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Vincent Gross im Interview: "Ich hab' mein Herz noch zu verschenken"

Vincent Gross im Interview: "Ich hab' mein Herz noch zu verschenken" - Neues Album "Hautnah"

Schlager-Shootingstar Vincent Gross, 24, spricht im exklusiven OKmag.de-Interview über sein neues Album "Hautnah", wie er das herausfordernde Corona-Jahr gemeistert hat, "Let's Dance", DSDS und vieles mehr …

Vincent Gross' neues Album "Hautnah"

Mit seinen Youtube-Videos eroberte Vincent Gross als Teenager die Herzen von etlichen Fans. Spätestens seit seinem Auftritt in der Schweizer Show "Hello Again!" 2015 und anschließend in vielen Shows von Florian Silbereisen ist der Baseler mit norddeutschen Wurzeln ein fester Bestandteil der Schlager-Szene. Am 29. Januar veröffentlicht er sein drittes Album "Hautnah". OKmag-de sprach mit Vincent Gross im exklusiven Interview:

Wie geht's Dir?

Mir geht’s gut. Ich bin hier gerade in meinem Studio in Basel in der Schweiz, das ich mir während der Coronazeit eingerichtet habe. Eine kreative Oase. Ansonsten bin ich schon aufgeregt, das Album kommt am 29. raus.

Was erwartet uns auf Deinem Album "Hautnah", das am 29. Januar erscheint?

Die 15 Songs auf "Hautnah" sollen vor allem Spaß machen und gute Laune verbreiten sollen, bis wir uns wirklich wieder hautnah sehen können. Das vermisse ich am meisten, die Umarmungen, das Nahsein. Ich brauch Menschen um mich. Deswegen möchte ich meine Zuhörer mit dem Album auf eine Reise mitnehmen und sie glücklich machen.

Hast Du Lieblingssongs darauf?

Ui, das ist, als wenn du eine Mutter nach ihrem Lieblingskind fragst. (lacht) Ich stehe hinter jedem Song, und für verschiedene Situationen habe ich verschiedene Lieblingssongs. Mein absoluter Live-Lieblingssong ist „Servus, Grüezi und Hallo“, da haben alle sofort mitgesungen. „Über uns die Sonne“ bedeutet mir sehr viel. Der Song hat vielen Hoffnung gegeben und war acht Wochen auf Platz eins der Airplay-Charts. Das motiviert mich und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

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Kreativ in der Corona-Zeit

Du warst sehr aktiv während der Coronazeit, hast Deine eigene Internet-Konzert-Tournee gegeben und veröffentlichst jeden Sonntag einen Talk mit Schlager-Kollegen. Wie hast Du das Jahr 2020 erlebt?

Ich nenne es mal, ein Jahr der Herausforderungen. Das ist es, was 2020 mich gelehrt hat: Das Leben ist das, was du daraus machst. Nur das. Und deswegen habe ich mir vorgenommen, alles zu geben. Ich stehe hier gerade in meinem neuen Studio, das ich mir aufgebaut habe, um einfach noch mehr Musik zu machen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten habe ich gemerkt, Musik ist genau das, was ich liebe und machen will. Deswegen habe ich Aktionen gemacht, wie etwa die Corona-Livestream-Tour, von der Badewanne bis rauf auf den Dachboden und den Keller. Eine Mega-Aktion war auch die Fanbox-Anruf-Aktion. Die Fans konnten für eine gewisse Zeitspanne die Box vorbestellen und ich habe sie persönlich angerufen und schomal ein paar unveröffentlichte Lieder vom Album vorgespielt. Das haben viele sehr geschätzt.

Für den Talk "Stars um 10" hätte ich normalerweise nie die Zeit gehabt. 2020 war es möglich. Seit dem Start im September hatte ich so tolle Gäste wie Giovanni Zarrella, Thomas Anders, Elton oder Markus Krebs. So habe ich immer versucht, was Neues zu erreichen und noch mehr zu geben. Ich suche die Herausforderung und das letzte Jahr hatte wirklich mehr als genug davon. So ist meine Einstellung.

"Über uns die Sonne", "Chill Out Time" und "Ich schenk Dir mein Herz" waren Deine Hits im vergangenen Jahr und 14 Wochen lang auf Platz eins der Airplay-Charts. Wie war das für Dich?

Irgendwie unwirklich. (lacht) Ich weiß noch, wie alles mit meinen Youtube-Videos anfing. Da habe ich mich in meinem Zimmer mit der Gitarre vor die Kamera gesetzt und bekam ein paar Hundert Aufrufe. Damals stellte ich mir vor, wie geil es wäre, wenn ein eigener Song von mir im Radio laufen würde. Und jetzt steh ich mit 24 Jahren hier und kann sagen, ich bin einer der meistgespielten Airplay-Künstler im Schlager. Das fühlt sich unwirklich an. Es spornt mich an und zeigt, dass meine Lieder die Leute erreichen, Emotionen wecken und helfen. Das will ich einfach weiter machen. Das sind 14 Wochen brennende Motivation für mich.

Bei der Telefonaktion habe ich von vielen gehört, dass sie eine richtig schlechte Zeit hatten. Einer hat mir erzählt, dass bei ihm alles schiefgelaufen ist: Job verloren, Corona Lockdown, Mutter verstorben. "Über uns die Sonne" hat ihm Kraft gegeben. Auch wenn ich als Mensch persönlich nicht anwesend war, bin ich dankbar dafür, dass meine Musik und meine Texte Menschen weiterhelfen konnten. Das ist ein Geschenk für einen Sänger und Songschreibers wie mich und macht mich wirklich glücklich.

"Ich fühle mich ganz wohl im Schlagerbereich"

Vor etwa einem Jahr hast du Deinen Wechsel von Sony zu Telamo bekannt gemacht. Wie kam es damals dazu?

Sony Music hat mich als Greenhorn unter Vertrag genommen, wofür ich ihnen bis heute sehr dankbar bin. Die haben mich unterstützt, als mich noch keiner kannte. Allerdings gab es im Laufe der Zeit andere Vorstellungen davon, wie die Musik zu klingen hat. Ich bin noch jung, aber ich hab' gelernt, was ich wirklich will. Ich weiß, wie Vincent Gross klingen soll, weil ich selber dieser Künstler bin. Und so kam es dazu. Heute bin ich sehr glücklich mit Telamo, die für den Schlager brennen und dahinter stehen. Und ich freue mich auf unsere gemeinsame Album-Premiere am 29. Januar.

Im Popbereich tummeln sich viele junge Künstler, von Mike Singer, Pietro Lombardi bis hin zum Schlagernachwuchs wie Julian und Marie Reim oder Joelina Drews. Wo würdest Du Dich mit Deiner Musik dazwischen verortet?

Ich fühle mich ganz wohl im Schlagerbereich. Mir ist eigentlich auch egal, wie man das genremäßig benennt, Hauptsache es macht Freude. Man kann es als modernen Pop-Schlager bezeichnen. Mit meinen Produzenten aus Schweden habe ich für die Musik auf dem neuen Album die Stil-Bezeichnung Swedish-House-Schlager entwickelt. Das passt irgendwie ganz gut.

Rap und HipHop ist bei vielen jungen Hörern beliebt. Wie stehst Du dazu?

Absolut, ich kann mich eigentlich für jedes Genre begeistern. Natürlich gibt es guten und nicht so guten Rap, wie überall.

Herz zu verschenken

Hast Du eine Freundin?

Nein, ich bin Single. Ich hab' mein Herz noch zu verschenken.

Warum nicht?

Zeitlich Gründe. Es ist wirklich das Allerschwierigste, eine Partnerin zu finden, wenn du als Künstler zwei Drittel des Jahres unterwegs bist. Und als ich gezwungenermaßen während Corona länger zu Hause war, da durfte man ja nicht raus, und dann lernt man auch niemanden kennen. Ich habe bei "Stars um 10" mit Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross darüber geredet und er meinte auch: Wenn's kommt, dann kommt's, und dann kannst du auch nichts dagegen machen. Ich mache mir da keinen Stress und beherzige seinen Rat.

Wer wäre Dein Typ?

Schwierig. Dadurch, dass das mit der Zeit schon so eine große Voraussetzung ist, würde ich mich jetzt nicht auch noch auf die Haarfarbe oder die Größe festlegen. Das Wichtigste ist, dass sie fröhlich ist und viel lacht. Darüber habe ich auch den Song "Wer schön sein will, muss lachen" geschrieben.

Du hattest Psychologie studiert. Liegt das erstmal auf Eis?

Ja, das habe ich beendet. Ich habe das drei Semester gemacht, aber dann bemerkt, dass das mit der Musik eine einmalige Chance ist, und die will ich packen. Rückblickend ist das eine der Entscheidungen, die mich am meisten Mut gekostet haben, von der Sicherheit eines Studiums abzuspringen in die Selbstständigkeit als Künstler. Aber ich hab' das bisher noch zu keiner Sekunde bereut, und dieses schwierige Jahr hat meine Entscheidung nur bestärkt.

Erste virtuelle Autogrammstunden-Tour

Du hast ja schon bei der schweizerischen Tanz-Show "Darf ich bitten?" mitgemacht. Würdest Du bei "Let's Dance" mitmachen?

Absolut, da wäre ich sofort dabei. Das hat mir so viel Spaß gemacht. Das Schweizer Format ist ein bisschen kürzer und etwas anders, aber das war wirklich eine sehr coole Zeit. Tanzen tut echt gut, ist extrem anstrengend, und macht sehr viel Spaß.

Du kennst Maite Kelly und Mike Singer von Deinen Tourneen. Wie beurteilst Du den aktuellen DSDS-Skandal um Michael Wendler?

(lacht) Ich finde Dieter Bohlen gut, Maite Kelly liebe ich und Mike Singer finde ich auch cool.

Weitere Pläne?

Zur Veröffentlichung meines Albums "Hautnah" am 29. Januar planen wir die erste digitale Autogrammstunden-Tour. Dafür können die Fans sich anmelden, wir schnacken ein bisschen und ich signiere dann noch das Album.

Lieber Vincent, vielen Dank für das Gespräch!