
Boris Becker: "Du hörst Schreie die ganze Nacht"
Auch seine mitgebrachte Zahnbürste musste weg! Denn auch damit könnte man jemanden verletzen. In einem überraschenden Interview mit dem "SZ-Magazin" enthüllt der Ex-Tennisstar Boris Becker (57), wie dramatisch es im Gefängnis wirklich war. Er durfte seinen Sohn Amadeus nicht anrufen und erzählt, wie seine heutige dritte Ehefrau Lilian (35) ihn rettete. Der Kurpfälzer, der den TennisCourt in Wimbledon einst "mein Wohnzimmer" genannt und immer luxuriös gelebt hatte, zog ein in eine Mini-Zelle. Zu Beginn seiner Haft hatte er nur eine Stunde Hofgang täglich. Die erste Nacht war ein Albtraum: "Du hörst Schreie die ganze Nacht, es klingt, als würde sich jemand in der Zelle nebenan umbringen oder sterben." Becker drückte vor Angst den Notfallknopf. Um nachts nicht zu frieren, kleidete er sich wie eine Zwiebel: "Zwei Trainingsjacken, zwei T-Shirts, Socken und Handtuch um den Hals", erinnert er sich. Der einstige Multimillionär lebte von umgerechnet 17 Euro in der Woche.
"Diese Zeit hat mir wahrscheinlich auch das Leben gerettet"
Davon ging die Hälfte fürs Telefonieren drauf. Aber nur durch den Kontakt zur Familie blieb er stark. "Mit meiner Frau zu telefonieren, war mein Lebenselixier und die einzige Möglichkeit, ich selbst zu sein", sagt Becker über Gespräche mit Lilian de Carvalho Monteiro. Die wurden allerdings nach 15 Minuten automatisch beendet. Auch zu seinen Kindern hielt er Kontakt, nur zu Sohn Amadeus (14) nicht. Dessen Mutter Lilly (49) hatte ihm Anrufe verboten. Boris Becker weiß heute: "Diese Zeit hat mir wahrscheinlich auch das Leben gerettet. Im Gefängnis bleibt die Zeit stehen. Ich hatte alles verloren, sogar meine Freiheit."
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Verwendete Quellen: Frau mit Herz