Pollenallergie: So bekommst du Heuschnupfen in den Griff

Pollenallergie: So bekommst du Heuschnupfen in den Griff

Der Klimawandel macht’s uns ungemütlich, denn Pollen fliegen nun früher und länger. Wie wir sie dennoch abwehren können.

frau niest in eine taschentuch© iStock
Die lästigen Pollen haben in diesem Jahr einen Frühstart hingelegt, viele Allergiker leiden schon jetzt.

Heuschnupfen: Die Pollen fliegen früher

Schon sind sie wieder unterwegs und machen uns das Leben schwer: Pollen, die durch den Klimawandel immer früher fliegen, zahlreicher und zudem aggressiver sind. Heuschnupfen ist mittlerweile fast ein Ganzjahresthema. Lesen Sie hier, was vor Niesanfällen, verstopfter Nase, Fließschnupfen, brennenden und juckenden Augen schützt.

Hitze heizt die Bildung von Pollen richtig an. Und in warmen Wintern setzt die Baumblüte früher ein. Klingt logisch! Doch zum Klimawandel gehören auch immer heißere und trockenere Sommer. Damit geraten die Pflanzen unter Überlebensstress, bilden mehr und aggressivere Pollen, um ihren Fortbestand zu sichern – so die Warnung von Umweltmedizinern des Helmholtz Zentrums München. Pollen bilden dann mehr Eiweiße, die unser Immunsystem durcheinanderbringen und allergische Reaktionen verursachen. Nicht umsonst steigt die Zahl der Allergiker jedes Jahr, oftmals werden auch die individuellen Beschwerden schlimmer und dauern länger an. Doch wir sind zum Glück nicht machtlos und können gegensteuern.

Allergenen aus dem Weg gehen

Die erste und beste Maßnahme: Pollen meiden, wo immer es geht. Daher Fenster und Türen mit Pollenschutzgittern sichern, Pollenfilter im Auto und Staubsauger überprüfen und bei Bedarf auswechseln. Wenn die kritischen Bäume oder Gräser blühen, nur zu pollenarmen Zeiten lüften – in der Stadt morgens bis 8, auf dem Land abends ab 19 Uhr.

Draußen eine Maske tragen, Wäsche nicht im Freien trocknen und Tageskleidung außerhalb des Schlafzimmers lagern. Vor dem Schlafengehen die Haare waschen, denn in Textilien und Haaren verfangen sich die winzigen Allergene und wandern sonst mit ins Bett.

Vitamin D reguliert die Immunabwehr

Überreaktion

Unser Immunsystem hält harmlose Pollen für Angreifer und bekämpft sie. Vitamin D hilft, die überaktive Abwehr zu regulieren. Der Körper bildet es sogar selbst, wenn genug Sonne auf die Haut strahlt. Allerdings haben wir nach den dunklen Monaten ein Defizit und zu viel UV-Strahlung erhöht das Krebsrisiko. Am besten Vitamin D nach Absprache mit dem Arzt einnehmen. Vitamin-D-Tropfen findest du zum Beispiel hier.

Pollenallergie: Diese Mittel wirken gegen Heuschnupfen

Rechtzeitig in der Hausapotheke die Mittel gegen Heuschnupfen überprüfen und bei Bedarf erneuern. Dazu gehören ein Nasenspray mit Meerwasser oder Nasenspülungen mit Salzlösung. Sie schwemmen die Allergene aus und stärken überdies die Schleimhäute. Augentropfen mit Euphrasia (Augentrost) lindern Brennen und Juckreiz. Zu den antiallergisch wirksamen Mitteln gehören sogenannte Mastzellstabilisatoren, die vorbeugend wirken und die Überreaktion des Immunsystems verhindern.

Antihistaminika helfen akut und lindern als Tropfen, Tabletten oder Nasensprays die Beschwerden. Sie hemmen den Botenstoff Histamin, der die allergischen Reaktionen auslöst. Arzneien mit Kortison sind sehr gut wirksam, sollten wegen ihrer Nebenwirkungen aber nur vorübergehend eingesetzt werden.

Manche setzen auf die Homöopathie: Komplexmittel in Form von Tropfen oder Tabletten (z. B. Heuschnupfenmittel DHU) sollen das überreizte Immunsystem regulieren.

Um Heuschnupfen dauerhaft in den Griff zu bekommen, gilt aber die Hyposensibilisierung mit Spritzen, die Allergie-Impfung, als erfolgreichste Methode. Sie erfordert allerdings Geduld und dauert etwa drei Jahre.

Mit gesunder Ernährung Medikamente reduzieren

Lebensmittel mit dem Bio-Flavonoid Quercetin wirken laut einer japanischen Studie besser als so manches Allergie-Medikament. Es steckt vor allem in dunkel-grünem Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch und Äpfeln.

Hier bekommst du Quercetin als Nahrungsergänzungsmittel.

Aber Vorsicht: Birkenpollen-Allergiker vertragen oft keine Äpfel und sollten diese daher besser meiden. Auch Omega-3-reiche Lebensmittel wie fetter Seefisch und Olivenöl gehören auf den Speiseplan, sie wirken entzündungshemmend und damit auch allergielindernd.

Masken halten auch Pollen ab

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Selbst wenn die Corona-Maskenpflicht an vielen Orten aufgehoben ist, kann der Mund-Nasen-Schutz noch gute Dienste leisten: Neben Viren hält er Pollen fern. Laut einer Studie der Charité Berlin bieten FFP2- und medizinische Masken auch Schutz vor Allergenen. Stoffmasken fangen ebenfalls Pollen ab, gehören aber nach dem Tragen gleich in die Wäsche.

Artikel aus der aktuellen Print-Ausgabe von OK!

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