Franz Beckenbauer († 78): Ehen, Kinder, Erkrankung – Das spannende Leben der Fußballlegende

Franz Beckenbauer war eine echte Fußballlegende und einer der erfolgreichsten deutschen Spieler und Trainer aller Zeiten. Er kann nicht nur auf eine aufregende Karriere, sondern auch auf ein turbulentes Privatleben zurückschauen.

Steckbrief von Franz Beckenbauer

  • Vorname: Franz
  • Nachname: Beckenbauer
  • Geburtstag: 11. September 1945
  • Todestag: 07. Januar 2024
  • Sternzeichen: Jungfrau
  • Geburtsort: München
  • Wohnort: Salzburg
  • Größe: 1,81 m
  • Beziehungsstatus: verheiratet

Karriere als Spieler und Trainer

Beckenbauer wurde am 11. September 1945 in München geboren. Er begann seine Karriere als Fußballer beim FC Bayern München und debütierte 1965 in der Bundesliga. In den folgenden Jahren entwickelte er sich zu einem der besten Spieler der Welt. Mit dem FC Bayern München gewann Franz Beckenbauer fünf deutsche Meisterschaften, drei Europapokale der Landesmeister und den Weltpokal. Er war außerdem maßgeblich am Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 beteiligt, in der er als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft triumphierte. 

Nach seiner Karriere als Spieler wurde Beckenbauer Trainer. Er führte den FC Bayern München zu zwei weiteren Europapokalsiegen und gewann mit der deutschen Nationalmannschaft die Fußball-Weltmeisterschaft 1990. Der "Kaiser" war auch als Manager und Funktionär erfolgreich. Er war Präsident des FC Bayern München und leitete die erfolgreiche Bewerbung Deutschlands für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

WM 2006: Korruptionsvorwürfe

Im Jahr 2015 deckte "Der Spiegel" jedoch einen Skandal um die Bewerbung auf. Es sollen Schmiergelder geflossen sein, Franz Beckenbauer wird Korruption vorgeworfen. Die schweizerische Bundesanwaltschaft eröffnete am 6. November 2015 ein Strafverfahren gegen Beckenbauer wegen des Verdachts auf Betrug, ungetreue Geschäftsbesorgung, Geldwäsche und Veruntreuung. 

Das wilde Liebesleben des "Kaisers"

Was man einem Fußballspieler heute klischeehaft nachsagt, lebte Franz Beckenbauer quasi vor. Der "Kaiser" schloss drei Ehen und ist Vater von fünf Kindern. Sein ältester Sohn Thomas (*1963) stammt aus einer Liason mit der Versicherungsangestellten Ingrid Grönke. 1966 ehelichte Beckenbauer seine erste Ehefrau Brigitte Wittmann (1945–2021). Mit ihr bekam er zwei weitere Söhne Michael (* 1966) und Stephan (1968–2015). 

Im Jahr 1977 wurde über die Liebschaft Beckenbauers mit der Sportfotografin Diana Sandmann berichtet. In der Dokumentation "Beckenbauer - Legendes des deutschen Fußballs" berichtet diese, wie schwer der Beginn dieser Liebe war. Diana Sandmann und Franz Beckenbauer wurden in dieser Zeit in der Öffentlichkeit zerrissen. Das nahm der ehemalige Abwehrspieler zum Anlass Deutschland zu verlassen und einen Vertrag bei "New York Cosmos" zu unterzeichnen. Die Beziehung zu Diana Sandmann hielt genau wie die zu Brigitte Beckenbauer elf Jahre. 1990 heiratete Franz Beckenbauer dann die DFB-Sekretärin Sybille Weimar. Auch diese Beziehung hielt elf Jahre. 

2006 folgte dann der dritte Gang zum Altar. Franz Beckenbauer nahm die ehemalige Sekretärin des FC Bayern München, Heidrun Burmester, zur Frau. Mit ihr bekam der "Kaiser" zuvor zwei Kinder; den Sohn Joel Maximilian (* 2000) und die Tochter Francesca Antonie (* 2003). 

Tod seines Sohnes Stephan Beckenbauer

Der ehemalige Fußball-Weltmeister Franz Beckenbauer hat im Jahr 2015 seinen Sohn Stephan verloren. Der 46-jährige Fußballtrainer verstarb nach langer, schwerer Krankheit an den Folgen eines Gehirntumors. Stephan Beckenbauer war der dritte Sohn von Franz Beckenbauer und seiner ersten Ehefrau Brigitte Wittmann. Er war ebenfalls Fußballspieler, musste seine Karriere aber aufgrund einer Knieverletzung vorzeitig beenden. In den letzten Jahren arbeitete er als Scout und Trainer in der Jugendabteilung des FC Bayern München.

Als Stephan Beckenbauer im Jahr 2013 die Diagnose Gehirntumor erhielt, war seine Familie zutiefst erschüttert. Franz Beckenbauer reiste mit seinem Sohn in eine angesehene neurologische Klinik in Heidelberg, um alles für seine Genesung zu tun. Doch trotz aller Bemühungen waren die Ärzte machtlos. Stephan Beckenbauer starb am 31. Juli 2015 im Alter von 46 Jahren. Er hinterließ seine Ehefrau Nicole sowie die drei gemeinsamen Kinder Luca, Elias und Dominik.

Der Tod von Stephan Beckenbauer war ein schwerer Schlag für seine Familie und Freunde. Franz Beckenbauer hat sich in Interviews immer wieder über den Verlust seines Sohnes geäußert. "Ich weiß nicht, ob man den Tod seines Kindes jemals verarbeiten kann", sagte er einmal. "Wahrscheinlich nicht."

Franz Beckenbauer stirbt im Alter von 78

Über den Gesundheitszustand von Franz Beckenbauer hatte es in der Vergangenheit immer wieder Spekulationen gegeben. Der Weltmeister von 1974 hat sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen - und das aus gutem Grund: Dem "Kaiser" geht es nicht mehr gut. Gegenüber "Bunte" verriet er im Jahr 2022: "Jeder fragt mich, wie es mir geht, und ich muss dann jedem das Gleiche sagen. (...) Ich hatte auf einem Auge einen sogenannten Augeninfarkt. Rechts sehe ich leider nichts mehr. Damit komme ich klar. Und mit dem Herzen muss ich aufpassen." 2016 und 2017 wurde Franz Beckenbauer bereits am Herzen operiert. Er bekam drei Bypässe. Auch eine künstliche Hüfte hat die Fußballlegende bereits. Zum Ende der ARD-Doku "Beckenbauer - Legendes des deutschen Fußballs" verrät sein Bruder Walter: "Es geht ihm nicht gut, es ist ein ständiges Auf und Ab". Dabei ist er den Tränen nahe!

Am Tag der Ausstrahlung dieser Dokumentation veröffentlicht die Familie von "Kaiser Franz" die traurige Nachricht: Franz Beckenbauer ist am 07. Januar 2024 verstorben. "In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen", heißt es. 

Wir wünschen der Familie Beckenbauer und allen Angehörigen viel Kraft!

Verwendete Quellen: Spiegel, ARD, Sport Bild, ARD/Doku: "Beckenbauer - Legendes des deutschen Fußballs"