Max Mutzke: Versöhnlicher Abschied von seiner Mama

Max Mutzke spricht im Interview mit WOCHE DER FRAU über den Tod seiner alkoholabhängig Mutter im Jahr 2013.

Max Mutzke ernst mit Hand am Kinn
Am Ende konnte Max Mutzke das Schicksal seiner Mutter annehmen ...© Getty Images

Der jahrelange Kampf seiner Mutter gegen den Teufel Alkohol war für die ganze Familie eine Belastung. Im Interview mit WOCHE DER FRAU erzählt Max Mutzke (43), wie er beim letzten Gespräch im Krankenwagen seinen Seelenfrieden fand und wofür er seiner Mama zutiefst dankbar ist.

Beim Schreiben Ihrer Autobiografie "So viel mehr" erlebten Sie ein Wechselbad der Gefühle. Warum?

Wenn ich auf die Zeit mit meiner Mutter zurückblicke, ist ja das erste, auf das ich stoße, ihr Tod. Davor das schreckliche Bild ihres Zerfalls. Danach zeigt sich erst die Mutter, die vor dem Alkohol da war!

Wie kam es zu Ihrem letzten richtigen Gespräch? 

Ich fand meine Mutter auf dem Rücken liegend und völlig apathisch auf dem Sofa. Als ihre Reaktion gänzlich ausblieb, rief ich den Krankenwagen. Während die Sanitäter ihr Equipment aus dem Haus holten, blieb ich im Krankenwagen bei ihr. In dem Moment ging das Innenlicht aus und die Zentralverriegelung rastete ein. Meine Mutter wirkte plötzlich viel ruhiger. Ich streichelte sie, und ich sagte: "Alles wird gut, Mama. Ich bin für dich da. Ich liebe dich!" Ein technischer Defekt schenkte uns einen wertvollen Moment der Zweisamkeit!

Und plötzlich spürten Sie ganz viel Nähe …

Ja! Schon am Abend vor dem Moment im Krankenwagen erlebten wir zusammen als Familie tolle Stunden, die mich meiner Mutter wieder Kilometer näher brachten.

Wie haben Sie sie dabei erlebt? 

Sie war bis zum Schluss anwesend, aufgeschlossen, unterhaltsam und sehr lustig!

Was war für Sie an ihrer Sucht am schlimmsten?

Man denkt ja immer, jeder Alkoholkranke könnte einfach nur mit dem Trinken aufhören. Doch egal ob wir es mit Liebe, Hass, Wut oder mit Hilfe versucht haben - es hat ja nichts geklappt. Erst mit ihrem Tod wussten wir, es war nicht die Mama, es war die Krankheit.

Dieser Artikel von D.K. erschien zuerst in der Printausgabe von WOCHE DER FRAU. Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen WOCHE DER FRAU - Jede Woche neu am Kiosk.