Intimpflege Frau: So bleibt deine Vagina im Gleichgewicht

Intimpflege: So bleibt deine Vagina im Gleichgewicht - 5 Tipps für eine gesunde Scheidenflora

Gerät die empfindliche Scheidenflora durcheinander, steigt das Risiko für Infektionen und wir fühlen uns einfach unwohl. Um vorzubeugen, haben wir fünf Tipps für eine clevere Intimpflege - so bleibt deine Vagina im Gleichgewicht.

Intimpflege Frau in nudefarbener Unterwäsche© Pexels/Dooko Tvn
Weniger ist mehr: Diese Regel gilt vor allem in Sachen Intimpflege. 

Gesunde Scheidenflora: Das musst du wissen

In deiner Vagina herrscht eine saure Umgebung mit einem niedrigen pH-Wert von etwa 3,8 bis 4,5. Dadurch können Krankheitserreger nur schlecht oder gar nicht wachsen. Verantwortlich dafür sind sogenannte Milchsäurebakterien, die in der Scheidenflora angesiedelt sind.

Wenn du beispielsweise deine Intimregion übermäßig pflegst oder es zu hormonellen Schwankungen kommt, dann kann sich das Milieu der Vagina verändern und der niedrige pH-Wert steigt an. Dadurch kann es zu einem Ungleichgewicht und Infektionen kommen. Symptome wie ein starker Ausfluss, sowie Jucken und Brennen sind die Folge.

Wie pflegt man den Intimbereich richtig? 

Die Intimpflege und eine gesunde Scheidenflora sind super wichtig für das Wohlbefinden und schon längst kein Tabu-Thema mehr. Dennoch herrscht oft Verwirrung, ob und wie die Vagina denn nun gepflegt werden muss. Hier sind fünf Tipps für eine gesunde Scheidenflora:

Waschen aber richtig

Normale Duschgels sind tabu! Sie bringen den niedrigen pH-Wert der Scheidenflora durcheinander. Warmes Wasser ist völlig ausreichend, denn die Scheide reinigt und schützt sich von selbst. Solltest du dennoch das Bedürfnis verspüren, einen Reinigungsschaum zu verwenden, dann solltest du spezielle Intimpflege nutzen. Denn die ist auf die saure Umgebung der Vagina abgestimmt. 

Mittlerweile gibt es einige tolle Produkte, die Probiotika enthalten und eine gesunde Scheidenflora fördern können. Schöne und hochwertige Pflege, die sich im Badezimmer gut macht und nicht direkt das Wort "Scheidenpilz" schreit, gibt es zum Beispiel bei Dr. Vivien Karl oder Ellen.

Luftige Unterwäsche tragen

Sexy Dessous aus synthetischen Stoffen sehen super aus, ja, aber für die Gesundheit deiner Vagina sind sie alles andere als gut. Durch das Material wird das Schwitzen gefördert und so entsteht ein idealer Nährboden für Krankheitserreger.

Aus diesem Grund solltest du lieber zu Unterwäsche greifen, die zu 100 Prozent aus Baumwolle besteht. Ziehe außerdem jeden Tag eine frische Unterhose an!

Hygieneprodukte - Goldene Regel für die Regel

Tampons, Binden und Slipeinlagen solltest du mindestens alle drei bis vier Stunden wechseln. Spätestens wenn sie vollgesogen sind. Ansonsten kann es zu Juckreiz und Irritationen kommen. 

Trägst du Periodenunterwäsche, achte darauf, sie nach Anleitung zu waschen, damit sich keine Bakterien bilden. Menstruationstassen solltest du regelmäßig auskochen und desinfizieren.

Das gleiche gilt übrigens auch für Sextoys!

Tipp: Super praktisch ist ein Dampf-Sterilisator für die Mikrowelle.

Bonus-Pflege: Sollte man den Intimbereich eincremen?

Nicht nur bei der Reinigung, auch bei der Pflege des empfindlichen Scheidenbereichs solltest du ausschließlich Produkte verwenden, die auch wirklich dafür vorgesehen sind. Herkömmliche Cremes und Lotions haben einen falschen pH-Wert und sind außerdem meist mit Duftstoffen versehen, die der Scheidenflora schaden. 

Aus diesem Grund nur spezielle Cremes für den Intimbereich verwenden und bei langanhaltenden Beschwerden unbedingt deine Gynäkologin aufsuchen.

Gute Bakterien fördern

Antibiotika können nützliche Bakterien in der Vagina abtöten und zu einer Ungleichgewicht der Scheidenflora führen. Musst du sie einnehmen, zum Beispiel wegen einer Blasenentzündung, achte auf eine gute Nachsorge, um die natürliche Bakterienflora wiederherzustellen. Neben probiotischer Pflege von außen kannst du auch ein Nahrungsergänzungsmittel für eine gesunde Intimflora einnehmen und die guten Bakterien so von innen heraus fördern.

Pilz oder bakterielle Infektion? So erkennst du den Unterschied

Irgendwas stimmt nicht im Intimbereich aber du bist dir nicht sicher, womit du es zu tun hast? So kannst du Scheidenpilz von einer bakteirellen Infektion unterscheiden:

Scheidenpilz (vaginale Candidiasis):

  • Symptome: Scheidenpilz verursacht oft Symptome wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen im Vaginalbereich. Es kann auch zu Ausfluss führen, der dick, weiß und klumpig sein kann, ähnlich wie Hüttenkäse.
  • Geruch: Scheidenpilz verursacht normalerweise keinen starken oder unangenehmen Geruch. Der Geruch ist oft neutral oder leicht hefig.
  • Ursache: Scheidenpilz wird in der Regel durch die Hefe Candida albicans verursacht. Es kann durch verschiedene Faktoren wie Antibiotika, Hormonveränderungen oder geschwächtes Immunsystem begünstigt werden.

Bakterielle Vaginose (BV):

  • Symptome: Bakterielle Vaginose kann zu Symptomen wie unangenehmem Fischgeruch aus der Vagina, dünnem grauweißem Ausfluss und manchmal Juckreiz oder Brennen führen. Es kann jedoch auch asymptomatisch sein.
  • Geruch: Ein charakteristisches Merkmal von BV ist der unangenehme Fischgeruch, der sich oft nach Geschlechtsverkehr oder während der Menstruation verstärken kann.
  • Ursache: BV ist eine Veränderung in der normalen Bakterienflora der Vagina und tritt auf, wenn schädliche Bakterien wie Gardnerella vaginalis die überwiegende Anzahl der gesunden Milchsäure produzierenden Bakterien übernehmen.

Die Symptome und Anzeichen sind nicht immer eindeutig. Vereinbare sicherheitshalber einen Termin mit deiner Frauenärztin. Diese wird einen Abstrich nehmen und dir die passende Behandlung vorschlagen.

Verwendete Quellen: PR