Welches Schmerzmittel für welche Schmerzen?

Welches Schmerzmittel für welche Schmerzen? So findest du das passende Medikament

ASS kann nicht alles und Naproxen wird häufig unterschätzt: Eines für alle Beschwerden gibt es nicht. Denn jeder Wirkstoff hat Stärken und Schwächen. Welches Schmerzmittel ist für welche Schmerzen geeignet?

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Bei Kopfschmerzen ist schnelle Hilfe gefragt. Doch welches Schmerzmittel ist das Richtige?

Nimmst du das richtige Schmerzmittel?

Egal, ob in der Hausapotheke oder in der Handtasche– Schmerzmittel dürften bei den meisten zur Notfall-Ausstattung gehören. Und viele bevorzugen dabei ein bestimmtes Präparat. Nicht jede Substanz wirkt aber gleich gut bei allen Beschwerden

So gilt etwa Acetylsalicylsäure (ASS) landläufig als Universalmittel. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Wirkstoff Rückenschmerzen eher schlechter lindert als andere, sogenannte nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). Dafür ist ASS top bei Kopfweh oder Erkältungssymptomen. Diese stoppt auch Ibuprofen – und ebenso wie Diclofenac punktet es bei entzündungsbedingten Schmerzen, etwa Gelenkbeschwerden. 

Ein weniger bekannter, oft unterschätzter Vertreter dieser Wirkstoffgruppe ist Naproxen. Laut US-Studien liegt er in der Bekämpfung von Rückenschmerzen weit vorn. Der Nachteil: Alle NSAR reizen Magen und Darm, Naproxen noch ein bisschen mehr als seine Konkurrenten. Außerdem haben sie Einfluss auf Herz-Kreislauf und Blutgerinnung. 

Als Alternative bietet sich Paracetamol an, das nicht zu den NSAR zählt. Es wird aber stärker über die Leber verstoffwechselt und scheidet damit als Anti-Kater-Mittel aus. Migränegeplagte, bei denen einfache Wirkstoffe nicht helfen, können einen Versuch mit Ibuprofen plus Lysin wagen. Sogar bestimmte Triptane sind inzwischen rezeptfrei erhältlich . 

Tropfen, Salben, Zäpfchen – wann sind sie eine Alternative?

In flüssigen Mitteln liegen die Wirkstoffe schon gelöst vor und gelangen schneller vom Darm in den Kreislauf. Tropfen mit hoher Wirkkraft werden aber leichter überdosiert, sind deshalb meist verschreibungspflichtig. Niedriger dosierte Schmerz- und Fiebersäfte hingegen eignen sich etwa für Kinder und ältere Menschen mit Schluckbeschwerden. In Form von magenfreundlichen Sprays gibt es Triptane gegen Migräne, die oft mit Übelkeit einhergeht. 

Mit Schmerzsalben oder -gelen lassen sich örtlich begrenzte Beschwerden, etwa an den Knien, gut behandeln. Unbedingt den Beipackzettel beachten, um die Mittel aus der Tube richtig zu dosieren! Zu viel ist schädlich, zu wenig wirkt nicht. Über mehrere Stunden hinweg geben Schmerzpflaster – nicht zu verwechseln mit Wärmepflastern – ihre Inhaltsstoffe lokal an die Haut und das darunterliegende Gewebe ab. Hochdosiert sind auch sie verschreibungspflichtig und werden oft bei chronischen Schmerzen angewendet. 

Nicht nur bei Babys und Kleinkindern, die schwer schlucken können oder Tabletten wieder ausspucken, sind Zäpfchen eine Alternative. Weil Wirkstoffe über die Darmschleimhaut direkt in den Blutkreislauf übergehen, wird der Magen entlastet – super für alle mit empfindlichem Bauch oder bei Übelkeit. Tipp: Zäpfchen mit den Händen leicht anwärmen oder mit etwas Wasser anfeuchten. Dann lassen sie sich besser einführen.

SOS-Mittel Salzapfel

Wenn du keine Tabletten zur Hand hast, kau doch mal Apfelstücke mit einer Prise Salz. Denn Äpfel, vor allem "Granny Smith", sowie gelbfleischige Pfirsiche und Nektarinen enthalten Salicylate, die der Acetylsalicylsäure ähneln. Salz dazu liefert dem Körper Elektrolyte.

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