Iris Berben: Plädoyer für ein neues Frauenbild
Iris Berben (74) äußert sich kritisch über das Frauenbild in der heutigen Gesellschaft. Die Schauspiel-Ikone ist nicht nur für ihre Rollen im Film und Fernsehen bekannt, sondern auch für ihr starkes politisches Engagement. Besonders überrascht ist sie über die Wählerschaft von US-Präsident Donald Trump. "Wie ist es möglich, dass Donald Trump hauptsächlich von Frauen gewählt wurde, mit seiner Agenda, mit seinem Auftreten? Da bin ich fassungslos", sagt Berben im Interview mit dem "Stern".
Die Entwicklung des Frauenbildes macht Berben Sorgen. "Das macht mich schon wütend", gesteht sie. Sie fragt sich, wofür ihre Generation auf die Straße gegangen ist. "Was wollten wir einfordern? Ein selbstbestimmtes Frauenbild, in eigener Verantwortung." Berben kritisiert, dass Individualität oft nicht geschätzt wird. Stattdessen beobachtet sie einen "Herdentrieb", der vorherrscht. Sie mahnt, dass der Fokus auf "vordergründiger Perfektion" gefährlich ist.
Ich möchte den jungen Menschen immer zurufen: Es ist nicht schlecht, wenn man sich auch um das Innere seines Kopfes kümmert und das Hirn trainiert, nicht nur den Hintern,
erklärt sie.
Iris Berben: Das hält sie von Komplimenten über ihr Aussehen
Berben sieht auch die vermeintlich gut gemeinten Komplimente kritisch. Oft hört sie: "Für Ihr Alter sehen Sie aber noch gut aus." Sie betont, dass dieser Satz viel über die Wahrnehmung von Frauen aussagt. "Hinter der vordergründig positiven Aussage steckt eine Struktur dahinter", erklärt die "Buddenbrooks"-Darstellerin. Sichtbarkeit von Frauen, so Berben, sollte nicht nur auf Schönheit in jungen Jahren beschränkt sein. "Das hört doch nicht auf", fügt sie hinzu.
Iris Berben bleibt eine Stimme für ein neues Frauenbild. Ihre klaren Worte sind eine Aufforderung, das Frauenbild weiter zu entwickeln und zu hinterfragen. Ihr Engagement ist ein wichtiger Beitrag für mehr Sichtbarkeit und Selbstbestimmung.