Ferdinand von Schirach: Ehefrau, Kinder, Krankheit, Bücher - Alle Infos über den Bestseller-Autor

Ferdinand von Schirach: Ehefrau, Kinder, Krankheit, Bücher - Alle Infos über den Bestseller-Autor

Als Strafverteidiger und Schriftsteller versteht es Ferdinand von Schirach Justizdramen zu verfassen, die einen nachhaltig beschäftigen. Doch wie sieht es im Privatleben des Multitalents aus? Hat von Schirach eine Ehefrau und Kinder? OKmag.de verrät dir, was du über den Bestsellerautor wissen musst.

Ferdinand von Schirach: Einst Strafverteidiger - heute Schriftsteller! 

Ferdinand von Schirach ist ein deutscher Schriftsteller und Jurist, der am 12. Mai 1964 in München geboren wurde. Nach seinem Abitur studierte er Jura in Bonn und machte sein Referendariat in Aachen und Berlin. Er blieb in der deutschen Hauptstadt und ließ sich 1994 dort als Rechtsanwalt in nieder, spezialisiert sich dabei auf Strafrecht. Zu seinen Mandanten zählen unter anderem BND-Spion Norbert Juretzko und Günter Schabowski in den Berliner Mauerschützenprozessen. 

2009 sollte Schirach einen neuen Karriereweg einschlagen, denn er veröffentlichte seine ersten Kurzgeschichten im Alter von 45 Jahren. Sein erstes Buch, "Verbrechen", war ein großer Erfolg und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Es folgten weitere Bücher, darunter "Schuld", "Der Fall Collini" und "Terror". Schirachs Werke sind bekannt für ihren nüchternen und präzisen Stil. Sie befassen sich mit Themen wie Schuld, Moral, Ethik und Gerechtigkeit. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Neben seinem Erfolg als Schriftsteller ist Schirach ebenfalls ein gefragter Redner und Gast in Fernsehsendungen.

Ferdinand von Schirach: Hat der Autor Ehefrau und Kinder?

Ferdinand von Schirach äußerte sich in der Vergangenheit bereits des Öfteren zu privaten Angelegenheiten, so erklärte er in einem Essay im Spiegel seine dunkle Familiengeschichte. Sein Großvater Baldur von Schirach war 1931 Reichsjugendführer der NSDAP, stieg mit Adolf Hitler auf und hatte ab 1941 die Tätigkeit des Reichsstatthalters in Wien inne. In dieser Position veranlasste er die Deportation der Wiener Juden. Aufgrund der schweren Verbrechen wurde Baldur von Schirach nach der Befreiung der Juden 1946 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sein Enkel Ferdinand von Schirach betonte in dem Essay, seinen Großvater nie von der Schuld freizusprechen.

Während Ferdinand von Schirach über die schrecklichen Taten seiner Familie in der Vergangenheit offen spricht, so sind seine Lippen über seine heutige Familie wie versiegelt. Es ist nicht bekannt, ob der Schriftsteller verheiratet ist oder ob er Kinder hat. Einzig und allein die Information, dass er in Berlin lebt, ist bekannt.

Ferdinand von Schirach: Er spricht offen über seine Depression

Auf den Schultern von Ferdinand von Schirach lastet eine dunkle Familiengeschichte. Zu den Gräueltaten seines Großvaters kommt noch hinzu, dass sein Vater Selbstmord beging, als Ferdinand nur zehn Jahre alt war. Für den kleinen Jungen war dies zu viel, er entwickelte sich eine Depression, wie der Autor einst in der Talkshow "Markus Lanz" erklärte:

In dieser Zeit starb auch noch mein Vater. Das war zu viel. Dann betrank ich mich zum ersten Mal in meinem Leben.

Der Plan, seinem Vater in den Tod zu folgen entstand als er 15 Jahre alt war, so trank er "eineinhalb Kristallflaschen Schnaps" und "bekam dann eine Schrotflinte zu fassen". Doch glücklicherweise habe er damals "die Patronen vergessen." Heute kann er offen über seine Krankheit, die er vor allem mit seiner Tätigkeit als Anwalt hinter sich lassen konnte, sprechen. Gegenüber Markus Lanz erklärte er: "Depression hat nichts mit Niedergeschlagenheit zu tun. Oder mit Traurigkeit." Vielmehr hat es mit einer speziellen Disposition im Gehirn zu tun, die bei jedem Menschen sich anders äußern würde: "Bei mir etwa ist es das Gefühl, als würde ich in einem Zimmer liegen und von der Decke beginnt, Öl zu tropfen, und man sinkt gleich in das Öl ein." In seinem autobiografischen Buch "Kaffee und Zigaretten" öffnete von Schirach sich umfassend zu seinem Kampf gegen die Depression.

Ferdinand von Schirach und seine Bücher

Nachdem er seine Kanzlei offiziell verlassen hat, war Ferdinand von Schirach fleißig dabei zu tippen und ein Werk nach dem Nächsten zu verfassen. Es entstanden in den vergangenen Jahren allerlei Kurzgeschichten, Theaterstücke und Drehbücher. 

Alle Bücher von Ferdinand von Schirach im Überblick:

  • "Verbrechen" (2009)
  • "Schuld" (2010)
  • "Der Fall Collini" (2011)
  • "Carl Tohrberg" (2012)
  • "Tabu" (2013) 
  • "Die Würde ist antastbar" (2014)
  • "Die Herzlichkeit der Vernunft" (2017)
  • "Strafe" (2018)
  • "Kaffee und Zigaretten" (2019)
  • "Trotzdem" (2020)
  • "GOTT: Ein Theaterstück" (2020)
  • "Jeder Mensch" (2021)
  • "Nachmittage" (2022)
  • "Regen" (2023)
  • "Sie sagt. Er sagt.: Ein Theaterstück" (2024)

Ferdinand von Schirach: Seine Geschichten schafften es schon ins Theater und ins Fernsehen

Manche Werke von Ferdinand von Schirach haben es nicht nur geschafft, in Papierform an den Mann oder die Frau gebracht zu werden, sondern einige Stoffe wurde ebenfalls für die Theaterbühne, die Kino-Leinwand oder für das Fernsehen adaptiert. 2016 erfuhr der Fernsehfilm "Terror – Ihr Urteil" beispielsweise große Aufmerksamkeit, in dem es darum geht, ob man das Leben eines Menschen gegen ein anderes aufwiegen kann. Der Film wurde zum bislang größte Live-Experiment im deutschsprachigen Fernsehen, denn die Zuschauer konnten das Ende entscheiden. Auch der Kino-Leinwand lieferte von Schirach bereits Stoffe, wie beispielsweise die Filmadaption seines Buches "Der Fall Collini". 2024 kehrt der Schriftsteller nun mit einem neuen Film ins TV zurück. In "Sie sagt. Er sagt." geht es um einen Vergewaltigungsvorwurf und die Frage, wie entscheidet man, wenn Aussage gegen Aussage steht.

Alle Filmadaptionen von Ferdinand von Schirach im Überblick:

  • "Glück" (Film; 2012)
  • "Verbrechen" (Mini-Serie; 2013)
  • "Schuld" (Serie; 2014-2019)
  • "Terror – Ihr Urteil" (Film; 2016)
  • "Der weiße Äthiopier" (Film; 2016)
  • "Asphaltgorillas" (Film; 2018)
  • "Der Fall Collini" (Film; 2019)
  • "Gott" (Film; 2020)
  • "Feinde" (Film; 2021)
  • "Glauben" (Mini-Serie; 2021)
  • "Sie sagt. Er sagt." (Film; 2024)

Auch auf die Bühne haben es bereits Werke von Ferdinand von Schirach geschafft, so wurden in Schauspielhäusern bereits mehrfach die Theaterstück "Terror" und "Gott" aufgeführt.

Verwendete Quellen: Spiegel; Talkshow "Markus Lanz"