Interview

Philipp Büttner über seine Hauptrolle im Musical "Tarzan": "Das ist eine Einmal-im-Leben-Chance"

Wenn am 20. November 2025 in Hamburg das Disney-Musical "Tarzan" Premiere feiert, steht ein Gesicht im Mittelpunkt, das Musical-Fans längst begeistert: Philipp Büttner. Nach Erfolgsrollen wie Aladdin und Herkules erfüllt sich für ihn mit Tarzan ein weiterer Herzenswunsch – eine Rolle, die ihn körperlich wie mental vor völlig neue Herausforderungen stellt. Im Interview mit OKmag.de spricht er über den Druck, die Vorfreude, die intensive Vorbereitung und darüber, warum Tarzan für ihn mehr ist als nur ein weiterer Meilenstein seiner Karriere.

Philipp Büttner (l), als Tarzan, Abla Alaoui, als Jane, die neuen Haupdarsteller im Disney Musical "Tarzan", und Alexander Klaws (r)
Sie sind die neuen Stars im Disney Musical "Tarzan", das am 20. November nach Hamburg in die Neue Flora zurückkehren wird: Philipp Büttner (l.) als Tarzan, der auf Urgestein Alexander Klaws folgt, und Abla Alaoui als Jane.© picture alliance/dpa | Christian Charisius

Philipp Büttner ist der neue "Tarzan": "Das ist eine Einmal-im-Leben-Chance"

OKmag: Nach Aladdin und Herkules jetzt also Tarzan. Du hast mal in einem Interview gesagt, dass du dir diese Rolle besonders wünschst. Wie fühlt sich das jetzt für dich an?

Philipp Büttner: "Es ist eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Bei so einer Disney-Rolle hat man immer das Gefühl, dass es eine Einmal-im-Leben-Chance ist. Und dass das jetzt dreimal geklappt hat in meinem Leben, hätte ich wahrscheinlich nicht geglaubt, wenn man mir das vor zehn Jahren gesagt hätte. Und dass es vor allem diese Rollen sind, ist etwas ganz Besonderes."

OKmag.de: Was macht Tarzan in deinen Augen so besonders?

Philipp Büttner: "Tarzan ist natürlich besonders durch die Körperlichkeit, die die Rolle verlangt, durch die Art zu spielen. Es ist viel weniger Text und viel mehr Ausdruck über Körper, Gestik und Mimik. Tarzan ist außerdem bei Gorillas aufgewachsen. Das heißt, er ist von mir als Mensch viel weiter weg als zum Beispiel Herkules oder Aladdin. Bei denen bleibt man in einer menschlichen Form und in den sozialen Regeln, die man kennt. Bei Tarzan fällt das alles weg. Und dann kommt natürlich noch das Fliegen dazu, worauf ich mich riesig freue."

"Das Besondere an Tarzan ist wirklich dieser körperliche Faktor"

OKmag.de: Und wenn du dich entscheiden müsstest: Welche Rolle hat dich am meisten geprägt?

Philipp Büttner: "Uh, schwierig. Aladdin habe ich fast vier Jahre gemacht. Das war mein allererster Kinofilm, und ich war der größte Aladdin-Fan, den man sich vorstellen kann. Das hatte also einen ganz besonderen Platz in meinem Leben. Herkules jetzt: Ich war überrascht, wie viele Gemeinsamkeiten ich privat mit der Rolle habe. Während des Spielens hatte ich oft das Gefühl: Wow, das ist eine der Rollen, die mir als Person am nächsten sind, von meinem Leben und dem, was mir passiert ist. Und bei Tarzan werde ich das natürlich erst am Ende des Jahres herausfinden. Aber ich glaube, das Besondere ist wirklich dieser körperliche Faktor. Das mag ich sehr: Ich mache viel Sport, liebe Klettern, Skifahren – alles, wo der Körper gefragt ist. Und bei Tarzan ist das natürlich noch mal ein ganz anderes Level.

OKmag.de: Wie bereitest du dich generell auf Rollen – oder jetzt speziell auf Tarzan – vor? Hast du dir zum Beispiel Tipps bei Alexander Klaws geholt? Oder ist das eher unüblich und du machst dein eigenes Ding?

Philipp Büttner: "Ich habe seit ungefähr einem Dreivierteljahr einen Personal Trainer, ursprünglich wegen Herkules. Und dem habe ich schon vor ein paar Wochen gesagt: 'Wir müssen das Training noch ein bisschen intensivieren.' Das habe ich natürlich am selben Tag bereut, weil er das sehr ernst genommen hat. Aber genau so muss es sein: Ich muss an meine Grenzen gebracht werden. Was jetzt besonders dazu kommt: Es geht nicht nur um die Optik. Natürlich trägt Tarzan wenig Kleidung, und man möchte optisch etwas hermachen. Aber durch die extremen körperlichen Herausforderungen will man vor allem fit sein – so vorbereitet, dass man sich nicht kaputtmacht. Die Knie müssen mitmachen, der Rücken, die Gelenke. Dafür ist Muskeltraining einfach wichtig, vor allem bevor die Proben anfangen. Auch die Handgelenke müssen stark genug sein, um das tägliche Training auszuhalten. 

OKmag.de: Gibt es denn sonst noch eine Rolle, die du gern spielen würdest? Oder sagst du jetzt: Mit Tarzan hast du alles erreicht?

Philipp Büttner: "Nein, alles erreicht habe ich auf keinen Fall. Ich liebe diesen Job und freue mich sehr auf das, was noch kommt – vor allem, weil wir ja nie wissen, was kommt. Es entstehen vielleicht Stücke, von denen ich jetzt noch gar nichts weiß. Natürlich hatte ich das Glück, viele meiner Traumrollen schon spielen zu dürfen. Und ja, Tarzan war ganz oben auf der Liste – das ist jetzt abgehakt. Weitere Traumrollen wären: "The Greatest Showman", falls es kommt, "Jesus Christ Superstar" – das würde ich sehr gern mal machen - "Les Misérables" – ebenfalls ein großer Wunsch, und irgendwann vielleicht Javert oder Jean Valjean, wenn das Alter passt. Ich freue mich darauf, irgendwann soweit zu sein, solche Rollen spielen zu können.

Das Musical "Tarzan" feiert am 20. November Premiere in Hamburg. 

Verwendete Quellen: Eigenes Interview