Maurice Gajda: Nach fristloser RTL-Kündigung bricht er sein Schweigen - "Tut mir leid"

Maurice Gajda: Nach fristloser RTL-Kündigung bricht er sein Schweigen - "Tut mir leid"

RTL hat Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit mit "Punkt 6"-Moderator Maurice Gajda nach einem nicht existierenden Tweet von Ex-AfD-Mitglied Frauke Petry kürzlich beendet. Nun meldete sich Gajda im Netz selbst zu Wort.

Maurice Gajda: RTL beendet Zusammenarbeit mit "Explosiv"-Moderator fristlos

Maurice Gajda (40) kennen RTL-Zuschauer bestens: Der Moderator stand in den letzten Jahren bereits für Formate, wie "Explosiv" oder "Guten Morgen Deutschland" vor der Kamera, auch im Dschungelcamp war der 40-Jährige zuletzt immer wieder als Background-Reporter mit von der Partie. Kürzlich gab RTL bekannt, die Zusammenarbeit bis auf Weiteres aussetzen zu wollen. Grund für den radikalen Entschluss war ein angeblicher Tweet von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry, den Gajda bei "Explosiv" vorgelesen hatte, den es so aber nie gegeben hat!

Unechter Tweet von Frauke Petry - RTL zieht Konsequenzen

Noch vor Kurzem stellte sich RTL klar hinter seinen Moderator Maurice Gajda und erklärte: "Unser Reporter hat den Tweet im März gesehen und wortgetreu notiert. Er verbürgt sich dafür. Der Tweet wurde anschließend von Frauke Petry gelöscht, was wir im Beitrag auch erwähnt haben." Doch nun hat der Kölner Sender seine Meinung offenbar geändert. Gegenüber "Übermedien" heißt es:

Wir setzen die Zusammenarbeit mit Maurice Gajda bis auf Weiteres aus, bis die im Raum stehenden Vorwürfe geklärt sind.

Was genau passiert ist: Der 40-Jährige hatte bei "Explosiv" über Sänger Trong Hieu Nguyen berichtet, den er selbst in Zusammenhang mit dem Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2023 getroffen hatte. In der RTL-Sendung hatte Maurice Gajda dann einen angeblichen Tweet von Frauke Petry vorgelesen, in dem die AfD-Politikerin geschrieben haben soll: "Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen." Gajda erklärte: "Der Tweet ist inzwischen gelöscht." Petry selbst hatte sich via Twitter zu ihren angeblichen Worten geäußert und das Ganze als "Fake" bezeichnet. "Abmahnung ist unterwegs", erklärte sie in den Kommentaren. Laut "Übermedien" sei der Tweet der Politikerin tatsächlich nirgendwo aufzufinden, auch Screenshots würde es überraschend nicht geben. RTL erklärte, dass Social-Media-Beiträge aber normalerweise auf diese Weise dokumentiert werden würden. 

Offizielles Statement von RTL - "Schwere Verfehlungen" von Maurice Gajda

Am 18. August gab es dann ein Update von RTL: Der Sender gab in einer offiziellen Pressemitteilung bekannt: "RTL NEWS trennt sich mit sofortiger Wirkung von Maurice Gajda." Weiter heißt es in dem deutlichen Statement, dass der Sender "die Zusammenarbeit fristlos" beendet hätte. Interne Prüfung des besagten Beitrags vom 5. August 2023 hätten "schwere Verfehlungen von Maurice Gajda bei der Erstellung des Beitrags ergeben, die mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien unseres Hauses unvereinbar sind." Bislang würde es keinen Hinweis dafür geben, dass es den Tweet von Frauke Petry so jemals gegeben hätte.

Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry. Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht. Sie schaden der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1.300 Journalistinnen und Journalisten. Die RTL NEWS stehen mit ihren Nachrichten und Magazinen tagtäglich für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt,

wird Martin Gradl, Co-Geschäftsführer RTL NEWS, in der Meldung zitiert.

Maurice Gajda bricht sein Schweigen

Einige Tage später brach Maurice Gajda bei Instagram dann selbst sein Schweigen. Nach eigenen Angaben habe er sich "die letzte Woche Zeit genommen, um zu reflektieren und mich zu sammeln, nachdem sehr viel über mich geschrieben wurde." Weiter heißt es in der Post-Caption: "Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich euch enttäuscht habe, aber diese Tage musste ich erst verarbeiten. Das habe ich und ich möchte mich heute äußern." In seinem offiziellen Statement bezieht der Ex-RTL-Moderator klar Stellung:

Habe ich, in dem Fall, gravierende handwerkliche Fehler gemacht? Ja, das habe ich! Habe ich diese handwerklichen Fehler mit Absicht gemacht? Nein, habe ich nicht! Habe ich eine journalistische Sorgfaltspflicht? Ja, habe ich! Ich muss die Konsequenzen meiner Handlungen tragen und das werde ich auch. Was ich gesehen habe, habe ich gesehen, aber: Die Beweislast liegt bei mir, ich kann sie nicht erbringen, deshalb habe ich eine Unterlassungserklärung abgegeben. Dazu stehe ich. (…) Ich habe meinem ehemaligen Arbeitgeber Schaden zugefügt und das tut mir aufrichtig leid. 

Abschließend erklärte er dann: "Unabhängig davon, wer noch nie in seinem Leben einen Fehler begangen hat, werfe den ersten Stein!"

Verwendete Quellen: Übermedien, t-online.de, RTL, Instagram

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