Let's talk about Botox - Alles was ihr über das Nervengift wissen müsst

Wir sind dem Nervengift auf den Grund gegangen und klären über Kosten, Wirkung, Schmerz und Co. auf: Das müsst ihr über den Wirkstoff für ein faltenfreies Gesicht wissen, damit alles glattgeht.

 

Was ist Botox?

Botulinumtoxin, kurz Botox, ist ein Nervengift, das mit einer sehr feinen Nadel in die Haut injiziert wird. Es blockiert die Signale, die die Nerven an die Muskeln schicken. Nach der Injektion ist die Muskelkontraktion deutlich schwächer oder fällt ganz aus.

Enthält es wirklich Gift?

Ja. Botox enthält Spuren eines Toxins (Gift), das von einem Bakterium namens Clostridium botulinum abstammt, so klein, dass es in Nanogramm gemessen wird. Der Wirkstoff wird in den USA seit den Achtzigern verwendet (ursprünglich um Augenmuskelzuckungen zu behandeln). Übrigens: Mit der Menge Botox, die einem Salzkorn entspricht, könnte man 500 000 Menschen töten.

Ab wann kann man mit Botox erste Falten verhindern?

Man sollte das Nervengift nicht zu früh applizieren. Denn wenn man Botox über Jahre in einen jungen Muskel spritzt, riskiert man, diesen dauerhaft zu schwächen. Die Folge ist Elastizitätsverlust. Außerdem kann es passieren, dass das Gesicht dann andere Muskelpartien hinzuzieht, um die Bewegung auszuführen, was wiederum dazu führt, dass sich Falten an anderen Stellen bilden können. Eine Regel, ab wann Botox angewendet werden sollte, gibt es nicht. Jünger als mit 25 sollte man allerdings nicht beginnen.

Welche Stellen des Gesichts können behandelt werden?

Die sogenannte Zornesfalte zwischen den Augenbrauen, Stirnfalten, Krähenfüße, Nasolabialfalten. Aber auch die Nasenspitze kann leicht geliftet werden, indem Botox in den Muskel, der diese nach unten zieht, gespritzt und er so entspannt wird. Außerdem kann Botox bei nächtlichem Zähneknirschen helfen, indem es im Kieferbereich injiziert wird.

Wie findet man einen Arzt?

Zunächst einmal: Höre auf Empfehlungen. Acht immer darauf, dass der Arzt zertifiziert ist. Meide „Botoxpartys“, wo gegebenenfalls unseriöse Personen ohne entsprechende Ausbildung und medizinischen Hintergrund Botox spritzen. Und: Schaue dir die Gesichter des Arztes und der Mitarbeiter der Praxis ganz genau an. Vertraue niemandem, der aussieht, als verstünde er sein Handwerk nicht.

Hände weg von Botox beim Zahnarzt und Co.

Es kann vorkommen, dass sich fachfremde Ärzte etwas durch Botoxbehandlungen dazuverdienen wollen. Du solltest dich aber nur in fachlich gut ausgebildete Hände von Dermatologen oder plastischen Chirurgen begeben.

Was sind die Risiken?

Hängende Augenlider können ein unerwünschter Nebeneffekt sein, wenn der Arzt das Botox zu nah am Muskel, der für die Lidbewegung zuständig ist, einbringt. Erfahrene Ärzte wissen, wo und wo sie nicht spritzen dürfen. Nach einigen Wochen sollte sich das Problem allerdings von selbst lösen. Ein Zuviel an Botox kann dazu führen, dass die Braue hängt. Dann muss man warten, bis sich das Botox abgebaut hat.

Wie lange hält der Effekt vor?

Drei bis sechs Monate ist normal, dann muss erneut behandelt werden.

Was kostet es?

Ab ca. 260 Euro pro Sitzung. Dabei kommt es auf die injizierte Menge an Material und die Häufigkeit der Einstiche an. Lasse dich vorher vom Profi beraten, günstiger sollte es nicht sein, weil man dann auch nicht mehr davon ausgehen kann, dass das zu spritzende Material aus zuverlässigen und zugelassenen Quellen stammt.

Sieht man sofort einen Unterschied im Gesicht?

Nicht sofort, meistens braucht es ca. 3–10 Tage, bis man einen ersten Effekt, etwa an Stirn und Co., wahrnimmt.

Warum sehen so viele Menschen nach Botoxbehandlungen so unnatürlich aus?

Weil es nicht korrekt angewendet wurde. Ein erfolgreiches Treatment beim Profi sollte man gar nicht bemerken. Oftmals sieht man einfach nur gut erholt aus. Wenn im Gesicht etwas nicht stimmt, liegt es daran, dass entweder an den falschen Stellen injiziert oder zu viel Produkt verwendet wurde.