
Iris Berben: "Ein solcher Unsinn beleidigt mein Sprachgefühl"
Für die gängigen Pronomen wie "er" oder "sie" jetzt andere Umschreibungen zu nutzen, kommt für Iris Berben (75) nicht infrage. Sie stößt dabei an ihre Grenzen! "Ich arbeite ein Leben lang mit Sprache: Ein solcher Unsinn beleidigt mein Sprachgefühl. Und auch meinen Verstand", erklärt sie. Kürzlich sei sie darum gebeten worden, anstelle von "Mann" künftig "Person, die als Mann gelesen werden möchte" zu sagen. Für die gebürtige Detmolderin ist das "sprachliche Bevormundung"und mache unsere Sprache unverständlich. Und vor allem umständlich. Wo bleibt die Lebendigkeit? Recht hat Iris Berben, denken womöglich viele – auch, wenn das nur die wenigsten zugeben würden. Als homophob oder engstirnig möchte schließlich niemand gelten. Auch Iris Berben vermutlich nicht. Doch den Mund halten kann und will sie auch nicht.
"Das empfinde ich als völlig kontraproduktiv"
Die Veränderungen am Theater sieht die Mutter des Filmproduzenten Oliver Berben (54) ebenfalls kritisch und beklagt etwa die schauspielerischen Einschränkungen durch kulturelle Aneignung und daraus resultierende Besetzungsregeln. "Schwule sollen nur noch von Schwulen gespielt werden, Juden von Juden – das empfinde ich als völlig kontraproduktiv", sagt Iris Berben. Schauspiel bedeute doch, in Lebenswelten einzutauchen, die eben nicht die eigenen seien. Doch wenn man sich dagegen wehre, werde man häufig an den Pranger gestellt.
Die sogenannte Cancel Culture (den Boykott von Personen nach inakzeptablen Äußerungen) empfindet Berben, die aktuell mit dem Programm "Komisch! Iris Berben trifft Anke Engelke" auf Tour ist, riskant: "Es heißt auslöschen; das wollen wir doch gerade nicht."
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Verwendete Quellen: Die neue Frau