Drafi Deutscher (†60): Als Musiker erfolgreich, aber Pech in der Liebe

Drafi Deutscher (†60): Als Musiker erfolgreich, aber Pech in der Liebe

Drafi Deutscher prägte mit "Marmor, Stein und Eisen bricht" die deutsche Schlagerwelt und hinterließ ein unvergessliches musikalisches Erbe.

Drafi Deutscher: "Mamor, Stein und Eisen bricht" war ein Volkslied

Sein "Marmor, Stein und Eisen bricht" gehört zu einem der größten Kulthits, die der deutsche Schlager je hervorgebracht hat. Drafi Deutscher (†60) selber bezeichnete den Song liebevoll als seine „Altersversorgung“. Er wurde nie müde, ihn bei seinen Auftritten ins Mikrofon zu schmettern. Immer wieder betonte er: "Es gibt ja Kollegen, die sagen, lass mich damit in Frieden, ich habe doch so viel anderes gemacht. Aber was soll’s, das ist eben ein Volkslied, und das haben nicht viele erreicht.“ 

Im Oktober 1965 erschien der junge Drafi Deutscher – damals 19 – im „Musikverlag Edition Intro Gebrüder Meisel GmbH“ und trällerte „damdam, dam-dam…“. 

Er hatte keine richtige Familie 

Als Schlagerkomponist Christian Bruhn (89) fragte, wie es weitergehen soll, antwortete Drafi spontan, frei nach Berliner Schnauze: „Det machst du.“ Unter dem vorläufigen Arbeitstitel „Marmorstein und Eisen bricht“ schrieb der Autor Günter Loose (†86) einen Text, Bruhn sorgte für die Melodie – Drafis Lieblingskind war geboren! 1965 blieb die Single für fünf Wochen auf Platz eins der Hitparade. Die Platte verkaufte bis April 1966 allein in Deutschland mehr als 800.000 Exemplare. Das Lied katapultierte den gebürtigen Berliner in den Schlager-Olymp. 

Doch in Sachen Liebe sollte ihm Glücksgöttin Fortuna nicht hold sein. Anders als von ihm immer wieder besungen, brach seine Liebe dreimal. Mit seiner ersten Ehefrau Karin war er von 1966 bis 1976 verheiratet. Sie schenkte ihm 1965 die Zwillingssöhne Drafi jun. und René. Zwischen 1989 und 1991 war Schlagersängerin Isabel Varell (62) seine große Liebe; für sie komponierte er auch einige Titel. Fiel Drafi womöglich das Miteinander schwer, weil er als Kind keine richtige Familie hatte? 

Er wuchs bei seiner Oma auf. Seinen Vater, den ungarischen Pianisten Drafi Kálmán, hat er nie kennengelernt. Seine Mutter Margarete war Krankenschwester. Den Halt, den er zu Hause wohl nicht fand, sollte ihm die Musik geben. Als Elfjähriger nahm Drafi an einem Wettbewerb teil und landete mit dem Titel „Tutti Frutti“ seines Idols Little Richard (†87) auf dem ersten Platz. 

Sein letztes Album erschien posthum 

Bis zu seinem Tod 2006 in Fankfurt am Main blieb Drafi seiner geliebten Musik treu. Sein letztes Album „The Last Mile“ erschien neun Monate nach seinem Tod. Ein Werk mit bis dahin unveröffentlichten Aufnahmen, die seine beiden Söhne fertiggestellt haben. Ihrem Vater, dem Sänger und Komponisten zu Ehren, singt Nino de Angelo (60) auf dieser Scheibe das Lied „Dich holt niemand mehr zurück“.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von DIE NEUE FRAU. Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen DIE NEUE FRAU – Jeden Mittwoch neu am Kiosk.