Heidi Klum: Mrs. Perfect war gestern

Heidi Klum: Mrs. Perfect war gestern - Der Wandel eines Supermodels

Als Mama macht sie eine gute Figur. Nur bei „GNTM“ hätte sie so keine Chance. Was hinter der wundersamen Wandlung von Heidi Klum steckt.

Reiterhosen, Hüftgold, Doppelkinn: Das ist eine Beschreibung, von der wir nie gedacht hätten, dass sie einmal Heidi Klum skizzieren könnte. Das Topmodel präsentierte seine Rundungen gerade stolz am Strand von Mexiko. Im viel zu kleinen Bikini und tags darauf im knappen Höschen mit wenig schmeichelndem schwarzen Gardinen-Top genoss Heidi, 36, sonnige Tage mit ihrer Familie. Am 8. Mai gab sie ihrem Ehemann Seal, 47, im Luxusresort „Costa Careyes“ vor rund 80 Gästen zum fünften Mal das Ja-Wort. Und eins fiel sofort auf: Ihr Taillen- und Hüftumfang scheint von ihren einstigen Modelmaßen 90-62-89, die sie seit ihrer Entdeckung 1992 bis kurz vor ihrer vierten Schwangerschaft im letzten Jahr nahezu halten konnte, so weit entfernt wie Seal von einem Sixpack.

Während ihre Models schmachten müssen, genießt sie unübersehbar das süße Leben. Für das Paar scheint nur noch eines zu zählen: rundum glücklich zu sein. In aktuellen Interviews kommt die Rheinländerin aus Hollywood gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: „Ich muss mich jeden Tag kneifen und fragen: Ist das alles ein Traum? Seal ist der gütigste, liebenswürdigste Mensch, den ich kenne“, säuselt sie in der Juniausgabe des amerikanischen „Redbook“-Magazins. „Er ist so sexy, weil er furchtlos ist und sich nicht davor scheut, Gefühle zu zeigen. Er ist ein ­heißer Küsser. Und er ist so sexy für mich, weil er vor 25 000 Menschen singt und in der nächsten ­Minute die Windeln unserer Tochter wechselt.“

Das Aussehen musste in ihrer Aufzählung dem Familiensinn weichen. Dabei pries Heidi noch in früheren Interviews, dass man sich jederzeit für den Partner herausputzen sollte: „Ich ­möchte  so schnell wie möglich zu meiner alten Figur zurückfinden“, kündigte sie noch kurz vor der Geburt der kleinen Lou, 7 Monate, an. Doch die Prioritäten haben sich mit dem vierten Kind nach Leni, 6, Henry, 4, und Johan, 3, verschoben: „Seal findet mich am schönsten, wenn ich schwanger bin“, tönt die einstige Crash-Diät-Königin heute – mit modeluntypischer Konfektionsgröße 38.

Nach der Schock-Frisur, jetzt die Schock-Figur. Branchenkenner schüttelten schon nach ihrem radikalen Frisur-Wandel den Kopf. Heidi entferne sich immer mehr vom Prototyp eines Models, der sie jahrelang als dienstältester Victoria’s-Secret-Engel zu sein schien. Immer wahrscheinlicher wird durch die neuen Bilder, dass Heidi vom undankbaren, strengen Model-Regime scheinbar die Nase gestrichen voll hat: Jüngst wurde sie sogar von den Lesern des deutschen „FHM“-Magazins auf den letzten Platz (!) der „100 Sexiest Women in the World“ gewählt. Dazu kommt, dass ihr früherer TV-Erfolg „Germany’s Next Topmodel“ es diesmal einfach nicht aus dem Quotentief schafft. Die Rettung des Castingformats soll sogar Heidis Absetzung sein, tuschelt man. Autsch! Bei dem harschen Gegenwind kann man es ihr nicht verdenken, dass Heidi nur noch Geborgenheit in der Familie sucht – und sich ein dickes Fell zulegt.

Meike Rhoden