs und musste dabei auch schon einige unschöne Reise-Erfahrungen machen. Bei dem "Booking.com Travel Proud"-Event hat sie jetzt exklusiv mit OKmag.de darüber gesprochen.

Bambi Mercury: Unterwegs lieber in Begleitung

Laut einer neuen Studie von Booking.com haben 60 Prozent der deutschen Befragten auf ihren Reisen schon Diskriminierung erlebt. Besonders hart: Fast ein Drittel der Personen hat dabei sogar das Gefühl, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um eine voreingenommene Beurteilung oder unangenehme Interaktionen mit anderen zu vermeiden. Auch Dragqueen Bambi Mercury (35) kann klare Unterschiede beim Reisen erkennen, wenn sie ohne Make-up in ihrer Alltagskleidung als Tim K. unterwegs ist. 

Drag polarisiert. Die einen feiern es und die anderen fühlen sich getriggert. Sobald ich mein Safe Space verlasse, merke ich sofort, wie ich versuche, alle kommenden Situationen zu händeln, die aufkommen oder aufkommen könnten und die man aus jahrelanger Erfahrung schon mitgemacht hat. Man braucht auf jeden Fall starke Nerven,

verrät sie im Exklusiv-Interview mit OKmag.de. Um sich zumindest etwas sicherer zu fühlen, versuche sie möglichst nicht alleine zu reisen. "Ich bin sehr froh, wenn ich immer in Begleitung bin. Alleine in Drag in der Öffentlichkeit kann sehr, sehr unangenehm sein, da es viele Menschen gibt, die mit Fehlinformationen gefüttert werden und dies dann an mir und anderen auslassen: Ich stand in Drag zum Beispiel schon mal am Brandenburger Tor – auf der einen Seite Menschen, die fröhlich Fotos machen und sich freuen, und auf der anderen Seite ein schreiender Mann, der mich pädophil und krank nennt. Das sind schon extreme Kontraste." 

Bambi Mercury: "Selbst die Taxifahrer haben mich nicht mitnehmen wollen"

In der Vergangenheit war Bambi Mercury in ihren Dragqueen-Looks schon häufig Diskriminierung und Drohungen ausgesetzt. Um sich auf offener Straße vor solchen Angriffen in Sicherheit zu bringen, muss sie jedoch auch genau darauf achten, wie sie sich fortbewegt.

In Drag wurde ich angefeindet, bespuckt und selbst die Taxifahrer haben mich nicht mitnehmen wollen. Out of Drag gehe ich in der Masse unter, erlebe aber trotzdem viel, was ich gar nicht aussprechen möchte: Sexuelle Übergriffe, Beleidigungen, Verfolgungen und Gewalt,

offenbart sie. Umso glücklicher ist sie, dass dieses Thema mittlerweile immer mehr Aufmerksamkeit bekommt und Reiseanbieter versuchen inklusiver zu werden, damit sich Personen der LGBTQIA+-Community bei ihnen wohler finden. "Die Tourismusbranche muss sicherlich noch einige Schritte gehen - für ein inklusiveres Reiseerlebnis für alle. Es gibt aber Vorreiter. Mit der Travel Proud-Initiative von Booking.com wird der Community signalisiert, dass sie hier ein Safespace haben und keine Angst haben müssen", so Bambi abschließend. 

Proud Hospitality Trainings-Programm

Das Proud Hospitality Trainings-Programm von Booking.com soll Fachleuten im Gastgewerbe dabei helfen, sich entsprechend anzupassen und für mehr Verständnis sorgen. So gibt es beispielsweise sogenannte Proud Certified-Unterkünfte auf Booking.com, in denen LGBTQIA+-Reisende ohne Sorge übernachten können.

Verwendete Quellen: Booking.com, eigenes Interview