Laut Experten: Stretchen hält unser Herz gesund

Laut Experten: Stretchen hält unser Herz gesund

Wer sich morgens ausgiebig reckt und streckt, tut damit nicht nur seinem Rücken und den Gelenken etwas Gutes. Sondern auch – und das ist neu – seinem Herzen! Die Ergebnisse einer Metaanalyse belegen, dass Stretching die Gefahr für Herzkreislaufleiden senken kann.

Frau beim Stretchen© iStock
Häufiges Dehnen hält den Körper geschmeidig und kräftigt obendrein die Pumpe.

Verspannte Muskeln können die Gefäße verhärten 

"Lange Zeit wurde Cardio-Training als einziges Mittel für die Herzgesundheit angesehen", erklärt unser Experte, der Fitnessprofessor Dr. Stephan Geisler von der ISTHochschule Düsseldorf. "Nachdem wir schon etwas länger wissen, dass Krafttraining seine Vorzüge fürs Herz hat, wird nun deutlich, dass auch Dehnen hier einen entscheidenden Beitrag leisten kann."

Inzwischen ist bekannt: Ein steifer Körper führt zu starren Gefäßen. Verhärtete Gefäße gelten als Hauptursache für Herzinfarkt und Schlaganfall. Daher sind simple Dehnübungen – am besten täglich – mit das Effektivste, was jeder für seine Gesundheit tun kann. Intensives Dehnen hält nicht nur den Körper geschmeidig, sondern aktiviert auch die Produktion von Stickstoffmonoxid und damit die sogenannte Endothelfunktion. "Endothelzellen bilden die innerste Zellschicht unserer Blutgefäße, schützen vor Arteriosklerose und den damit verbundenen Herzerkrankungen." Die Studien haben zudem festgestellt, dass Beweglichkeitsübungen den Blutdruck dauerhaft regulieren können. 

Mit den Jahren wird das Dehnen immer wichtiger 

Spezifische Dehnübungen, die vorteilhaft für die Herzgesundheit sind, gibt es laut Prof. Geisler keine. Er rät dazu, sich allen großen Muskelgruppen zu widmen, "dabei locker und schmerzfrei mit dem Dehnen zu beginnen, dann Haltedauer oder Wiederholungszahl zu steigern." Für einen positiven Herz-Effekt braucht es aber ein ausgiebiges, längeres Stretching. Tipp: Bau das Dehnen in den Alltag ein, etwa morgens im Bett mit dem klassischen "Äpfelpflücken". Arme abwechselnd zur Decke strecken – wie zu einem zu hoch hängenden Apfel. Atme beim Strecken ein. Oder beim Binden der Schuhe: Stelle einen Fuß auf eine Stufe, sodass ein rechter Winkel im Kniegelenk entsteht. Der hintere Fuß bleibt am Boden, das Bein ist gestreckt, der Rücken gerade. Zieht es in Wade und Schenkel? Ein paarmal pro Bein. 

Die Pumpkraft des Herzens mit Weißdorn steigern 

Auch gegen Stress hilft Dehnen. Es aktiviert den Ruhenerv Parasympathikus, bremst Stresshormone aus, die entzündliche Prozesse im Körper begünstigen und Blutgefäße verengen. Wir entspannen, haben mehr Energie. Apropos Energie: Wenn selbst kleine Bewegungen dich so aus der Puste bringen, dass an Dehnen oder Sport nicht zu denken ist, kannst du dein Herz mit Präparaten mit Weißdorn-Extrakt unterstützen. Achtung: Schwäche, vor allem mit Kurzatmigkeit und geschwollenen Beinen, kann auf Herzinsuffizienz hindeuten. Hier ab zum Arzt.

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Verwendete Quellen: IN