
Zeitersparnis durch Planung
Was damals eine extrem anstrengende, zeitraubende körperliche Tätigkeit war, geht heute viel schneller von der Hand: Da Teppich wird ohnehin regelmäßig gesaugt, es ist nicht mehr nötig, ihn auf die Teppichstange zu schleppen – und rußende Öfen hat man auch nicht mehr aus Not, sondern höchstens noch einen schicken Kamin, dessen Schmutzausstoß sich kontrollieren lässt. Frühjahrsputz heißt deshalb heutzutage oft: Entrümpeln, entstapeln, entwirren, kurz: Platz schaffen. Denn schließlich sind vollgestellte Böden oder verkramte Ecken eine schlechte Basis, wenn es darum geht, sich die neuesten Wohntrends ins Schlafzimmer oder an andere Lieblingsplätze, wo wir viel Lebenszeit verbringen, zu holen.
Aber auch, wenn wir der Wohnung lediglich einen neuen Look geben möchten, beispielsweise, indem wir die Farbe der Wohntextilien austauschen, die Beleuchtung ändern oder die angesagten Deko-Pieces der Saison ins rechte Licht rücken – all dies funktioniert nur vor einem aufgeräumten Hintergrund. Nun hat nicht jeder die Lust und auch nicht die Zeit für die große Aufräumaktion. Ein Plan muss her, denn die Zeitmanagements-Psychologie weiß: Mit der richtigen Planung lassen sich Zeit und Nerven einsparen. So etwa kann der Investition von zehn Minuten cleverer Planung ein Zeitgewinn von einer Stunde bei der Ausführung gegenüberstehen – und das gilt nicht nur bei beruflichen Projekten, sondern auch bei privaten Vorhaben wie dem Haushalt.
Detox für Wohnung und Geist
Darum braucht es auch beim Ordnung schaffen ein System. Einfach wild drauflos räumen, wo man sich gerade befindet, bringt: exakt nichts. Hinterher sieht es immer noch wild aus, nur die anfängliche Motivation, die ist flöten. Gezielte Vision statt blinder Aktionismus sollte das Motto sein. Wer systematisch Ordnung schaffen will, muss sich erst einmal einen Überblick über das Ausmaß des Chaos verschaffen. Aus dieser ersten Bestandaufnahme erwächst eine detaillierte Aufgabenliste. Dann kann es an die konkrete Vorbereitung gehen, denn wer weiß, was er in welcher Reihenfolge in Angriff nehmen möchte, kann auch die jeweils benötigten Utensilien (von Müllsäcken über Kisten) rechtzeitig bereitlegen. Schließlich beginnt Ordnung mit dem Aussortieren. Papierstapel sind hierfür ein Kandidat, dicht gefolgt von Kleidung und Kleinkram.
Sind die auszumistenden Dinge zu gut für den Müll bzw. die Aufbewahrung im Keller? Sollen sie beim Online-Auktionshaus verkauft werden? Diese Fragen sollten vorab geklärt sein, denn gerade beim Online-Verkauf gilt es einige Dinge wie etwa den richtigen Zeitpunkt zu beachten. So wird vermutlich niemand im Frühling nach Winterkleidung suchen, und man bleibt auf guten Stücken sitzen – während sie im Spätherbst weggehen könnten wie die warmen Semmeln.
Wer im Frühling damit beginnt, Winterkleidung auszumisten, um sie im Herbst zu verkaufen, schafft nur wieder ein weiteres Provisorium – und bekanntermaßen hält nichts länger als dieses. In diesem Falle kann es helfen, über eine Kleiderspende nachzudenken, statt einem auf eine unbekannte Zukunft verschobenen späteren Verkauf. Was aus dem Sinn ist, anstatt im Keller oder auf dem Dachboden in Kartons rumspukt, schafft einen freien Geist. Und warum schließlich soll nur der Körper von einem Detox-Day profitiere ? Nennen Sie das geplante Ausmisten doch einfach Detox für den Haushalt – das klingt nicht nur gleich viel sexier, sondern schafft auch mehr Motivation!