Annica Hansen: Ich hab’ mich sterilisieren lassen!

Annica Hansen möchte keine Mama werden und hat sich deswegen unters Messer gelegt. Ein Tabu-Thema, das keins sein sollte.

Kein Kinderwunsch: Annica Hansen lässt sich sterilisieren

Den Traum vom eigenen Pferd teilte sie mit Millionen von Mädchen, den Wunsch nach einem Baby hatte Annica Hansen (41) aber weder als Kind noch als Frau. Heute hat sie einen eigenen Hof in Mönchengladbach mit sechs Pferden, aber Kinder spielen hier nicht im Heu. "Für mich hat sich ein Kinderwunsch nie entwickelt", sagt die Moderatorin und hatte oft das Gefühl, sich dafür entschuldigen zu müssen. 

"Es jetzt öffentlich zu sagen, war für mich eine große Befreiung." Denn ständig wurde sie nach eigenem Nachwuchs gefragt. "Ich mag Kinder und spiele gerne mit ihnen. Nur selbst möchte ich keine", stellt sie klar. Aber: "Die Leute verstehen das nicht." Mit den unsensiblen Fragen nach der Familienplanung (immerhin tickt doch die biologische Uhr) sollte nun Schluss sein, denn Annica Hansen ließ sich sterilisieren und damit die Eileiter durchtrennen. Sie möchte das Tabuthema gesellschaftsfähiger machen.

"Jede soll das machen, was ihrem Lebenskonzept entspricht"

Denn der Eingriff, den sie "lieber schon mit 30 gemacht" hätte, hat ihr Leben erleichtert. Sie hatte keine Lust mehr auf die Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel und unsichere Optionen wie Kondome oder die Temperaturmethode gegen eine ungewollte Schwangerschaft. "Die Sorge blieb immer. Diese Angst mag ich nicht mehr haben", erklärt die Pferdenärrin. Eine Sterilisation sei außerdem viel günstiger als andere Methoden. Der Eingriff kostet 900 Euro. Doch die Verhütungsfrage hat sich seit der Trennung von Langzeit-Freund Philipp Waschulewski wohl erst einmal erledigt. Ob ein einseitig unerfüllter Kinderwunsch damit zu tun hat, verrät Annica nicht. 

Fakt ist: Sie führt ein selbstbestimmtes Leben und hat ihr Glück auf dem Pferderücken gefunden. Sie wünscht sich diese Unabhängigkeit für alle Frauen: "Jede soll das machen, was ihrem Lebenskonzept entspricht." Aber so einfach ist das (noch) nicht. Die 41-Jährige weiß, dass andere Frauen nicht nur bei ihren Ärzten auf Unverständnis stoßen: "Ich finde es übergriffig, dass Frauen oft erklärt wird, was sie nicht wollen und dass sie nicht mündig sind, das ohne ihren Mann zu entscheiden."

Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von IN. 

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