Was hat Sie am Talk schon immer fasziniert?

Dass ich aus einem Gegenüber etwas rauskitzeln kann, was ich sonst nicht erfahren hätte. Plus: Bei einem Format wie "Kampf der Realitystars" kann man natürlich auch wie mit einem Schürhaken das Feuer noch mal zum Lodern bringen, indem man nachhakt.

Inwiefern war es Ihre Absicht, zu polarisieren? 

Tabubrüche waren damals schon eingeplant, das ist ja das Privileg, ja vielleicht sogar die Verpflichtung der Jugend. Man darf nicht vergessen, dass es in den 1990er-Jahren und frühen 2000ern noch kein Social Media gab. Was im TV passierte, war oft polarisierend und ein Stück weit provozierend. Wir waren eigentlich so eine Art "junge Wilde".

1995 wurde auf Sie ein Briefbomben-Attentat verübt. Was hat das mit Ihnen gemacht?

Rassistische Angriffe begleiten mich leider schon von Beginn an. Dass mir jemand nach dem Leben trachtet und auch nicht davor zurückschreckt, andere zu verletzen, hatte allerdings schon eine nicht zu begreifende Dimension. Es hat gedauert, bis ich das verarbeiten konnte.

Inwiefern hat diese Tat Sie verändert?

Das Attentat hat mich letztlich nicht gebrochen, sondern stärker gemacht, da mir bewusst wurde, dass ich für Toleranz, Weltoffenheit und ein positives Miteinander stehen möchte.

Sie lieben nach wie vor Begegnungen. Was machen die für Sie aus?

Begegnungen sind wichtig für unser Wachstum. Wir erfahren Neues, bekommen Input, den wir nicht bekommen würden, wenn wir uns einigeln. Wir lernen fremde Kulturen kennen. Mich haben besonders Seal, Franz Beckenbauer, Hilary Swank und Antonio Banderas beeindruckt.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von FRAU MIT HERZ Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen FRAU MIT HERZ! – Jeden Samstag neu am Kiosk.