Interview

"Großstadtrevier"-Star Maria Ketikidou: Rührende Beichte über Jan Fedder (†)

Seit rund 30 Jahren gehört Maria Ketikidou (59) als Zivilermittlerin Harry Möller zur Kult-Serie "Großstadtrevier". Im Interview spricht sie über das neue Bühnenabenteuer "Ein Stück Großstadtrevier" und über ihren Kollegen Jan Fedder (†64). Das Gespräch fand vor dem tragischen Tod von Wanda Perdelwitz (†41) statt.

Maria Ketikidou lernte viel von "Großstadtrevier"-Star Jan Fedder
"Er war eine Institution", sagt Maria Ketikidou über ihren Freund und Kollegen Jan Fedder, der Ende 2019 verstarb.© Getty Images

"Großstadtrevier"-Star Maria Ketikidou über Jan Fedder (†): "Es gibt Schicksalsbegegnungen"

Hätten Sie gedacht, dass das „Großstadtrevier“ den Weg auf die Bühne findet?

Maria Ketikidou: "Die Idee gab es schon länger. Ich erinnere mich an einen Dreh mit Enrique Fiß in einer Kapelle auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Dort gab es einen schweren Vorhang, und wir begannen, zu fantasieren – was wäre, wenn wir plötzlich wie auf einer Bühne hervortreten würden? Damals war das noch ein spontaner Spaß, aber der Gedanke blieb."

Wie ging es dann weiter?

Maria Ketikidou: "Saskia Fischer sprach oft davon, einmal ein Musical zu machen. Es gab in der Serie ja schon ungewöhnliche Sonderfolgen, etwa einen Western. Gemeinsam mit Enrique spannen wir die Idee weiter: Theater – am besten im St. Pauli Theater. Ich hatte die Vision, dass wir filmisch aus der echten David-Wache ins Theater stürmen, und das Publikum sieht diesen Moment auf der Leinwand, bevor die Handlung live auf der Bühne weitergeht – im Stil eines klassischen Kriminalstücks."

Welche Rolle übernehmen Sie im Theaterstück?

Maria Ketikidou: "Das Besondere: Auf der Bühne stehen nicht die Polizisten und Polizistinnen aus der Serie 'Großstadtrevier', sondern das Ensemble selbst – also die Menschen hinter den Rollen. Das Publikum erlebt uns ganz unmittelbar: ohne Maske, mit Ecken, Kanten und einer Portion Selbstironie. Nicht Harry Möller oder Frau Küppers stehen im Mittelpunkt, sondern Maria Ketikidou, Saskia Fischer und ihre Kolleginnen und Kollegen – direkt, persönlich und mit überraschenden Einblicken. Das macht diesen Abend so besonders."

Wie war Ihr erstes Treffen mit Jan Fedder?

Maria Ketikidou: "Wir haben uns gleich verstanden. Mochten uns, bevor wir überhaupt vor einer Kamera zusammenstanden. Gibt ja so Schicksalsbegegnungen." 

Was können Sie über die Zukunft des "Großstadtreviers" sagen?

Maria Ketikidou: "Mich verbindet eine lange und besondere Vergangenheit mit dem 'Großstadtrevier‘ – da ist jede Art von Zukunft ein Geschenk. Und die Gegenwart sieht im Moment so aus: Unser Spielfilm 'Im Moment der Angst' lief erfolgreich im Janu- ar, der Dreh der 39. Staffel ist fast im Kasten, und jetzt läuft das Theaterstück. Mehr kann man sich für ein Jahr eigentlich nicht wünschen."

Dieses Interview erschien zuerst in der aktuellen Ausgabe von "7 Tage" - jede Woche neu am Kiosk!