Harald Glööckler: Bittere Worte über seine Mutter

Harald Glööckler: "Wieso hat sie mir das angetan?" - Bittere Worte über den Tod seiner Mutter

Harald Glööckler, 56, hat sich bereits zuvor über die schlimmen Erfahrungen in seiner Kindheit geäußert. Nun lässt er aber noch tiefer blicken und schildert in einem Interview den gewaltsamen Tod seiner Mutter. 

Harald Glööckler: Der gewaltsame Tod seiner Mutter

Für die Außenwelt ist Harald Glööckler eine schillernde Person und viele sind von seiner positiven Ausstrahlung begeistert. Doch bereits in der letzten "Dschungelcamp"-Staffel hat man gesehen, dass die Fassade Risse bekam. Er sprach so offen wie nie über seine traumatische Kindheit. Kürzlich gab er in der aktuellen Ausgabe der rbb-Show "Chez Krömer" neue Details über seine Vergangenheit preis. So erzählte er, dass sein Vater, "der ein Schläger war", gegenüber seiner Mutter regelmäßig Gewalt ausübte:

Es gibt keine Sekunde in meiner Kindheit, in der ich keine Angst haben musste, dass die Mutter blutend am Boden liegt oder tot ist. [...] Irgendwann kam es dann auch zum schrecklichen Ende.

Der Designer musste schließlich im zarten Alter von dreizehn Jahren den Tod seiner Mutter verkraften. Sein Vater stieß sie eines Tages die Treppe hinunter und sei anschließend, als wäre nichts gewesen, zur Arbeit gegangen.

Der junge Harald blieb zurück und holte Hilfe. Bei der Aufarbeitung dieses schrecklichen Ereignisses gab er zu, dass er als Kind den Auslöser für diese Tat bei sich suchte:

Als Kind denkt man immer, man ist mit dran schuld, man hätte es verhindern können.

Doch der heute 56-Jährige hätte nichts tun können. Letztendlich verstand er mit der Zeit, dass auch seine Mutter Anteil an der schrecklichen Täter-Opfer-Beziehung gehabt hätte. Immer wieder fragt sich der Glööckler, warum seine Mutter es nur so weit kommen lassen hat:

Wieso hat sie mir das angetan? Sie hätte diesen Mann auch verlassen können.

Doch all diese Gedanken ändern nichts mehr an den Geschehnissen. Nachdem Haralds Mutter drei Tage im Krankenhaus behandelt wurde, starb sie schließlich an inneren Blutungen. Da der Sturz als Unfall deklariert wurde, zog man den Vater nie zur Rechenschaft. Am Sterbebett musste der Teenager seiner Mutter versprechen, nie über den wahren Grund zu reden:

Sie hat mir das Versprechen abgerungen, nicht darüber zu reden. Die Ärzte wollten auch nicht das große Drama aufrollen. Wo kein Kläger, da kein Richter.

Harald Glööckler: Er fand in der Figur Glööckler Trost 

Die Kindheit von Harald Glööckler gleicht einem Scherbenhaufen. Noch immer versucht der 56-Jährige seinen Frieden mit der Vergangenheit zu machen. In der rbb-Sendung wurde er schließlich gefragt, ob die traumatischen Erfahrungen zur Geburtsstunde der Figur Glööckler führten. Ohne zu Überlegen bejahte der Designer diese Frage. Doch seine tragische Kindheit war nicht der einzige Grund:

Und dafür, dass ich Frauen das Leben schöner machen wollte. Ich habe so viel Schreckliches gesehen, dass ich mir gesagt habe: Jetzt möchte ich nur noch Schönes sehen.

Seine Persönlichkeit mit all seinen Facetten kommt nicht bei jedem gut an, das weiß der Glööckler selbst. Doch die kritischen Stimmen blendet er vollends aus und holt sich die Lebensfreude zurück, die ihm einst gestohlen wurde:

Was ich heute mache, ist, meine Kindheit nachzuholen. Die ganze Gesellschaft hat versagt. Es war niemand da, als meine Mutter totgeschlagen wurde. Es war auch hinterher niemand da, der sich gekümmert hat. Es hat keiner ein Recht, mich zu verurteilen.

Verwendete Quellen: bunte.de