Interview

"Doktor Ballouz"-Star Merab Ninidze: Letzte Staffel der ZDF-Serie - "Hat mich sehr traurig gemacht"

Bald zuckelt er zum letzten Mal mit dem Trabi durch die Uckermark: Am 2. Oktober startet die vierte und letzte Staffel von "Doktor Ballouz" im ZDF. Im Interview spricht Hauptdarsteller Merab Ninidze (59) über seine lieb gewonnene Rolle als Chefarzt Amin Ballouz – und den schweren Abschied von der Dramaserie.

Merab Ninidze verabschiedet sich von seiner Rolle als Arzt "Doktor Ballouz"
"So kämpferisch haben wir ihn noch nie gesehen": Merab Ninidze und die Zuschauer müssen sich von der beliebten Serie "Doktor Ballouz" verabschieden. Im Interview verriet er, wie schwer ihm das Serien-Aus gefallen ist und worauf sich die Zuschauer der letzten Staffel freuen dürfen. © Imago

Letzte Staffel von "Doktor Ballouz": Merab Ninidze ist "traurig"

Wie fühlen Sie sich nach dem Aus von "Doktor Ballouz"?

Merab Ninidze: "Dass wir vier Jahre geschafft haben, darf man nicht unter- schätzen. Niemand hat damit gerechnet, als wir begonnen haben. Aber manche Sachen sollten dann aufhören, wenn es gut ist.Ich war auch sehr traurig. Jeder ist mit so viel Einsatz und Freude und Hingabe dabei gewesen. Wir waren eine ganz kleine und nette Ballouz-Familie. Da war immer so ein Zauber: "'Was drehen wir heute?'"

Was werden Sie besonders vermissen?

Merab Ninidze: "Ich werde alle diese Drehtage in der Uckermark vermissen. Ich fand sie besonders und sehr einladend. Ich werde die Drehtage im Trabant vermissen. Am Anfang war das eine Qual für mich, dieses Auto zu fahren. Aber der Trabant hat Ballouz zu Ballouz gemacht. Dieses Auto prägt seine Figur und seinen Charakter."

Worin lag die größte Herausforderung bei Ihrer Rolle?

Merab Ninidze: "Mich in die Themen oder indie Krankheiten einzuarbeiten. Denn ich musste wissen, worum es geht, was diese oder jene Krankheit bedeutet, wie die Organe beschaffen sind."

Merab Ninidze über letzte Staffel: "So kämpferisch haben wir ihn noch nie erlebt"

Worauf können sich Ihre Fans in der vierten Staffel freuen?

Merab Ninidze: "Wir sehen Ballouz ungewöhnlich arbeitsam, wir sehen ihn in einem Rausch, in einem Perfektionismus. Denn plötzlich muss er sich beweisen. Seine Qualität wird infrage gestellt. So kämpferisch haben wir ihn, glaube ich, noch nicht erlebt."

Und was kommt nach Ballouz? Macht Ihnen Ihr Beruf noch Spaß?

Merab Ninidze: "Ich spiele schon lange Charakterrollen, und das ist eine Freude. Das finde ich das Reizvollste an diesem Beruf, dass man sich auch Dingen annähern muss, mit denen man sich persönlich und privat nie beschäftigt. Ballouz war so ein Fall."

Also: Rente kommt für Sie nicht infrage?

Merab Ninidze: "Nein. Ich erlebe gerade eine Art Renaissance. Ich habe so viel zu tun und ich genieße das auch total. Aber ich muss ehrlich sagen: Als ich erfahren haben, dass Ballouz nicht weitergeht, da dachte ich: 'Oh, das war so schön, man kann uns jetzt nicht einfach so trennen!' Es hat mich sehr traurig gemacht. Ich wurde getrennt von einer Figur, die ich einfach so gern verkörperte. Aber vielleicht ist es auch gut so."

Interview erschien zuerst in der aktuellen Ausgabe von "Viel Spaß" - jede Woche neu am Kiosk!