Wilfried wohnt zusammen mit Ehefrau Elke sehr idyllisch im beschaulichen Wildeck-Hönebach. Vor gut eineinhalb Jahren dann der Schock für Familie und Fans. Er wird mit starken Herzschmerzen in eine Klinik eingeliefert, nachdem ihm bereits seit Jahren Treppensteigen und Auftritte immer schwerer fielen. Operativ wird ihm ein Stent eingesetzt. Das Implantat verhindert, dass ein Gefäß verstopft. Im Anschluss diagnostizieren die Kardiologen chronische Herzinsuffizienz.
„Wunderpille“ statt Medikamenten-Cocktail
Der Gesundheitszustand des Nordhessen verbessert sich in der folgenden Zeit spürbar. Zum einen, weil er seine Lebensweise ändert, das Rauchen aufgibt und keinen Alkohol mehr trinkt, zudem Sport treibt, sich gesund ernährt und ausreichend schläft.
Zum anderen nimmt er anstatt eines Medikamenten-Cocktails täglich nur zwei Tabletten eines neuen Herzmedikaments mit dem Wirkstoff Sacubitril-Valsartan, das er „Wunderpille“ nennt. „Es aktiviert Hormone, die meinem Herzen gut tun“, erklärt Wilfried Gliem.
Durch die Veränderungen im Lebenswandel und die medikamentöse Umstellung haben die alltäglichen Beschwerden wie Atemnot und Kurzatmigkeit deutlich nachgelassen. „Heute geht es mir viel besser“, sagt er. Dennoch muss sich der über 120 Kilogramm schwere Diabetiker regelmäßig ärztlich untersuchen lassen.
Ans Aufhören als Sänger denkt der bärtige Volksmusiker nicht. Sogar eine neue Tournee ist geplant. „Das ist mein Leben und das wird es bleiben“, gesteht Gliem.
Chronische Herzschwäche: Wenn das Herz müde wird
Allein in Deutschland leiden rund zwei Millionen Menschen an chronischer Herzinsuffizienz. Wenn das Herz schwächelt, wird nicht mehr genügend sauerstoffreiches Blut durch den Körper gepumpt. Verminderte Leistungsfähigkeit und Atemnot bei Alltagsbelastungen wie Treppensteigen sind typische Symptome. Mehr zum Thema Herzschwäche erfahren Sie bei der Deutschen Herzstiftung.