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Sila Sahin: Deutliche Worte! "Ich bin auf niemanden angewiesen"

Sila Sahin: Deutliche Worte! "Ich bin auf niemanden angewiesen"

Im großen INterview erzählt Schauspielerin Sila Sahin, 37, wie sie Kinder, Mann und Karriere unter einen Hut bekommt. 

Sila Sahin muss in viele Rollen schlüpfen: Sie ist nicht nur Schauspielerin, sondern auch Zweifach-Mama, Ehefrau und Spielerfrau. Im Gespräch mit IN gibt sie exklusiv ganz private Einblicke in ihr aufregendes Leben.

IN Sie sind der Liebe wegen nach Österreich gezogen – inwieweit beeinflusst das Ihre Karriere?

Seit ich meinen Mann kenne, ziehen wir fast jedes Jahr um. Wir waren schon gemeinsam in Norwegen, England, Hannover, Berlin und jetzt in Österreich. Berlin als DIE Medienhauptstadt war natürlich etwas einfacher für das Schauspiel; der Beruf lebt ja nun mal auch von Präsenz. Deswegen ist es schon etwas schwieriger, von hier aus die Jobs anzunehmen.

IN Haben Sie Jobs schon wegen Ihrer Kinder abgelehnt oder sogar Jobs nicht bekommen, weil Sie Mutter sind?

Ja, es gab durchaus Angebote, die ich als frischgebackene Mama abgelehnt und wirklich dreimal überlegt habe, was die beste Entscheidung ist – vor allem bei langfristigen Engagements. Neben dem Mamasein genieße ich es aber auch total, meiner zweiten großen Leidenschaft nachzugehen (dem Schauspielern, Anm. d. Red).

IN Wer kümmert sich um die Kinder, wenn Sie beide arbeiten?

Wir haben Unterstützung von der Familie; am meisten hilft uns meine Mama Hani.

IN Haben Sie jemanden, der Sie im Haushalt unterstützt?

Hin und wieder kommt unsere "gute Fee" und unterstützt mich. Ich habe sie sehr in mein Herz geschlossen und schätze sie sehr.

IN Wie unterstützt Sie Ihr Mann, damit Sie Kinder und Karriere vereinbaren können?

Er versucht es natürlich, wo er kann, ist aber durch seinen Fußball sehr eingespannt und dadurch auch sehr beschäftigt. Am Wochenende Spiele, unter der Woche Training. Wir beide üben nun mal zwei Ausnahmeberufe aus, die sehr viel von uns verlangen.

IN Sind Sie finanziell von Ihrem Mann unabhängig?

Seit ich 16 Jahre alt war, bin ich finanziell unabhängig. Sein eigenes Geld zu verdienen, finde ich enorm wichtig; ich bin auf niemanden angewiesen und kann dahingehend mein Leben gestalten, wie ich möchte. Finanzielle Unabhängigkeit ist eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben.

IN Welche Projekte stehen in Zukunft bei Ihnen an?

Derzeit schreibe ich ein Buch – worum es geht, werdet ihr schon bald erfahren.

IN Was ist das Geheimnis Ihrer Ehe?

Lass deiner Liebe Luft. Höre dem Partner / der Partnerin gut zu – auch wenn das bei mir nicht immer klappt. (lacht) Manchmal bin ich etwas verpeilt. Mit Kindern noch schlimmer als vorher. Interesse an den jeweiligen Hobbys zeigen, ist bei uns auch sehr wichtig und außerdem hier und da mal mit einer Nettigkeit zu überraschen – ich koche dann meistens was Leckeres. Akzeptiere, auch mal anderer Meinung sein zu dürfen (darin bin ich besser als er). Freiheiten lassen, er lässt mir meine auch. Komplimente machen, das sollte man auch in einer langen Beziehung weiterhin tun – denn Wertschätzung ist wichtig!

IN Würden Sie erneut für Ihren Mann umziehen?

Kommt ganz darauf an, wohin: Meine Heimat Berlin fehlt mir extrem. Im Sommer werden die Karten wieder neu gemischt, es fühlt sich ein bisschen an wie Lotto spielen.

IN Sehen Sie sich als Spielerfrau?

Ich nicht, aber andere möchten mich so sehen, was mich nicht stört, denn es weckt ja auch Begehrlichkeiten. Aber ein Geheimnis kann ich lüften: Es ist nicht so glamourös, wie alle denken! Es erschwert auch manchmal einiges, gerade in der Schauspielwelt – meiner Meinung nach. Ich bin aber froh, dass ich nicht zu den Spielerfrauen gehöre, die ständig der Bewertung der Medien ausgeliefert sind, denn das mochte ich nie.

IN Was ist Ihnen bei der Erziehung Ihrer Kinder wichtig? Welche Werte wollen Sie ihnen vermitteln?

Ich finde Achtsamkeit und Akzeptanz anderen gegenüber sehr wichtig, Hilfsbereitschaft zu zeigen und anderen Menschen gegenüber höflich, offen und respektvoll zu begegnen.

IN Ist die Familienplanung beendet? Sie sprachen mal darüber, ein Mädchen adoptieren zu wollen …

Derzeit darf ich keine Neugeborenen zu lange ansehen. (lacht) Manchmal sehne ich mich schon danach, aber dabei bleibt es nicht. Meine zwei Jungs verlangen schon wirklich viel Aufmerksamkeit und Zeit – man muss sich diesen Schritt wirklich genau überlegen. Aber der Wunsch ist nach wie vor da, egal, ob selbst bekommen oder per Adoption.

IN Wie finden Sie zwischen Familie und Job Zeit für sich und wie sieht eine „Sila-Me-Time“ aus?

Das kommt natürlich viel zu kurz. Ein Friseurbesuch, mal zur Kosmetik oder ins Kino gehen ist meine Me-Time. Mein größtes Hobby ist Backen und Kochen, ich komme dann gedanklich einfach total runter und es ist pure Entspannung für mich. Aber auch, wenn ich auf einem Job bin, ist das für mich meine absolute Me-Time. Alleine schlafen, ohne dass mich jemand weckt. In Ruhe zu essen, oder alleine essen zu gehen, ist für mich ein Highlight. Das hätte ich früher nie gemacht, aber mit der Zeit entwickelt man sich ja auch weiter.

Artikel aus der aktuellen IN-Printausgabe von Julia Zuraw

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