Roland Kaiser: "Ziemlich fragwürdig" - Bittere Worte

Roland Kaiser: "Ziemlich fragwürdig" - Bittere Worte

Vor einigen Wochen hat der Release und Erfolg des Ballermann-Songs "Layla" für großes Aufsehen gesorgt. Nachdem sich Schlagerstars wie beispielsweise Kerstin Ott, 40, bereits zu der Diskussion äußerten, zieht nun Roland Kaiser, 70, nach. 

Roland Kaiser: Er kann "Layla"-Diskussion nicht nachvollziehen

Ballermann-Hits erscheinen jedes Jahr unzählige, doch nur die wenigsten können sich in den Charts behaupten. DJ Robin und Schürze haben das geschafft, wovon viele Mallorca-Musiker träumen: Ihr Song "Layla" schaffte es nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz eins der Single-Charts, sondern auch in den Niederlanden. Ihre Fans lieben einfach den Song und können jenen gar nicht oft genug hören. Allerdings gibt es auch die Anti-"Layla"-Fraktion. Der Text wurde von einigen als sexistisch eingestuft und in manchen Städten wurde das Abspielen des Titels gar verboten. Schlagerstars wie Kerstin Ott und Mickie Krause nahmen den Mega-Hit jedoch in Schutz. Dies tut nun auch Roland Kaiser, denn im kürzlichen Interview mit der "dpa" sagte er besorgt:

Die 'Layla'-Diskussion scheint mir ziemlich fragwürdig zu sein. 

Zusätzlich weist er darauf hin, dass bereits andere Schlagersongs existierten, die auch pikante Texte enthalten, dennoch nicht von der Gesellschaft kritisiert wurden:

In den 1920er/30er Jahren war der Schlager schon viel schlüpfriger und was in den Jahren danach alles gesungen wurde: 'Zehn nackte Friseusen' oder 'Geh mal Bier holen, du wirst schon wieder hässlich' – das war doch alles viel expliziter. [...] Die Menschen suchen sich nun mal selbst aus, was sie hören wollen. Ich persönlich bin jetzt kein Partygänger, der diese Musik hört.

Roland Kaiser: Begeisterung über Wandel der Musikbranche 

Als Roland Kaiser mit seiner Musikkarriere startete, wehte in der Branche noch ein ganz anderer Wind. Insbesondere durch die Digitalisierung haben sich neue Möglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler entwickelt. Roland Kaiser ist beeindruckt von dem Wandel der Musikbranche und empfinden jenen als richtig und immens wichtig. So sagte er im Gespräch mit der "dpa":

Die sozialen Medien bieten inzwischen Möglichkeiten, die es so noch nie gab und Musiker können auf sich aufmerksam machen, ohne gleich mit großen Plattenfirmen zusammenzuarbeiten. [...] Ich finde das spannend, wenn sich Dinge verändern und trauere nicht irgendwelchen Dingen nach.

Doch auch wenn Roland Kaiser aufgeschlossen für Neuerungen im Musikbusiness ist, muss er nicht gleich auf jeden Zug mit aufspringen. Manchmal bleibt der 70-Jährige auch gerne Old School, so antwortete er auf die Frage, ob er Musik von Streamingplattformen bezieht:

Ich streame allerdings nicht, nein. Ich habe eine Plattensammlung und höre klassisch Radio: Swing, Sinatra, Hörspiele, Inforadio oder Kulturmagazine.

Verwendete Quellen: dpa