
Caitlyn Jenner: Horror-Unfall mit Todesopfer
Es ist der 7. Februar 2015: Caitlyn Jenner (75) ist in ihrem Cadillac Escalade auf dem Pacific Coast Highway in Malibu unterwegs. Plötzlich rammt sie einen weißen Lexus, danach fährt sie auf einen schwarzen Toyota Prius auf. Kim Howe (†69) gerät mit ihrem Lexus in den Gegenverkehr und kollidiert mit einem Hummer. Die Front ihres Autos wird komplett aufgerissen und zusammengedrückt, Kim ist sofort tot. Vier weitere Beteiligte erleiden teils schwere Verletzungen, während Caitlyn nicht mal eine Prellung davonträgt. Wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte?
Ermittler vermuteten, dass die damals 65-Jährige zu schnell fuhr und am Steuer SMS schrieb – auf dem Foto einer Verkehrsüberwachung sieht es so aus, als würde sie auf einem Bildschirm herumtippen. Der Reality-TV-Star, der damals noch Bruce Jenner hieß und sich gerade in der Geschlechtsumwandlung befand, kooperierte mit den Behörden, gab eine Blutprobe ab, unterzog sich einem Drogen- und Alkoholtest.
"Es ist eine verheerende Tragödie"
Die Polizisten forderten allerdings, dass Caitlyn wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden sollte. Im Falle einer Verurteilung hätte ihr ein Jahr Gefängnis gedroht. Doch dazu kam es nie: Caitlyn hatte weder getrunken, noch Medikamente oder Drogen intus. Auch dass sie während der Fahrt ihr Smartphone nutzte und somit abgelenkt war, konnte durch dessen Auswertung nicht nachgewiesen werden. Und sie fuhr gerade so unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
Wir haben von Anfang an geglaubt, dass eine umfassende und objektive Untersuchung Caitlyn von jeder strafrechtlichen Verfehlung entlasten würde,
sagte Rechtsanwalt Blair Berk damals. Doch die Kinder der getöteten Kim Howe und andere Unfallopfer gingen zivilstrafrechtlich gegen Kris Jenners (69) Ex vor. So reichte Jessica Steindorff (39), die Fahrerin des Toyotas, Klage wegen Zerstörung von Eigentum sowie körperlicher Verletzungen ein und verlangte 250.000 US-Dollar von Caitlyn Jenner. Vor eine Jury ging die Sache aber ebenfalls nie: Die Parteien einigten sich außergerichtlich. Auch eine andere beteiligte Familie erhielt insgesamt 800.000 Dollar von Jenners Versicherung. Die Howe-Familie ließ ihre Klage schlussendlich fallen. Zu sehr belastete sie Kims Tod. "Es ist eine verheerende Tragödie. Ich kann mir nicht ansatzweise vorstellen, was diese Familie in diesem Moment durchmacht. Ich bete für sie", ließ Caitlyn Jenner wenig später in einem Statement verlauten.
Das waren die einzigen Worte, die sie jemals öffentlich über die von ihr verursachte Massenkarambolage verlor. Doch von vielen wird die Zahlung von mehr als einer Million Dollar an die Opfer als Schuldeingeständnis gesehen. Verlor sie in Wahrheit tatsächlich die Kontrolle über ihren Wagen, weil sie schnell eine Textnachricht in ihr Telefon tippte? Musste wegen dieser Leichtsinnigkeit eine Frau ihr Leben lassen?
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Text von Julia Liebig
Verwendete Quellen: IN