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Julian Draxler: "Die Frisur muss sitzen"

Julian Draxler: "Die Frisur muss sitzen" - Der Nationalspieler im OK!-Interview über Spielerfrauen, Eitelkeit und seine WM-Vorbereitung

Ab dem 17. Juni wird
 er alles geben: Julian Draxler, 24, will unbedingt den Titel bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland holen. Bevor er aber für Deutschland an den Start geht, haben wir ihn bei der Präsentation der Limited Edition des neuen Hugo-Boss-Duftes „Bottled United“ in Berlin getroffen. 
© ddp Images
Julian Draxler im OK!-Interview über die Aufregung direkt vorm Anstoß: "Ich hänge bis zum Schluss am Handy. Es beruhigt mich, wenn ich noch mit Kumpels schreiben kann. Das nimmt mir ein wenig die Aufregung." 

Was verbinden Sie mit dem Duft von Hugo Boss?

Julian Draxler: Da werden Kindheitserinnerungen wach. Mein Vater hat das schon benutzt. Ich habe das auch immer mal von ihm geklaut. Heute passt die Marke und das, was dahintersteht, sehr gut zu mir: Es geht um Erfolg, Durchsetzungsvermögen und Leidenschaft. Genau so bin ich! Und habe dabei nie vergessen, wo ich herkomme. 

Tragen Sie jeden Tag Parfum?

Ja, jeden Tag. Sogar auf dem Spielfeld. Ein Spritzer aufs Trikot – das habe ich mir angewöhnt. Ich fühle mich da einfach wohler. Ich bin auch nicht der Einzige, der das in der Kabine macht. 

"Etwa eine Stunde plane ich morgens im Bad ein"

Wie lang brauchen Sie morgens im Bad?

Das kommt auf den Tagesablauf an. Wenn ich zum Training muss, brauche ich etwa 15 Minuten. Da muss ich mich ja nicht schön machen. Ansonsten dauert es natürlich länger. Duschen, Haare föhnen, Gesichtspflege ... Etwa eine Stunde plane ich da schon ein. 

Julian Draxler: "Eitelkeit kann man mir schon nachsagen"

Würden Sie sich selbst als eitel beschreiben?

Ja, schon. Wenn ich zum Beispiel einen wichtigen Termin habe, ist es mir schon wichtig, gut auszusehen. Da muss auch die Frisur sitzen. Ich würde mich unwohl fühlen, wenn mir dann ein Haar abstehen oder ich nicht gut riechen würde. Eitelkeit kann man mir schon nachsagen. 

Was ist für Sie bei Frauen ein optisches No-Go?

Das ist typabhängig. Da kann ein Trend noch so schräg sein – wenn jemand den mitmacht und mit voller Überzeugung damit rausgeht, finde ich das gut. Wenn man etwas nur trägt, weil es gerade in ist, und nur mit dem Strom schwimmt, dann finde ich das unattraktiv. 

"Es gibt einiges, das ich mir an 'meiner' Spielerfrau nicht vorstellen kann"

Was halten Sie vom Stereotyp der Spielerfrau?

Es gibt natürlich solche und solche. Es gibt welche, die sich in den Vordergrund drängen, und welche, 
die ein bisschen zurückhaltender sind. Das ist wie bei den Fußballspielern auch: Manche sind besonders laut in der Außendarstellung, andere geben nie Interviews. Ich akzeptiere das alles. Aber es gibt einiges, das könnte ich mir an „meiner“ Spielerfrau nicht vorstellen ... 

Und das wäre? 
(Draxler lächelt und schweigt.) 

Wie bereiten Sie sich auf die WM vor? 
Ich trainiere schon lange dafür. Man muss da im bestmöglichen Zustand anreisen. Ich absolviere seit Monaten extra Sporteinheiten, um topfit zu sein. Ich will gewinnen und eine große Rolle im Turnier spielen. Das ist mein Ziel. 

"Es gibt Zoff zwischen den Nationalspielern"

Mit wem aus dem Kader verstehen Sie sich besonders gut, und gibt es auch mal Stress untereinander?

Ich fühle mich in der Nationalmannschaft immer sehr wohl. Sehr gut verstehe ich mich mit Antonio Rüdiger, den kenne ich schon so lange. Und Mesut Özil. Wir sind Gelsenkirchener Jungs.

Zoff gibt es auf jeden Fall, aber das halten wir aus der Öffentlichkeit heraus. Man hängt wochenlang aufeinander, da bleibt Streit nicht aus. Gott sei Dank haben wir im Hotel Einzelzimmer. 

Bis zum Anstoß: "Ich hänge bis zum Schluss am Handy"

Haben Sie vor dem Spiel ein Ritual?

Als Mannschaft eigentlich nicht. Der eine hört bis zur letzten Minute Musik, der andere lässt sich vom Physiotherapeuten behandeln. Ich hänge bis zum Schluss am Handy. Es beruhigt mich, wenn ich noch mit Kumpels schreiben kann. Das nimmt mir ein wenig die Aufregung. Kurz vor dem Spiel bilden wir alle einen Kreis, der Trainer redet noch mal, und wir feuern uns an. 

Interview: Julia Dreblow