
Patrick Lindner: Seine Kindheit war von Gewalt geprägt
Als Kind fühlte er sich oft "nicht genügend, nicht wertig genug"; gab Patrick Lindner jetzt in der Doku "Freigesungen" preis. Schläge vom Vater waren auch keine Seltenheit - oft wegen Nichtigkeiten. "Was war denn so schlimm, was ich gemacht habe? Dass ich so bestraft werde?", hat er sich als Junghe immer wieder gefragt. Das hinterließ Spuren: "Es hat mich sicherlich auch geprägt, dass ich heute ein Mensch bin, der mit vielen Sachen im Leben zärtlicher umgeht oder viel sanfter. Man lebt ein anderes Leben", glaubt er.
Nach Coming-out: Patrick Lindner litt unter der Ablehnung seines Vaters
Hart traf ihn auch die totale Ablehnung seines Vaters, nachdem er als Jugendlicher seinen Eltern seine Homosexualität gestanden hatte. Sein Vater schickte Patrick zum Hausarzt, der ihm ins Gewissen reden sollte. Dennoch brach er erst mit seinem Vater, als der seinen Traum vom Musikerleben belächelte.
Damals arbeitete Patrick Lindner, bürgerlich Friedrich Günther Raab, noch als Koch: "Mein Vater hat zu mir gesagt: 'Du wirst doch nicht glauben, dass du damit weitermachen kannst. Du hast doch eine Stimme, wie eine verrostete Gießkanne'", erinnert sich Lindner. "Er hat nie an mich geglaubt, er hat mir das auch immer gezeigt."
Der nächste Schlag traf ihn dann, als er gerade ganz oben war: Der Schwiegermutter-Traum und Frauenschwarm wurde 1999 ungewollt als homosexuell geoutet. "Du fällst gefühlsmäßig aus dem zehnten Stock runter auf den Boden. Und kannst gar nicht mehr aufstehen", weiß er noch ganz genau. Das Outing schadete damals seiner Karriere. Er musste sich noch einmal hocharbeiten. "Diese Kämpfermentalität, die habe ich sicherlich von meiner Mutter", ist der Schlagerstar überzeugt. Seine Mama Hedwig (†89) stand immer hinter ihm. Längst ist der alte Erfolg wieder da - und Patrick glücklicher denn je.
Artikel erschien zuerst in der aktuellen Ausgabe von "Viel Spaß" - jede Woche neu am Kiosk!