Jimi Blue Ochsenknecht: Der "unfreiwillige Erzeuger" und seine Doppelmoral

Jimi Blue Ochsenknecht: Der "unfreiwillige Erzeuger" und seine Doppelmoral

Jimi Blue Ochsenknecht sieht sich nicht als Vater seiner Tochter - was er in aller Öffentlichkeit erzählt, während er im gleichen Atemzug kritisiert, dass sie eines Tages all die Schlagzeilen lesen wird. Die Doppelmoral ist geradezu zynisch, wie ich finde. 

Jimi Blue Ochsenknecht im Anzug© Getty Images
Jimi Blue Ochsenknechts Doppelmoral lässt Redakteurin Svenja wütend werden

Jimi Blue Ochsenknecht: Geht's noch peinlicher?

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich meine Stelle als Redakteurin angetreten habe, denn damals gab es nur ein Thema: Der Rosenkrieg von Jimi Blue Ochsenknecht und Yeliz Koc, der anstrengender und peinlicher wohl nicht hätte sein können. Tag ein Tag aus, lieferten mir der Schauspieler und die Influencerin neues Material für die abertausende Artikel über ihre Trennung. Doch auch wenn ich damals dachte, schlimmer könnte es nicht mehr werden, so hatte ich mich geirrt. Mit der Geburt von Tochter Snow fing das Drama erst richtig an - und das vor allem dank Jimi. 

Anfangs gaukelte er noch den liebenden Vater vor, der sich sogar eine Schneeflocke für sein Kind tätowieren ließ und beteuerte, auch nach der Trennung immer für sie und die Mutter da sein zu wollen. Was davon geblieben ist: Ein Gerichtsprozess zugunsten Yeliz', ein mittlerweile überstochenes Tattoo (für das eigene Kind!) sowie ein Familien-Drama, das jeder RTLZWEI-Sendung Konkurrenz macht. Jimi wolle sein eigenes Kind nicht sehen, behauptete Yeliz immer und immer wieder. So recht glauben wollten viele Fans ihr das zu Beginn nicht, der liebt sein Kind doch (oder?)! Doch mittlerweile dürfte jedem klar sein, dass der Schauspieler sich nicht weniger um seinen Nachwuchs scheren könnte. Bewiesen hat er dies selbst auf Kamera, als er ein knapp einstündiges Video auf YouTube hochgeladen hat, in dem er erklärte, dass er sich nicht als Vater von Snow sieht, sondern als ihr "unfreiwilliger Erzeuger". Nun gut, mit dem "geplant Papa werden" ist das so eine Sache. Doch peinlich wird es, wenn man sich an dieses eine RTL-Interview aus 2021 erinnert, in dem Jimi vor laufender Kamera erzählt hat, Snow sei ein Wunschkind und geplant gewesen. Nach Wunsch klingt es bei ihm allerdings mittlerweile gar nicht mehr - und das nicht erst, seitdem er 2022 zurückgerudert war und erklärt hatte, er habe damals nicht daran gedacht, Vater zu werden. Jimi verstrickt sich mehr und mehr in Widersprüche, wenn es um seine Tochter geht, die er eigentlich doch mal gewollt hat (oder auch nicht). 

Doch während sich Tattoos überstechen und Kontakte abbrechen lassen, wenn er seine Meinung nach Lust und Laune ändert, so lässt sich eines nicht ändern: die Berichterstattung in den Medien. Und auf die hat Jimi mal so gar keine Lust. So kritisierte er in seinem Video nämlich auch, dass Snow eines Tages all die Schlagzeilen sehen und lesen wird, die über ihre Eltern und ihre Familie veröffentlicht werden. Grundsätzlich stimme ich ihm da ja zu, nur: Was machst du selbst denn, lieber Jimi? Ob es einem Kind wohl weniger weh tut, über den eigenen Vater lesen zu müssen, dass dieser sich als "unfreiwilliger Erzeuger" von einem selbst sieht, anstatt als Papa? Wohl kaum. Aus dem Mund ihres Erzeugers - denn einen Vater oder gar Papa kann man Jimi wirklich nicht nennen - muss sie es zumindest nicht hören, denn der hat das Video mittlerweile auf privat gestellt. Doch nicht etwa, weil er Einsicht und Reue zeigt, nein. Auf Instagram erklärte er: "Aus urheberrechtlichen Gründen musste ich das Video erst mal auf privat stellen." Vermutlich, weil er dort immer wieder Ausschnitte aus der Reality-Serie "Diese Ochsenknechts" eingefügt und kommentiert hatte - und seine Familie wiederum nach all Jimis Aktion derzeit herzlichst wenig mit ihm zu tun haben möchte.