Glitzerverbot: Diese Produkte fliegen jetzt aus der Drogerie

Glitzerverbot: Diese Produkte fliegen jetzt aus der Drogerie

Die EU verbietet ab sofort den Verkauf von bestimmten Produkten mit Mikroplastik. Wir erklären dir, was hinter dem "Glitzerverbot" steckt und welche Produkte du jetzt hamstern solltest.

Frau bekämpft Pickel © iStock
Ab sofort kein Glow mehr? Wir verraten dir, was es mit dem Glitzerverbot auf sich hat.

Was bedeutet das Mikroplastik-Verbot wirklich?

Ende September hat die EU-Kommission bekanntgegeben, dass der Verkauf von Mikroplastik schrittweise verboten werden soll. Für einige Produkte gilt das Verbot bereits seit dem 15. Oktober. 

Betroffen sind unter anderem Make-up-Produkte mit Glitzerpartikeln - und das hat auf TikTok und Co. für eine Menge Aufregung gesorgt. Unter dem Hashtag "Glitzerverbot" finden sich diverse Videos, in denen Userinnen Drogerieregale mit Highlightern und Co. plündern und ihre Lieblinge auf Vorrat hamstern. Betroffen sind auch Nagelstudios, die in Zukunft wohl umdenken müssen, wenn es um Glitter-Nails geht.

Keine Panik! Es verschwinden nicht von einem auf den anderen Tag alle deine Lieblingsprodukte aus der Drogerie:

  • Mikroplastikperlen (wie in Peelings) und loser Glitzer - ab Oktober 2023
  • Auszuspülende oder abzuspülende Kosmetik wie Shampoo oder Duschgel - ab Oktober 2027 
  • Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel, auch für Wachse, Poliermittel und Lufterfrischer ab Oktober 2028  
  • Kosmetik, die auf der Haut oder in den Haaren bleibt (wie Cremes oder Haargel) ab Oktober 2029  
  • Synthetische Polymermikropartikel zur Verkapselung von Duftstoffen ab Oktober 2029  
  • Einstreugranulat für synthetische Sportböden ab Oktober 2031 
  • Lippenstifte, Nagellacke und Make-up-Produkte ab Oktober 2035 

Im Video siehst du die Regelungen im Detail:

Die EU hat also kein Glitzer verboten, lediglich Mikroplastik darf nicht mehr verkauft worden - darauf verzichten ohnehin bereits viele Brands und es gibt mittlerweile sehr gute Alternativen. Produkte wie Lidschatten oder Highlighter, die aktuell häufig gehamstert werden, sind von der Regelung zunächst nicht betroffen. 

Wie erkennt man Mikroplastik in Kosmetik?

Einige Unternehmen verwenden Mikroplastik-freie Technologien und bewerben dies auf ihren Produkten. Ansonsten kann es eine Herausforderung sein, zu erkennen, ob Mikroplastik in deiner Kosmetik enthalten ist, da diese Partikel nicht als "Mikroplastik" auf der Inhaltsstoffliste aufgeführt sind. Zu den gebräuchlichen Bezeichnungen gehören unter anderem:

  • "Polyethylen" (PE)
  • "Polypropylen" (PP)
  • "Polyethylenterephthalat" (PET)
  • "Polymethylmethacrylat" (PMMA) 

Wenn diese Begriffe in der Liste der Inhaltsstoffe auftauchen, besteht die Möglichkeit, dass Mikroplastik im Produkt enthalten ist. 

"Glitzerverbot" - die 3 besten Alternativen ohne Mikroplastik

Auf der nächsten Party, zu Halloween oder auf dem Festival musst du künftig nicht auf Glitzer verzichten. Hier findest du einige tolle Alternativen ohne Mikroplastik - damit tust du dir selbst und der Umwelt einen Gefallen.

Mystischen Moon-Glitter im großen Set kannst du hier shoppen.

So schädlich ist Mikroplastik für dich und die Umwelt

Klar, verabschieden wir uns nur ungern von unseren glitzernden Lieblingsprodukten. Mikroplastik in Kosmetikprodukten ist aber tatsächlich ein großes Problem, da es negative Auswirkungen auf die Umwelt und potenziell auch auf den Menschen hat. Mikroplastik sind winzige Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. 

Diese winzigen Partikel geraten oft über das Abwasser in Gewässer. Dort können sie die Umwelt verschmutzen und die Lebensräume von Tieren und Pflanzen beeinträchtigen. Besonders besorgniserregend ist, dass Mikroplastik in die Ozeane gelangt und in marine Lebensräume eindringt. Es kann von Meereslebewesen aufgenommen werden, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für die Meeresbewohner führen kann.

Mikroplastikpartikel können Schadstoffe auf ihrer Oberfläche anreichern, die dann von Organismen aufgenommen werden. Dies kann zur Bioakkumulation von Schadstoffen in der Nahrungskette führen - und da kommen wir ins Spiel. Es gibt wachsende Beweise dafür, dass Mikroplastikpartikel in verschiedenen Nahrungsmitteln gefunden werden können, insbesondere in Meeresfrüchten, Fischen und Muscheln. 

Die Verwendung von Kosmetikprodukten mit Mikroplastik kann außerdem dazu führen, dass diese Partikel in die Luft gelangen und von Menschen eingeatmet oder durch die Haut aufgenommen werden. 

Die gesundheitlichen Auswirkungen durch die Aufnahme von Mikroplastik sind noch nicht vollständig abzusehen, da die Forschung zu diesem Thema noch relativ neu ist. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der möglichen langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Verwendete Quellen: Verbraucherzentrale, Tagesschau, TikTok