"Titan"-U-Boot: James Cameron mit düsterem Vergleich zur "Titanic" - "Geschockt ob der Ähnlichkeit"

"Titanic"-Regisseur James Cameron gibt dem Piloten des Mini-U-Boots "Titan" die Schuld an dem Unglück. Gleichzeitig zeigt er sich "geschockt ob der Ähnlichkeit des Titanic-Desasters selbst".

James Cameron vergleicht U-Boot-Unglück mit "Titanic"-Unfall 1912

Mit seinem Epos "Titanic" zum Untergang des damals größten Schiffs der Welt lockte Regisseur James Cameron (68) 1997 Millionen von Zuschauern ins Kino und gewann 11 Oscars. Die Schuld an dem Unglück am Wrack der 1912 gesunkenen "Titanic" gibt er dem Piloten. Das U-Boot "Titan" mit fünf Menschen an Bord war am Sonntag verunglückt – alle fünf sind tot. Wie die Küstenwache am 22. Juni in einer Pressekonferenz mitteilte, soll das U-Boot dem Druck in der Tiefe nicht standgehalten haben und implodiert sein.

"Leute aus dem Bereich waren sehr besorgt wegen dieses U-Boots", verriet Cameron am Donnerstag "ABC News" und bezog sich damit auf die Kritik vieler, die meinten, “Titan” wäre nicht sicher genug für diese Mission gewesen. Im Vorfeld war das Mini-U-Boot bereits zweimal zum Wrack der Titanic getaucht – jedes Mal gab es Probleme, aber niemand wurde verletzt. "Eine Reihe der Top-Leute aus der Tiefseetauchen-Technik schrieben Briefe an die Firma und sagte, was sie taten war zu experimentell um Passagiere zu befördern und dass es überprüft werden sollte", erklärte Cameron, der eng mit Tauch-Experte und "Titan"-Passagier Paul-Henri Nargeolet befreundet war. 

Bittere Kritik: "Es ist eine sehr ähnliche Tragödie, wo die Warnungen nicht beachtet wurden"

Der Oscar-Preisträger sieht nun erschreckende Parallelen bei den beiden Meeres-Unglücken 1912 und 2023. 

Ich bin geschockt ob der Ähnlichkeit des Titanic-Desasters selbst, wo der Kapitän wiederholt über Eis vor seinem Schiff gewarnt wurde und doch mit Volldampf voraus an einer mondlosen Nacht in das Eisfeld fuhr und viele Menschen als Folge dessen starben, 

sagte Cameron. “Für uns ist es eine sehr ähnliche Tragödie, wo die Warnungen nicht beachtet wurden. Dass es am exakt selben Ort passiert, bei all dem Tauchen, das auf der ganzen Welt stattfindet, ich finde, das ist erstaunlich. Es ist wirklich ziemlich surreal."

Obwohl sie als "unsinkbar" galt, versank die "Titanic" 1912 im Nordatlantik - 1500 Menschen starben

Die "Titanic" ist bis heute eines der bekanntesten Schiffe der Geschichte, da sie trotz ihres gigantischen Ausmaßes und hoher Sicherheitsstandards am 15. April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt im Nordatlantik versank. Mit mehr als 1500 Todesopfern gehört dieses Unglück zu den größten Katastrophen der Seefahrt. Grund war eine Kollision mit einem Eisberg. Cameron hatte diese Tragödie zum Ausgangspunkt seines Films genommen und verwob die wahre Begebenheit mit der fiktiven Liebesgeschichte um Rose (Kate Winslet) und Jack (Leonardo DiCaprio), die wohl mit dafür sorgte, dass der Kino-Hit bis 2009 der erfolgreichste Film aller Zeiten war. 

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Für "Titanic" gab es 1995 zwölf Tauchfahrten zum Schiffswrack

James Cameron kennt sich mit dem berühmten Schiffswrack besser aus als viele andere, da er von ihm seit jeher fasziniert war. Bevor er das Drehbuch für den Kassenschlager der 90er schrieb, stellte er eine Crew aus russischen, US-amerikanischen und kanadischen Wissenschaftlern, Filmtechnikern, Seeleuten und Historikern zusammen und organisierte 1995 zwölf Tauchfahrten. Mit zwei "Mir"-U-Booten, die bis zu den Überbleibseln des Passagierschiffs in rund vier Kilometern Tiefe hinuntertauchen konnten, und einem Tauchroboter ("Remotely Operated Vehicle") wurde das Wrack mit Kameras erkundet. Dieses eigens für den Film konstruierte Boot names "Snoop Dog" drang dabei in die Innenräume des Schiffes vor, die nach dem Untergang noch niemand gesehen hatte. 

Im Film werden die Tauchgänge mit dem Fund des Diamantcolliers "Herz des Ozeans" verknüpft, das einst Rose gehörte. Diese Szenen sind der Ausgangspunkt des berührenden Spielfilmdramas. 

Nun hat die Faszination an der untergegangenen "Titanic" jedoch im echten Leben fünf Menschen das Leben gekostet - und das wahrscheinlich, weil Warnungen missachtet wurden. 

Verwendete Quellen: TMZ, UsWeekly, People.com, Access Hollywood, Entertainment Weekly