
Todes-Unglück bei Nations-League-Finale: Toni Kroos befand sich in unmittelbarer Nähe – "Sah, dass ein Schuh an mir vorbeirollte"
Es war ein spannendes Finale der Nations League am Sonntag in der Münchner Allianz Arena. Portugal und Spanien kämpften eisern um den Titel und mussten beim Gleichstand von 2:2 zunächst in die Verlängerung und schließlich zum Elfmeterschießen, wo sich Portugal durchsetzte und damit nach 2019 zum zweiten Mal die Nations League gewann. Was die Spieler auf dem Platz nicht mitbekamen: Kurz vor dem Elfmeterschießen kam es zu einem tragischen Unfall auf der Tribüne: Ein deutscher Fußballfan aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen stürzte vom Oberrang rund acht Meter in die Tiefe und landete auf der Pressetribüne. Rettungskräfte eilten sofort herbei und kämpften um das Leben des Mannes, doch vergebens. Er erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Felix Kroos (34) war als Experte vor Ort und kommentierte das Spiel zusammen mit Robby Hunke (41) für RTL. Der jüngere Bruder von Fußball-Weltmeister Toni Kroos (35) befand sich nur unweit von der Tragödie entfernt. Gegenüber "Bild" schilderte er, wie er den Sturz wahrgenommen hat.
Es ist etwa zweieinhalb Meter von mir entfernt passiert. Wir haben nichts gesehen, da wir aufs Feld schauten. Ich habe nur einen Einschlag schräg hinter mir wahrgenommen. Als Unruhe entstand, drehte ich mich um. Ich sah, dass ein Schuh an mir vorbeirollte und konnte einen Fuß sehen.
so Felix, der "von einem Schock-Zustand auf der Tribüne bei den Kollegen und den Zuschauern" spricht.
Toni Kroos musste professionell bleiben – "schwierig, den Fokus zu behalten"
Die Zuschauer vorm Bildschirm bekamen kaum Informationen mitgeteilt. Die Kommentatoren gaben lediglich bekannt, dass es zu einem Unfall gekommen sei, und zeigten sich den Rest des Spieles sehr bedrückt. Auch Toni und Robby mussten sich weiterhin auf das Spiel konzentrieren. "Wir waren live drauf, hatten keine Infos und mussten das Spiel kommentieren. Es war in den Minuten der völligen Ungewissheit sehr schwierig, den Fokus zu behalten. Wir konnten nur die Umstände beschreiben und wollten keinesfalls Fehlinformationen verbreiten", so der ehemalige Kicker, der das Passierte erst einmal verarbeiten muss: "Es ist auch am Tag danach bedrückend. Ich bin froh, dass ich nichts gesehen habe. Ich kann den Angehörigen nur mein Mitgefühl und meine Anteilnahme aussprechen." Dem schließen wir uns an. Wir wünschen den Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit.
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