Dieser Artikel enthält unter anderem Produkt-Empfehlungen. Bei der Auswahl der Produkte sind wir frei von der Einflussnahme Dritter. Für eine Vermittlung über unsere Affiliate-Links erhalten wir bei getätigtem Kauf oder Vermittlung eine Provision vom betreffenden Dienstleister/Online-Shop, mit deren Hilfe wir weiterhin unabhängigen Journalismus anbieten können.
Neue Therapien gegen Brustkrebs: KI unterstützt die Vorsorge und Diagnose
Etwa jede achte Frau erhält die Diagnose Brustkrebs. An der Zahl hat sich leider (noch) nichts geändert. Doch es gibt gute Nachrichten: Immer mehr Patientinnen überwinden den Krebs – dank besserer Früherkennung und neuer Therapien, die sich Tumorzelle für Tumorzelle vorknöpfen. So sank das Sterberisiko von 14,4 Prozent in den 1990er-Jahren auf aktuell 4,9 Prozent.
Jeder Tumor ist anders und die Behandlung individueller
Lange wurde Brustkrebs nach dem Gießkannenprinzip mit einer OP, Chemotherapie und Bestrahlung behandelt. Heute weiß man, dass jeder Tumor anders ist und sich die Therapie individuell danach richten sollte. So gibt es moderne Medikamente, die Tumorzellen gezielt angreifen. Wie Antihormone, wenn Östrogene den Tumor wachsen lassen. Antikörper wiederum docken an bestimmten Krebszellen an, blockieren sie und lassen sie absterben. Damit arbeiten auch Immuntherapien, die das körpereigene Abwehrsystem fit für den Kampf gegen Krebs machen. Sie werden vor allem bei aggressiven Tumoren und wenn sich Metastasen gebildet haben, eingesetzt. Auf unterschiedliche Tumormerkmale ausgerichtete Behandlungen bezeichnet man als personalisierte Therapie. Sie berücksichtigt auch Alter und Situation der Patientin. Dafür müssen Ärzte allerdings genau über Tumor und Patientin informiert sein. Dabei hilft eine neue Technik.
Künstliche Intelligenz optimiert Früherkennung
Vor knapp 20 Jahren wurde das Mammografie-Screening eingeführt, seit Juli auch für Frauen bis 75 Jahren. Um auf den Röntgenbildern Tumoren zu erkennen, galt bisher das Vier-Augen-Prinzip durch zwei Ärzte. Nun hilft künstliche Intelligenz (KI), auch kleinste Anzeichen zu erkennen. Die Systeme sind mit etwa fünf Millionen Daten gefüttert, lernen stetig dazu und entdecken mehr Tumoren in Stadien, in denen sie meist heilbar sind. Auch kann KI die Diagnose verbessern, indem sie Tumormerkmale genau bestimmt und eine maßgeschneiderte Therapie vorschlägt. Solche Neuerungen tragen dazu bei, den Brustkrebs zu besiegen.
Sport kann die Nebenwirkungen deutlich abmildern
Sich zu schonen ist ein verständlicher Impuls, aber nicht immer die beste Idee. Zahlreiche Studien belegen die mehrfach positive Wirkung von Sport auf Körper und Seele – sogar auch bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Insbesondere die Erschöpfung (Fatigue), eine häufige Nebenwirkung von Chemotherapien, lässt sich damit abmildern. Gezielte Übungen helfen auch, nach einer OP die Schulter-Arm-Beweglichkeit zu erhalten.
Experten raten, sich einer Brustkrebssportgruppe unter professioneller Leitung anzuschließen. Der Kontakt mit Betroffenen tut seelisch gut und das Training ist auf persönliche Bedürfnisse abgestimmt. Infos und Adressen gibt’s in örtlichen Mamma-Zentren und über die Krankenkassen.
Brustwarze als Tattoo: Für mehr Lebensqualität nach Brustkrebs
Zurück ins normale Leben – das wünscht sich jede Patientin, wenn die Therapien überstanden sind. Wurden die Brüste teils oder ganz entfernt, zählt dazu oft der Wunsch auszusehen wie zuvor. Ein Brustaufbau und Brustwarzen-Tattoos machen es möglich.
3D-Optik und passende Hauttöne zaubern ein natürliches Ergebnis
Wenn OP- und Rekonstruktionsnarben verheilt sind, kann ein Brustwarzen-Tattoo gestochen werden. Alle Schritte, Optik und Hauttöne werden in einem Beratungsgespräch geklärt. Der Termin dauert daher etwa drei Stunden, die Tätowierung selbst rund 30 Minuten. Eine Narkose ist in der Regel nicht erforderlich. Auf medizinische 3D-Tattoos haben sich einige Studios spezialisiert (Infos #wiederganzich). Die Institute bieten auch eine Nachkontrolle nach vier Monaten an und helfen bei Anträgen zur Kostenübernahme. Einige Kassen zahlen alles, andere zumindest Anteile.
Tastuntersuchung der Brust
EINMAL IM MONAT
Wähle einen Zeitpunkt zwischen dem siebten und zehnten Tag nach Beginn der Regel. Ab den Wechseljahren einen festen Tag im Monat.
VERÄNDERUNGEN PRÜFEN
Mit hängenden, in die Seiten gestemmten und hochgereckten Armen prüfen, ob sich die Brustform, Haut oder Brustwarzen verändert haben.
ABTASTEN MIT SYSTEM
Mit den drei mittleren Fingern erst die Achseln, dann die Brust abtasten – von oben nach unten, links nach rechts.
BRUSTWARZEN-CHECK
Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen, leicht drücken – es sollte keine Flüssigkeit austreten
Du hast Fragen zu Diagnose, Therapie, Vor- oder Nachsorge? Fachärzte beraten dich kostenlos am Telefon (montags 17.30 bis 19 Uhr unter 08 00/0 11 71 12). Infos unter brustkrebsdeutschland.de
Noch mehr Infos zum Thema Gesundheit und Co. findest du in der aktuellen IN – jeden zweiten Mittwoch neu am Kiosk erhältlich!
Verwendete Quellen: IN