
Julianne Moore: "Diese Wahrheiten zwischen den Figuren"
Zwischen Macht und Manipulation! In ihrer neuen Serie "Sirens" (Netflix) spielt Julianne Moore (64) Michaela, die Chefin eines weiblich geführten Konzerns. Im OK!- Interview spricht die Schauspielerin über gesellschaftliche Projektionen und die Frage, ob wir je ganz hinter uns lassen können, woher wir kommen.
Was ist es, das Sie an einer Rolle reizt?
Julianne Moore: "Mich interessiert, wie Menschen miteinander umgehen. Ich suche Geschichten über Beziehungen, über das, was zwischen Menschen passiert. Und 'Sirens' hatte davon mehr als genug – diese Dynamik, diese Reibung, diese Wahrheiten zwischen den Figuren. Das ist es, was mich berührt – und was mich anzieht."
"Frauen in Machtpositionen als gefährlich empfinden"
OK!: Was hat Ihnen die Rolle von Michaela ganz persönlich über den gesellschaftlichen Blick auf mächtige Frauen gezeigt – besonders auf jene, die sich nicht so verhalten, wie es von ihnen erwartet wird?
Julianne Moore: "Ich glaube, was mich am meisten beschäftigt hat, ist, wie schnell wir Frauen in Machtpositionen als gefährlich empfinden. Sobald sie still sind, kontrolliert – oder einfach nur nicht nett. Michaela wird sofort als manipulativ gesehen, fast wie eine Sektenführerin. Aber je mehr ich mich mit ihr beschäftigt habe, desto klarer wurde mir: Ihre Macht ist wahnsinnig zerbrechlich. Sie gehört ihr nicht wirklich – sie hängt an Geld, an Strukturen, die andere geschaffen haben."
OK!: Die Serie stellt ja unterschwellig diese spannende Frage: Kann man wirklich ändern, woher man kommt? Kann man seine Herkunft, seine Prägungen abschütteln – oder holt uns das irgendwann doch wieder ein?
Julianne Moore: "Ja, sehr. Auch wenn mein Leben heute natürlich ganz anders aussieht, trage ich vieles von früher noch in mir (…) Werte, kleine Unsicherheiten, bestimmte Sichtweisen – all das prägt mich bis heute. Was hat Sie in Ihrer Kindheit besonders geformt? Ich war das Mädchen mit Brille, das nie ins Cheerleader-Team kam. Ich war ein Streber, hatte eine beste Freundin, war in der Theatergruppe. Ich glaube, das hat mich geerdet."
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Verwendete Quellen: OK!